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Netflix-Regisseur spricht über die Brutalität in „Codename 13“: „Wir müssen Eier zeigen“

Netflix-Regisseur spricht über die Brutalität in „Codename 13“: „Wir müssen Eier zeigen“
© Netflix

Der Actionfilm „Codename 13“ rockt durch Netflix, besonders in Deutschland. Im Interview bezog Regisseur Timo Tjahjanto Stellung zur unfassbaren Brutalität.

Als sich Superkillerin 13 alias Nomi (Aurora Ribero), der durchgeknallte Ariel (Andri Mashadi) und ein ganzer Haufen schießwütiger Leute in einer Lagerhalle ein blei- und bluthaltiges Gemetzel liefern, ist das der vorläufige Höhepunkt einer Gewaltorgie, wie man sie selbst im Actiongenre nur allzu selten zu Gesicht bekommt. Fans des asiatischen Kinos dürften noch am ehesten gewusst haben, auf was für einen wilden Ritt sie sich mit dem just über Netflix zur Verfügung gestellten Actionthriller „Codename 13“ einlassen würden, ganz besonders jene, denen Regisseur Timo Tjahjanto kein Unbekannter ist.

Man kommt nicht umhin, in dieser Over-the-Top-Szene eine Hommage an Action-Maestro John Woos besten Tage etwa mit „Hard Boiled“ zu erkennen. Tatsächlich ist der indonesische Filmemacher selbst ein Fan, der die glorreiche Zeit des Hongkong-Actionkinos geradezu verinnerlicht hat:

„Mann, ich wusste gar nicht, dass ich ‚Hard Target – Harte Ziele‘ zitiert habe, juhu!“

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Mittlerweile ist Tjahjanto selbst eine Art Galionsfigur für das Actiongenre geworden, seine Filme „Headshot“, „The Night Comes for Us“ und jetzt „Codename 13“ zeichnen sich durch hyperkinetische Martial-Arts-Szenen, stylische Schießereien und ultrablutige Gewaltdarstellung aus, die selbst so manchen Horrorfilm blass aussehen lassen. Für einige mag das eine Spur zu hart sein, für Tjahjanto ist es einfach Teil seiner Geschichten über Menschen, wie er gegenüber Yahoo!News wissen ließ:

„Generell habe ich das Gefühl, dass Gewalt und Leidenschaft und Emotionen sehr eng miteinander verbunden sind. Ich versuche den Tod nicht als etwas zu betrachten, das man auf die leichte Schulter nimmt oder mit dem man Spaß hat. 13 zum Beispiel ist eine Killerin. Ihr instinktives Muskelgedächtnis ist auf Töten trainiert, aber zur gleichen Zeit gibt es diesen Widerspruch: Sie ist auch eine sehr unschuldige Person. Sie ist mit dem Tod vertraut, aber gleichzeitig ist sie jemand Reines. Ich denk, in diesem Sinne prallen Gewalt und eine Art von Reinheit aufeinander.“

Die Art Actionfilm, die er inszeniert, ist in Hollywood selten geworden. In den vergangenen Jahren gab es zwar ein kleines Comeback vor allem durch die „John Wick“-Filme, die meisten scheuen sich allerdings weiter davor, Actionfilme rein für Erwachsene zu produzieren. Nicht so Tjahjanto (The Hollywood Reporter):

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„Ich denke, es gibt Platz für gewalthaltiges Actionkino. Nicht jeder Actionfilm muss ein Superheld*innenfilm sein. Ich habe kein Problem mit diesen Filmen. Aber Actionfilme sind schließlich für erwachsene Menschen gemacht. Und ich möchte, dass sich Erwachsene diesen Film ansehen und sagen können: ‚Ja, das passiert wohl, wenn man einem Menschen ein Schwert in den Hals rammt.“

Einen Blick auf die Dreharbeiten von „Codename 13“ gewährt euch dieses Featurette:

Er betrachte „Codename 13“ auch als eine Art Coming-of-Age-Geschichte für die weibliche Hauptfigur. Auch wenn sie als perfekt ausgebildete Assassinin jede Situation unter Kontrolle haben sollte, bestehe für sie die wichtigste Lektion darin, sich einzugestehen, nicht alles kontrollieren zu können. Eine düstere Erkenntnis, die einer düsteren Welt entspringt. Und genauso düster wollte er die Welt zeigen:

„Wir müssen Eier zeigen und einen Film in dunkleren Tönen präsentieren.“

„Codename 13“-Regisseur sorgt für „Nobody“-Fortsetzung

Mittlerweile ist Tjahjanto dem Ruf Hollywoods gefolgt. Sein erster Film könnte dabei passender nicht sein: So hat er jüngst die Action-Fortsetzung „Nobody 2“ abgedreht. Obwohl Hauptdarsteller Bob Odenkirk bereits 61 Jahre alt ist und Christopher Lloyd gar 85, haben sie Tjahjanto mit ihrer Fitness geradezu überrascht. Er selbst bezeichnet sich als eher dürren Kerl:

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„Bei dem Film, den ich gerade abgedreht habe, ‚Nobody 2‘, haben wohl viele der Hollywood-Stuntleute und das Choreographie-Team einen muskelbepackten Kerl mit Stunt-Erfahrung erwartet. Stattdessen bekamen sie diesen dürren Kerl.“

„Nobody 2“ soll noch 2025 in den Kinos startet. Und jetzt dürft ihr euer Wissen zu den Must-See-Actionklassikern unter Beweis stellen:

Das große Action-Quiz: Bist du ein wahrer Actionheld und erkennst alle Filme an einem Bild?

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