Während amerikanische Produktionen von Netflix und HBO als aktueller Maßstab für erfolgreiche Serien gelten, kämpft die deutsche Filmindustrie mit dem schlechten Ruf, immer hinterher zu hängen. Doch stimmt das überhaupt? Spätestens mit dem erfolgreichen Gangsterdrama „4 Blocks“ dürfte inzwischen klar sein, dass auch deutsche Serien einige Überraschungen zu bieten haben und mit einer coolen Inszenierung punkten können. Wer nach einer guten Alternative zu Netflix und Co. sucht, wird hier garantiert fündig - wir stellen die besten Serien aus Deutschland vor.
Der Tatortreiniger
Saubermann: Bjarne Mädel als Heiko „Schotty“ Schotte ist die coolste Sau im deutschen TV. Als Tatortreiniger kommt er immer dann, wenn die Kollegen von der Polizei schon weg sind - und kümmert sich darum, die sterblichen Überreste zu entsorgen. Nebenbei ist er so eine Art Seelsorger für die meist ziemlich spleenigen Hinterbliebenen der Opfer.
Weissensee
Romeo und Julia meets DDR: Vor dem historischen Hintergrund erzählt die erfolgreiche ARD-Serie eine tragische Liebesgeschichte. Mit Auftritten von Stars wie Jörg Hartmann, Florian Lukas und Hannah Herzsprung an der Spitze zeichnet „Weissensse“ ein intimes Porträt der DDR.
Unsere Mütter, unsere Väter
Kontrovers diskutiert und mit einem Emmy ausgezeichnet: Das Zweiter-Weltkriegs-Drama mit Tom Schilling, Volker Bruch, Ludwig Trepte, Katharina Schüttler und Miriam Stein in den Hauptrollen erzählt die Geschichte von fünf Freunden, die durch den Krieg voneinander getrennt werden. Hochwertig inszeniert und hervorragend gespielt, ist „Unsere Mütter, unsere Väter“ eine der erfolgreichsten Miniserien aus Deutschland.
Verbrechen
Apropos Miniserie: Basierend auf dem Bestseller von Ferdinand von Schirach hat das ZDF das TV-Kleinod „Verbrechen“ produziert, das im Jahr 2015 sogar fortgesetzt wurde…
Schuld
Ebenfalls auf den Kurzgeschichten des Autors Ferdinand von Schirach basierend, knüpft „Schuld“ an den Erfolg von „Verbrechen“ an und erzählt skurrile, unglaubliche, groteske Kriminalfälle. Diesmal mit dabei: Moritz Bleibtreu als Strafverteidiger Friedrich Kronberg. Eine zweite Staffel der ZDF-Krimiserie „Schuld nach Ferdinand von Schirach“ ist bereits angedacht.
Deutschland 83
Die beste Serie Deutschlands? Der kluge Spionage-Thriller um einen Ost-Soldaten, der in die Bundeswehr eingeschleust wird, um die NATO auszuspionieren, hat die Kritiker buchstäblich vom Hocker gerissen. „Deutschland 83“ gewann die Goldene Kamera als Beste Miniserie, wurde für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und wurde sogar in die USA verkauft.
Im Angesicht des Verbrechens
Berliner Polizei gegen die Mafia: Für „4 Block“-gehärtete Crime-Fans ist die zehnteilige Miniserie „Im Angesicht des Verbrechens“ ein Muss. Nicht nur, weil sie sich auf ein Wiedersehen mit Ronald Zehrfeld freuen können. Die Geschichte handelt von zwei rivalisierende Clans der Russenmafia und den Polizisten Marek (Max Rimelt) und Sven (Ronald Zehrfeld). Es wird berlinert, Wodka geschüttelt und geschossen - einsame Spitze!
Weinberg
„Twin Peaks“ von der Pfalz: Düstere Familiengeheimnisse, ein Mann ohne Erinnerung, eine Leiche im Weinberg - die TNT-Mysterie-Serie zeichnet das Bild einer verschworenen Gemeinde, hinter deren heiteren Fassade es ordentlich brodelt. Doch wie real ist das alles? Auch die Hauptfigur (Friedrich Mücke) ist nicht gerade vertrauenserweckend.
Babylon Berlin
Zwischen Party und Mord: Angesiedelt im Berlin der Weimarerer Republik basiert die Koproduktion von ARD und Sky auf den erfolgreichen Gereon-Rath-Romanen von Volker Kutscher. Unter der Regie von Tom Tykwer zeichnet „Babylon Berlin“ das Sittenbild einer verwahrlosten Stadt, in der es scheinbar nie an Schampus, Koks, Glitter und frischen Leichen auf der Straße mangelt. Wann „Babylon Berlin“ startet, erfahrt ihr hier.
Morgen hör´ ich auf
Bastian Pastewka ist „Breaking Bad„: Als Jochen Lehmann mit seiner Druckerei pleitegeht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als kriminell zu werden. Mit der Druckerei kann man schließlich auch Blüten herstellen. Dabei entdeckt der gute Lehmann ein neues Talent. Als Geldfälscher ist er unschlagbar. Naja, ein Tollpatsch bleibt er natürlich trotzdem. Versteht sich von selbst, das alles nur schlimmer wird, als er ins Verbrechen abrutscht.
Club der roten Bänder
Gemeinsam gegen die Krankheit: Im Gegensatz zu herkömmlichen Krankenhausserien ist „Club der roten Bänder“ komplett aus der Perspektive der Patienten erzählt. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft der Jugendlichen, die nur miteinander Kraft schöpfen, um ihre schweren Krankheiten zu besiegen. Hervorragende Einschaltquoten, gute Kritiken und schließlich sogar zwei Fernsehpreise zeichnen „Club der roten Bänder“ aus. Weitere Infos gibts hier.
Dr. Psycho - Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich
SoKo Seelenklempner: Der Polizeipsychologe Dr. Max Munzl (Christian Ulmen) hat einen ganzen Haufen Probleme - darunter die Bösen, die Bullen, seine Frau und irgendwie auch er selbst. Denn als waschechter Tollpatsch und Fettnäpfchentreter steht er sich am liebsten selbst im Weg. Vollends chaotisch wird es dann, als Munzl beschließt, brisante Kriminalfälle auf eigene Faust zu lösen.
Schnell ermittelt
„CSI“ aus Wien: Eine tagträumende Hauptkommissarin, ein IT-Experte, ein Gerichtsmediziner und eine smarte Exekutivassistentin, die sich als Team gemeinsam beim Chinesen statt am Würstchenstand treffen - die Crimeserie bricht mit Klischees und erzählt eine packende, staffelübergreifende Geschichte.
Die große Flatter
Klassiker: Nach dem Roman Leonie Ossowski erzählt der Fernseh-Dreiteiler von einer harten Jugend in Westberlin. Die beiden Jugendlichen Richy (Richy Müller) und Schocker (Jochen Schroeder) leben am Stadtrand und werden mit Perspektivlosigkeit, Alkoholismus und sozialem Elend konfrontiert - und träumen vom Ausbruch, eben der großen Flatter.
Stromberg
Büro ist ja auch Familie: Muss man mehr sagen? Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg ist längst Kult. Wer die Serie verpasst hat, sollte das dringend nachholen. Zumal es dann mit den Kollegen am Drucker immer etwas zu lachen gibt. Ansonsten gilt: „Wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen.“ Wir sagen: Amen, Stromberg.