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„A Better Place“: Gut gemeint, aber auch gut gemacht

„A Better Place“: Gut gemeint, aber auch gut gemacht
© WDR/Komplizen Serien/Studiocanal

„A Better Place“ ist komplett an mir vorbeigegangen und nur durch Zufall hab ich es gestern im TV gesehen. Deutsche Serie, langweilig, dachte ich. Aber zum Glück hab ich doch nicht weggezappt.

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Die ersten beiden Folgen von „A Better Place“ wurden an 22. Januar 2025 ausgestrahlt, die Folgen 3 bis 8 kommen nicht mehr ins Primetime-Vergnügen, sondern am Freitag ab 22:20 Uhr. Alle Folgen findet ihr jetzt und sofort in der ARD-Mediathek. Ich kenne auch nur die ersten beiden Episoden, möchte an dieser Stelle aber dennoch empfehlen, der Serie eine Chance zu geben. Sie feierte ihre Premiere bereits im Oktober 2024 auf dem Festival Cologne und war im Dezember auf Canal+ Austria zu sehen, Showrunner ist Alexander Lindh. Hier gibt euch der Trailer ein Gefühl für die Sache:

„A Better Place“ in der ARD: Gut gemeint, aber auch gut gemacht

Es stimmt, deutsche Serien sind schon lange nicht mehr nur langweilig. „4 Blocks“, für mich immer noch das „Game of Thrones“ der deutschen Serien, aber auch „Dark“, „Babylon Berlin“ und natürlich „Die Discounter“ haben bewiesen, dass auch deutsche Serien kleine Qualitätsbomben sein können. So gut ist „A Better Place“ in meinen Augen nicht, um gleich die Erwartungshaltung in die richtige Richtung zu lenken. Nach den ersten beiden Folgen kann ich bisher sowieso nur feststellen, dass die Serie mindestens beachtenswert ist. Es lassen sich auch andere eher positive Stimmen finden, die über „A Better Place“ schon weit vor mir Bescheid wussten. Ich finde, ihr solltet mal den Versuch wagen.

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Im TV landete „A Better Place“ tatsächlich mit den ersten beiden Folgen einen Flop. Schade, finde ich:

Gedankenexperiment in spannende Crime-Serie verpackt

Es geht bei „A Better Place“ um ein Programm zur Rehabilitierung von straffällig gewordenen Menschen oder besser gesagt, um den Versuch eine Welt ohne Knast zu erschaffen. Das Programm heißt TRUST, ins Leben gerufen von Bürgermeister Amir Kaan (Steven Sowah) und Kriminologin Petra Schach (Maria Hofstätter) in Rheinstadt in Nordrhein-Westfalen. Das örtliche Gefängnis wird ersetzt durch ein Resozialisierungsprogramm mit Therapie, Arbeit und Betreuung. Die Palette der Straftaten ist breit und ebenso das Spektrum der Personen, die wir im Rahmen dieses fiktiven Projekts als Teilnehmende, Angehörige, Opfer, Therapeuten und Sachbearbeitende kennenlernen. Natürlich regt sich Widerstand gegen TRUST und die Proteste nehmen zu.

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Warum gefällt mir „A Better Place“ so gut?

Mich hat der Look und die Kameraführung überzeugt, der gedankliche Ansatz auf Gefängnisse zu verzichten, begeistert mich schon lange und die beiden straffälligen, jugendlichen Geschwister Nader (Youness Aabbaz) und Yara (Aysima Ergün) haben mich sehr schnell ausreichend amüsiert und interessiert, dass ich dabei bleiben wollte und mir auch noch den Rest der Serie ansehen werde. Dazu kommt ein passender Soundtrack.

Das Thema, eine Welt ohne Gefängnisse, ist so wunderbar vielschichtig, ambivalent und polarisierend. Inwieweit dieses Potenzial im Drehbuch voll ausgeschöpft wird, lässt sich nach zwei Folgen nicht sagen, aber ich ziehe schon mal den Hut davor, sich an diese Fragen überhaupt heranzuwagen und sie filmisch umzusetzen. Im Einheitsbrei der sich in Staffeln endlos unter unterschiedlichen Namen verbreitenden belanglosen Serien sticht diese Neuerscheinung für mich allein deswegen positiv heraus, weil sie etwas durchspielt, das sehr wenig besprochen und bedacht wird. Strafgefangene im Vollzug und was das nützt und wie Alternativen dazu aussehen könnten.

Wir denken sehr selten an sie, aber die Menschen und ganz besonders die Jugendlichen, einmal im Gefängnis gelandet, hätten schon verdient, dass wir uns mehr Gedanken um ihre Rehabilitation und entsprechende Verfahrensweisen machen, sodass auch auf diesem Gebiet ein humanistischer Fortschritt erkennbar wird. Da ist es schon gut, einmal ganz aus dem Rahmen zu treten und die Gefängnisse zuzumachen.

Das Ganze ist aber kein schweres, wirklich tiefgehendes, sozialkritisches Stück, sondern recht zügig, spannend und oftmals auch witzig dargebotenes Kriminaldrama. Mit einem Cast, ob neu oder bekannt, der durchweg Spaß macht.

Es kostet euch ja nichts, wäre schade, wenn es euch gefallen hätte, aber ihr habt es nicht probiert, weil nach der Ausstrahlung im Ersten alle titeln, dass es im TV gefloppt ist. Alle Folgen gratis ohne Anmeldung in der ARD-Mediathek, obwohl sie sogar ein Netflix-Abo wert wären. Das ist doch was?

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Wenn nicht, dann müsst ihr jetzt dieses ZDF-Bergdoktor-Quiz lösen:

„Der Bergdoktor“: Bist Du ein echter Fan?

 

 

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