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„Adolescence“: Die wahre Bedeutung hinter der Geschichte und dem Netflix-Titel erklärt

„Adolescence“: Die wahre Bedeutung hinter der Geschichte und dem Netflix-Titel erklärt

Die Geschichte der neuen Netflix-Serie wirkt erschreckend real. Welche Bedeutung steckt hinter „Adolescence“? Beruht die Handlung auf wahren Begebenheiten?

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Das bedrückende Krimi-Drama „Adolescence“ stürmt aktuell die Spitze der Netflix-Charts. Die Thriller-Miniserie fesselt nicht nur die Zuschauenden mit einer erschreckenden Geschichte über einen 13-jährigen Jugendlichen, der des Mordes an einer Mitschülerin beschuldigt wird, auch für die Darstellenden wurde „Adolescence“ zur emotionalen und physischen Belastungsprobe. Wie viel Realität hinter dem aufwühlenden Kriminalfall steckt und welche Bedeutung der Serientitel hat, erklären wir euch hier.

Was bedeutet „Adolescence“? Der Titel der Netflix-Serie erklärt

Der Titel „Adolescence“ bezieht sich auf die Phase der sogenannten Adoleszenz, die Übergangszeit von der Kindheit ins Erwachsenenalter. In dieser Entwicklungsphase zwischen ungefähr zehn und 20 Jahren finden Jugendliche und junge Erwachsene ihre Identität und werden mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Wenn auch oft synonym verwendet, geht diese Lebensphase über die Pubertät hinaus und beschreibt die gesamte physische und psychische Entwicklungsphase von Menschen.

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Die Netflix-Serie zeigt uns, wie schwierig diese Lebensphase sein kann, anhand von Hauptfigur Jamie Miller, der mitten in seiner Adoleszenz unter dem Druck von sozialen Medien, Gruppenzwang und gesellschaftlichen Erwartungen nachhaltig negativ geprägt wurde. Serien-Schöpfer Stephen Graham betont, dass sich die Serie mit der Frage beschäftigt:

„Was passiert mit unseren jungen Männern heutzutage? Welche Einflüsse von Gleichaltrigen, dem Internet und sozialen Medien üben Druck auf sie aus?“ (via Tudum).

Spannende Hintergründe zur Netflix-Serie erfahrt ihr im Video:

Poster

Was ist ein Incel?

In „Adolescence“ wird Jamie als als Incel bezeichnet. Falls euch der Begriff nicht bekannt ist: Ein Incel ist eine Abkürzung für „involuntary celibate“, auf Deutsch so viel wie unfreiwillig zölibatär und bezeichnet eine meist männliche Person, die unfreiwillig keinen sexuellen oder romantischen Kontakt zu Frauen hat. Der Begriff wird vor allem für jene genutzt, die sich in toxischen Online-Communities bewegen und in einer Opferrolle unter anderem Frauenhass und Gewaltverherrlichung unterstützen.

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Jamie weist den Begriff in der Serie von sich, als er von der ermordeten Katie so genannt wird. Unter anderem in seinem Gewaltausbruch ihr gegenüber wird deutlich, dass Jamie sich nach weiblicher Zuneigung sehnt, sich jedoch gleichzeitig von ihnen abgelehnt fühlt. Durch die sozialen Medien wurde er zunehmend radikalisiert.

„Adolescence“: Diese Bedeutung steckt hinter der Serie

Durch eine Auseinandersetzung mit den Themen Online-Radikalisierung, Jugendkriminalität und Schuld beleuchtet „Adolescence“, wie reale gesellschaftliche Probleme das Leben von Jugendlichen beeinflussen und tragische Konsequenzen haben können. ​Das erschütternde Ereignis des Mordes an Mitschülerin Katie wird genutzt, um in die Psyche eines Jungen einzutauchen, der mit Mobbing, sozialer Isolation und gefährlichen Denkmustern in der sogenannten „Incel“-Kultur im Internet zu kämpfen hat.

Laut Tudum wollten die Serienschaffenden mit „Adolescence“ das Konzept toxischer Maskulinität sowie die Rolle männlicher Wut und Gewalt in der Gesellschaft hinterfragen. Wer hat Schuld, wenn Jugendliche einen Mord begehen und welchen Einfluss haben das soziale Umfeld, die Schule sowie Social Media auf diese radikale EntwicklungDurch die Darstellung von Jamies inneren Konflikten und den Auswirkungen auf sein Umfeld wird ein Spiegel vorgehalten, der zum Nachdenken anregen soll.

Ist „Adolescence“ eine wahre Geschichte?

Die Geschichte von einer Familie, deren Welt aus den Fugen gerät, als ihr 13-jähriger Sohn des Mordes an einer Mitschülerin beschuldigt wird, wirkt erschreckend real. Der Mordfall rund um den Charakter Jamie Miller ist fiktivObwohl „Adolescence“ keine direkte Nacherzählung realer Ereignisse ist, wurde das Autorenteam jedoch von tatsächlichen Vorfällen mit jugendlicher Gewalt inspiriert.

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Die steigende Zahl von Messerangriffen unter Jugendlichen im Vereinigten Königreich und die Rolle des Internets bei der Radikalisierung junger Menschen dienten als Grundlage für die fiktive Erzählung. Die Macher wollten die Auswirkungen von Online-Radikalisierung und gesellschaftlichen Problemen auf junge Menschen hervorheben.

Schauspieler und Co-Autor Stephen Graham, der in „Adolescence“ Jamies Vater verkörpert, erklärte gegenüber Netflix:

„Es gab einen Vorfall, bei dem ein Junge ein Mädchen erstochen hat. Das hat mich schockiert. Ich dachte: ‚Was ist hier los? Was passiert in unserer Gesellschaft, dass ein Junge ein Mädchen zu Tode sticht? Was ist der auslösende Moment?‘ Und dann passierte es wieder, und wieder, und wieder. Ich wollte die Frage beleuchten: ‚Warum passiert das heute? Was geht vor sich? Wie sind wir an diesen Punkt gekommen?‘“

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„Adolescence“: Hinter diesem Song steckt eine besondere Bedeutung

Am Ende von „Adolescence erklingt eine emotionale Version des Songs „Through the Eyes of a Child“ von Aurora (bei Amazon Music und Spotify verfügbar), der den Verlust und die Sehnsucht nach der Unschuld der Kindheit thematisiert. Laut Tudum hörte Regisseur Philip Barantini den Song erstmals, als er das Drehbuch zur Pilotfolge bekam, und war sofort überzeugt, dass er in die Serie integriert werden musste. Die Stimme im Lied gehört zu Katie, dem ermordeten Mädchen der Serie.

Emilia Holliday, die Katie spielt, singt den Song selbst – eine Entscheidung, die getroffen wurde, nachdem das Team von ihren Gesangsfähigkeiten erfuhr. Diese musikalische Wahl verstärkt die emotionale Wirkung des Finales und hält die Erinnerung an Katie lebendig, denn es ist der einzige Moment der Serie, in dem ihre Stimme zu hören ist.

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