Der irische Schauspieler Ray Stevenson ist mit gerade einmal 58 Jahren auf der Insel Ischia während der Dreharbeiten zu seinem nächsten Film gestorben.
Hollywoods Superstars sind in einem Film immer nur so gut, wie ihre Co-Stars. Nicht selten konzentriert sich das Publikum ganz und gar auf die Hauptdarsteller*innen auf der Leinwand und übersieht dabei die Leistungen derer, die erst dafür sorgen, dass die Hauptfiguren so richtig überzeugen können. Ray Stevenson war so jemand aus der zweiten Reihe, der trotz manchmal recht kleiner Rollen das Beste aus seinen Charakteren hervorzuholen verstand und jeden Film bereicherte, in dem er mitgespielt hat.
Egal ob als Volstagg in den „Thor“-Filmen, als Scott Buxton im indischen Riesenhit „RRR“, als Othere in „Vikings“ , als Titus Pullo in „Rom“ oder als Isaak Sirko in „Dexter“: Stevenson brauchte nur wenige Augenblicke, um die Aufmerksamkeit des Publikums geradezu magisch auf sich zu ziehen. Nun ist der Schauspieler im Alter von 58 Jahren gestorben, vier Tage vor seinem Geburtstag, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten (via Variety).
Wie sein Pressesprecher bestätigt hat, soll Stevenson bereits am vergangenen Sonntag auf der italienischen Insel Ischia gestorben sein, wo er sich bei den Dreharbeiten zum Film „Cassino in Ischia“ von Regisseur Frank Ciota befand. Ein Grund wurde nicht genannt, jedoch hieß es, der Schauspieler soll an dem Sonntagmorgen in das Rozzoli-Krankenhaus eingeliefert worden und kurz darauf verstorben sein (via SyFy). Ray Stevenson hinterlässt drei Kinder.
Ray Stevensons letzte Werke mit „Star Wars“-Serie
George Raymond Stevenson wurde am 25. Mai 1964 als Sohn eines Royal-Air-Force-Piloten im nordirischen Lisburn geboren. Später zog die Familie nach England, wo er die Bristol Old Vic Theatre School besuchte. Nach einigen kleinen Auftritten in TV-Serien gab Stevenson sein Filmdebüt unter Paul Greengrass („Jason Bourne“) und an der Seite von Kenneth Branagh und Helena Bonham Carter als Gigolo in der Liebeskomödie „Vom Fliegen und anderen Träumen“.
Doch seine Größe von 1,91 Meter und sein markant-bedrohliches Erscheinungsbild – obgleich er auch äußerst charmant wirken konnte – sollten ihn als idealen Darsteller für eher grobe, stoische, aber gutmütige Typen etablieren – und als Bösewicht. Stevenson wechselte mühelos zwischen den Formaten, spielte in großen und teuren Eventfilmen wie „King Arthur“ und den „Die Bestimmung“-Filmen genauso souverän mit wie in TV-Produktionen wie „Rome“ und „Black Sails“.
Daneben machte er sich einen Namen im B-Movie-Bereich, in dem er hin und wieder eine Hauptrolle ergattern konnte. So schlüpfte er für die deutsche Regisseurin Lexi Alexander in die Rolle des Punishers im ultrabrutalen „Punisher War Zone“. Sein Frank Castle war gnadenlos, furchteinflößend und absolut präzise, da kann nicht einmal Jon Bernthal mithalten. In der deutschen Seriengroßproduktion „Das Boot“ übernahm er die Rolle von Commander Jack Swimburne.
Neben „Cassino in Ischia“ hatte Stevenson noch zwei weitere, bereits abgedrehte Projekte: den Historienfilm „1242 – Gateway to the West“, in dem sich die Handlung um den Widerstand einer ungarischen Burg und deren Priester Eusebius gegen die mongolische Armee dreht, sowie „Ahsoka“. In der „Star Wars“-Serie, die ab August 2023 über den Streamingdienst Disney+ verfügbar sein wird, ist Stevenson als machtsensitiver Baylan Skoll zu sehen. Schon zuvor hatte er in den Animationsserien „Star Wars Rebels“ und „Star Wars: Clone Wars“ den Charakter Gar Saxon im US-Original vertont. „Ahsoka“ wäre sein „Star Wars“-Live-Action-Debüt geworden.