Der neueste „Star Wars“-Titel bringt gefühlt die ganze weit, weit entfernte Galaxis zusammen. Aufmerksamen Fans dürfte dabei aber ein durchaus peinlicher Patzer aufgefallen sein.
Fünf Jahre nach dem Ende von „Star Wars Rebels“ geht die Geschichte der Animationsserie jetzt weiter – und das im Live-Action-Format. Die neue Serie „Star Wars: Ahsoka“ (hier bei Disney+ streamen) setzt die Erlebnisse von unter anderem Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo), Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead) und sogar Ezra Bridger (Eman Esfandi) endlich fort. Dabei darf natürlich auch nicht die titelgebende Ahsoka Tano fehlen, die ihr Debüt im „Star Wars: The Clone Wars“-Film feierte und anschließend in der gleichnamigen Animationsserie zum Fanliebling avancierte. Nach weiteren Auftritten in „Rebels“ gelang ihr bereits in „The Mandalorian“ und anschließend auch in „Das Buch von Boba Fett“ der Sprung in den Live-Action-Bereich, wo sie von Rosario Dawson verkörpert wird.
Federführend verantwortlich dafür, dass die Animationsserien auch in aktuellen „Star Wars“-Titeln weiterleben und vor allem Ahsoka dabei eine tragende Rolle einnimmt, ist Dave Filoni. Er lernte bei „The Clone Wars“ unter „Star Wars“-Schöpfer George Lucas persönlich und hatte bei der Serie die Rolle als Supervising Director inne, bevor er anschließend für „Star Wars Rebels“ zum Showrunner aufstieg. Diese wichtige Funktion teilt er sich mit Jon Favreau bei den Live-Action-Serien, Filoni hat zudem weitere Animationsserien wie „Star Wars: The Bad Batch“ zu verantworten, kurzum: Er gilt für viele Fans als der Nachfolger von George Lucas und aktuell wichtigster kreativer Kopf des Franchise.
Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet einer von ihm beaufsichtigten Serie ein klarer Fehler unterläuft und das auch noch bei der vom ihm miterschaffenen Ahsoka. Denn in der Texttafel, die in Folge 1 vor dem Beginn der Serie das bisher Geschehene zusammenfasst, wird Ahsoka als „ehemalige Jedi“ und im Original gar als „former Jedi Knight“ bezeichnet. Das ist allerdings falsch, denn Ahsoka hat offiziell nie den Rang einer Padawan verlassen.
Dass in der weit, weit entfernten Galaxis nicht immer alles glatt läuft, beweist euch auch das folgende Video:
Ahsokas trauriger Abschied aus dem Jedi-Orden
– Achtung: Es folgen Spoiler für „Star Wars: The Clone Wars“! –
Im Finale der fünften Staffel von „The Clone Wars“ wurde Ahsoka fälschlicherweise des Mordes bezichtig und im Zuge einer Anklage aus dem Jedi-Orden ausgeschlossen. Nachdem die richtige Täterin überführt worden war, meinte Jedi-Meister Ki-Adi-Mundi, dass Ahsoka sich als würdige Jedi (im Original: Jedi Knight) erwiesen habe und Mace Windu bezeichnete diesen Vorfall gar als ihre Prüfung. Normalerweise müssen Padawane eine Jedi-Prüfung absolvieren, wenn sie diese bestehen, werden sie zu Jedi-Ritter*innen und sind dann ein vollwertiges Mitglied des Ordens, das selbst Padawane ausbilden kann.
Der Hohe Rat der Jedi bot Ahsoka also an, diesen Test zu überspringen, da sie die notwendigen Qualitäten bereits während ihrer Flucht und dem anschließenden Verfahren unter Beweis gestellt hatte. Der Clou ist allerdings: Ahsoka nahm diese Chance, in den Jedi-Orden zurückzukehren, nicht wahr. Somit brach sie ihre Ausbildung vor Vollendung ab und kam nie über den Rang einer Padawan hinaus. Sie selbst betont nicht von ungefähr mehrfach, dass sie keine Jedi sei, was durchaus auch idiologisch zu verstehen ist, da Ahsoka Probleme mit den Praktiken des Jedi-Ordens hatte und deswegen nicht wieder eintrat.
Entsprechend ist es äußerst verwunderlich, dass sie jetzt in „Ahsoka“ als ehemalige Jedi-Ritterin bezeichnet wird, da sie das nie war und sich selbst nicht als solche sieht. Versucht die Live-Action-Sparte gar, die Geschichte der „Star Wars“-Animationsserien umzuschreiben? Schon in „Das Buch von Boba Fett“ verwunderte es einige Fans, dass Ahsoka bei der potentiellen Ausbildung von Grogu durchaus den dogmatischen Praktiken des Jedi-Ordens folgte. So legte sie Din Djarin (Pedro Pascal) immerhin nahe, den Kontakt zu seinem Findelkind nicht wieder aufzunehmen. Soll sie nachträglich also ideologisch wieder näher zum Orden gebracht werden?
Das wäre eine wahrlich gravierende Änderung. Die Alternative, dass den Verantwortlichen um Filoni hier bei „Ahsoka“ ein Fehler unterlief, ist da naheliegender. Wir dürfen gespannt sein, ob Fans diesen Fauxpas ebenfalls entdecken und vielleicht Filoni selbst sich zu einer Antwort genötigt fühlt. Der Vorteil bei exklusiven Streamingserien: Man kann solche kosmetischen Fehler theoretisch im Nachhinein korrigieren, eine Anpassung der Texttafel wäre kein Akt.
Kein Akt für euch ist es hoffentlich, unser Ahsoka-Quiz zu meistern: