Das große anspruchsvolle Kino, das findet laut Anthony Mackie heute in erster Linie über Streaming-Dienste wie Netflix und Disney+ statt. Die Kinosäle werden dagegen fast ausschließlich von ganz großen Blockbustern in Beschlag genommen. Dazwischen gibt es nichts mehr.
Aktuell ist Anthony Mackie mit der zweiten Staffel der Sci-Fi-Serie „Altered Carbon“ auf Netflix vertreten. Dort verkörpert er buchstäblich den neuen Sleeve des Ex-Elitesoldaten Takeshi Kovacs. Ab August dieses Jahres wird er zudem gemeinsam mit Sebastian Stan in der Marvel-Serie „The Falcon and the Winter Soldier“ über Disney+ zu sehen sein. Es ist also ein gutes Jahr für den 41-jährigen Schauspieler.
Vor allem als Samuel Wilson alias Falcon aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) dürften ihn die meisten Kinogänger kennen. In zahlreichen Filmen hat er dabei Seite an Seite mit seinen Avengers-Kollegen gegen die Bedrohung durch Thanos und Co. angekämpft. Und trotz des Titels der MCU-Serie dürfte aufgrund „Avengers: Endgame“ klar sein, dass die Zuschauer*innen Mackie zumindest ab einem bestimmten Punkt der Serie als Nachfolger von Captain America zu Gesicht bekommen werden. Wenn ihr selbst dabei sein wollt, könnt ihr hier einfach euer Disney+-Abo sichern.
Das sind die kommenden MCU-Serien, die ihr neben „The Falcon and the Winter Soldier“ auf Disney+ erwarten dürft:
Anthony Mackie wuchs mit Sci-Fi wie „Terminator“ und „Demolition Man“ auf
In beiden Serien hat Mackie die Hauptrolle inne. Und das kam in seiner Karriere nicht oft vor, wenn man beispielsweise von zwei kleineren Serien-Auftritten ganz zu Beginn seiner Karriere und einer Folge „Black Mirror“ absieht. Und das kommt nicht von ungefähr, wie er nun im Interview mit Dailybeast verriet:
„Um ehrlich zu sein, Filmemacher arbeiten nicht mehr im Filmbereich. Wenn wir auf die Filme schauen, die wir damals geliebt haben und die wir für die besten Filme aller Zeiten halten: Sie werden nicht mehr länger von den Studios produziert, sondern von den Streaming-Diensten. Wenn der eigene Streifen also kein Event-Film ist, wenn man also nicht in ‚Avengers‘ oder ‚Suicide Squad‘ oder ‚Star Wars‘ ist, dann ist es schwer, die Leute in die Kinos zu locken. Und das hat viele Gründe. Angst, Kosten. Ich habe Kinder. Und mich kostet es 115 US-Dollar, mit ihnen ins Kino zu gehen. Also schauen wir die Filme zuhause. Als große Unternehmen die ganzen Filmstudios aufgekauft haben, war die Idee des Filmemachens tot. Der einzige Ort, wo man mit den Filmemachern zusammenarbeiten kann, die man liebt, sind Streaming-Dienste.“
Früher gab es zwischen den großen Blockbuster-Streifen mit Budgets jenseits der 100 Millionen US-Dollar und den Independent-Streifen für wenige Millionen noch die mittelpreisigen Filme im Bereich 40 bis 60 Millionen US-Dollar. Die gibt es nun kaum mehr. Ein Film wie „Terminator“ oder „Demolition Man“, die Mackie liebt, würde heute nicht mehr produziert. Aber die Studios seien seiner Meinung nach einfach nicht mehr länger gewillt, mal eben 20 Millionen Dollar für einen mittleren Film herauszurücken. Entweder man produziere einen Film de facto für Peanuts oder man drehe gleich einen teuren Blockbuster für 100 Millionen US-Dollar.
So geht es in der Marvel Phase 4 weiter:
Jugendliche schauen heute Netflix und Co. über Smartphones
Mit dieser Kritik steht Mackie nicht alleine da: Schon lange wird kritisiert, dass Hollywood die Mid-Budget-Filme fallengelassen hat. Und ausgerechnet Steven Spielberg, der das Blockbuster-Kino entscheidend mitgeprägt hat, befürchtet angesichts dieser Entwicklung über kurz oder lang eine „Studio-Implosion“, sobald die ersten Mega-Blockbuster floppen. Man denke dabei nur mal an die „Avatar“-Fortsetzungen von James Cameron. Eine erfrischende Ausnahme stellte just Rian Johnsons „Knives Out“ dar. Bei einem mittleren Budget von rund 40 Millionen US-Dollar vermochte der Krimi weltweit über 300 Millionen US-Dollar einzuspielen.
Aber diese Entwicklungen seien auch den veränderten Sehgewohnheiten gerade junger Leute geschuldet, weiß Familienvater Mackie. Was für Film-Aficionados wie Quentin Tarantino und Martin Scorsese undenkbar ist, stellt für die Generation Z kein Problem dar: das Schauen von Filmen und Serien über Tablets oder gar über Smartphones.
„Sie wollen ständig auf Achse sein und schauen Filme auf ihren Smartphones und Tablets. Sie können nicht stillsitzen; es ist heute eine andere Welt. Wir hatten Zeit, weil wir keine Smartphones besaßen. Wir konnten in einem Kino sitzen, mit einem Mädchen herumknutschen und Popcorn essen. Aber die Kerle machen das heute nicht mehr. Und wenn man heute ein Mädchen ins Kino einladen will, dann kostet die Karte bereits 20 US-Dollar für jeden. Dann will sie noch Popcorn und Nachos und man nimmt noch zwei Limos und ist schon 70 US-Dollars los. Und das noch ehe man im Kinosaal ist.“
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