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„Andor“-Kritik: Darauf haben wir im „Star Wars“-Universum seit Jahren gewartet

„Andor“-Kritik: Darauf haben wir im „Star Wars“-Universum seit Jahren gewartet
© Disney

„Andor“ dürfte im Vergleich zu „Obi-Wan Kenobi“ weniger Aufmerksamkeit erhalten – dabei erwartet uns hier die vielversprechendere Serie.

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Kurz vor dem Start von „Obi-Wan Kenobi“ äußerten einige „Star Wars“-Fans in den Sozialen Medien Kritik. Ihnen missfiel es, dass die Serie uns erneut nach Tatooine brachte, jenem legendären Planeten, der wie kein zweiter in der Geschichte der Reihe auftaucht. Nachdem auch schon „Das Buch von Boba Fett“ auf dem Wüstenplaneten spielte, erging es ihnen beim Anblick der Trailer und Poster zu „Obi-Wan Kenobi“ wie Anakin Skywalker: Sie hatten einfach genug von Sand.

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Diese Beschwerde lässt sich als symptomatisch für das Problem des ganzen „Star Wars“-Franchise deuten: Es schwimmt zu oft im immergleichen Einheitsbrei. Die Skywalker-Familie, Jedi, die altbekannten Orte und Konflikte. Schon langen wünschen wir uns wie etliche andere Fans, dass uns endlich mal neue Ecken der eigentlich so großen weit, weit entfernten Galaxis präsentiert werden. Vor diesem Hintergrund ist es vermutlich kein Zufall, dass „Rogue One: A Star Wars“-Story für viele als bester Film der Disney-Ära gilt. Und „Andor“ schickt sich an, dieses Erbe jetzt bei Disney+ erfolgreich anzutreten. Falls ihr noch einen Vorgeschmack braucht, hilft euch der folgende Trailer weiter:

„Andor“ betritt Gefilde, die „Obi-Wan Kenobi“ verwehrt blieben

Die Prequelserie dreht sich um die titelgebende Figur Cassian Andor (Diego Luna), den wir als Rebellenkämpfer bereits aus „Rogue One“ kennen und dessen Entwicklung vom einfachen Dieb zum wichtigen Mitglied des Widerstands gegen das Imperium hier dargestellt wird. Auch wenn „Andor“ nicht den Glanz und marketingwirksame Fan-Lieblinge wie „Obi-Wan Kenobi“ mitbringt, können wir nach vier Folgen festhalten: Die Serie hat das Zeug, zum „Star Wars“-Highlight des Jahres zu werden; vielleicht sogar zum größten Franchise-Lichtblick der vergangenen Jahre.

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Denn während beispielsweise „Obi-Wan Kenobi“ stets durch die Fesseln des Bekannten und Bewährten eingeschränkt zu sein schien, kann sich „Andor“ deutlich freier bewegen. Die Hauptfigur ist praktisch ein unbeschriebenes Blatt, ganz zu schweigen von fast allen anderen Charakteren, die wir in der Serie kennenlernen. Was die Verantwortlichen mit dieser Freiheit anfangen, werden wir erst abschließend beurteilen können, wenn Staffel 2 von „Andor“ in den kommenden Jahren bei Disney+ veröffentlicht wird. Schon jetzt lässt sich aber festhalten: Uns wird endlich eine andere Seite der beliebten Galaxis gezeigt.

„Andor“ stürzt sich in die Welt der Außenseiter*innen, die versuchen müssen, unter der Knechtschaft des Imperiums zu überleben. Damit verbunden ist eine erfrischend wirkende Ernsthaftigkeit, die der Geschichte und den Figuren innewohnt. Nachdem die letzten „Star Wars“-Titel dem von Marvel-Filmen inspirierten lustig, lockeren, mit einem Augenzwinkern versehenen Ansatz folgten, den gefühlt so gut wie alle modernen Blockbuster kopieren, wirkt „Andor“ wie eine Rückbesinnung auf aufrichtigere Zeiten. Offensichtliche Merchandise-Verlockungen wie Grogu alias Baby Yoda vermisst man hier (bislang) ebenfalls komplett.

„Star Wars“ kann also doch auch anders

Figuren wie Luthen Real (Stellan Skarsgård) ringen mit ihrem Platz in dem vom Imperium aufgezwungenem System; streben danach, einen Unterschied zu machen und etwas aufzubauen, das eine wahre Bedeutung hat und bestenfalls das Leben aller Menschen verbessert. Dennoch müssen Luthen und andere aber weiterhin zumindest öffentlich nach den Regeln des Imperiums spielen, was zu konstanten Dilemmas führt. Außerhalb der klaren Aufteilung zwischen Gut und Böse befinden sich Charaktere wie Cassian Andor, die (zunächst) vorrangig darauf bedacht sind, sich irgendwie durchzuschlagen und zu überleben, was zu moralisch fragwürdigen Aktionen führt. Allein die Eröffnungssequenz der ersten Folge scheint eher in die ambivalente Neo-Noir-Welt von „Blade Runner“ zu passen, als in die oft so klar in Gut und Böse aufgeteilte „Star Wars“-Galaxis.

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Auch das Imperium und seine Handlanger*innen werden mit einem interessanten Kontrast dargestellt. Das Bodenpersonal rund um Syril Karn (Kyle Soller) will sich beweisen und betrachtet sich entsprechend als passionierte Erfüllungsgehilf*innen der Agenda des Imperiums, von der sie offensichtlich ideologisch überzeugt sind. Deutlich emotionsloser blickt beispielsweise sein Vorgesetzter auf seinen Job, den er offenbar als nichts mehr als das ansieht, was er ist, und die Fehlbarkeit seiner Leute und dadurch wohl auch des Imperiums erkennt. Eine Stufe darüber befindet sich wiederum das Imperial Security Burea, das mit Vertreter*innen wie Dedra Meero (Denise Gough) eine oftmals beängstigend kalt-berechnende Sicht auf die Dinge hat. Wenn Entscheidungen über unzählige Leben wie ein banaler Verwaltungsakt getroffen werden, kann das selten gute Konsequenzen haben.

Die bislang veröffentlichen ersten drei Folgen von „Andor“ sind dem Aufbau der Figuren, Themen und Institutionen gewidmet. Dem Tempo ist das nicht immer zuträglich; eine einstündige Episode zum Auftakt, die die Geschehnisse der ersten beiden Folgen in sich vereint, wäre eventuell die bessere Wahl gewesen. Der Presse wurde noch eine weitere Episode zur Verfügung gestellt und wir können euch versichern, dass die eigentliche Handlung von „Andor“ dort bereits klarer erkennbar ist und dadurch auch das Tempo Fahrt aufnimmt. Entsprechend dürfen wir darauf hoffen, dass der vielversprechende Auftakt zu einem Serienerlebnis führt, an dem sich andere „Star Wars“-Titel künftig hoffentlich ein Beispiel nehmen und noch mutiger werden. Eine neue Folge von „Andor“ erwarten euch ab jetzt immer mittwochs bei Disney+.

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