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Frühes Netflix-Aus nicht freiwillig? Darum soll „Arcane“ wirklich nach nur 18 Folgen enden

Frühes Netflix-Aus nicht freiwillig? Darum soll „Arcane“ wirklich nach nur 18 Folgen enden
© Netflix

Staffel 2 von „Arcane“ erobert derzeit erneut die Netflix-Charts. Danach ist jedoch Schluss mit dem Serien-Hit. Daran ist wohl ein beeindruckender Rekord schuld.

Drei Jahre mussten Fans warten, jetzt können sie sich endlich erfahren, wie die Geschichte von Vi und Jinx weitergeht. Denn Staffel 2 von „Arcane“ startete jüngst bei dem Streamingdienst und erfreut sich direkt wieder reger Beliebtheit; die Animationsserie eroberte schließlich nicht von ungefähr Platz 1 der Seriencharts. Allerdings hätte ich wohl eingangs schreiben müssen „wie die Geschichte von Vi und Jinx ausgeht“. Schließlich wird Staffel 2 zugleich die letzte von „Arcane“ sein.

Dass die Serie nach nur 18 Folgen endet, dürfte die Fans nicht gerade erfreuen. Showrunner Christian Linke bot dafür im Gespräch mit Cinemablend folgende Erklärung an:

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„Wir hatten immer eine bestimmte Geschichte im Kopf. Klar, man hätte sie sicher auch strecken können. Aber für uns war es immer genau das, womit wir angefangen haben. Ich denke, da gibt es auch eine persönliche Sicht als Kreative. Wir alle kennen diese TV-Serien, bei denen man merkt, dass den Autor*innen die Ideen ausgehen. Wie lange kann man von der gleichen Sache inspiriert bleiben? Für uns waren es neun Jahre mit diesen Charakteren. Da ist auch ein Verantwortungsgefühl dabei, bei dem wir sagen: Das war unsere ursprüngliche Vorstellung.“

Klingt also ganz danach, als hätten die Verantwortlichen „Arcane“ zu ihren eigenen Bedingungen beendet. Mehr kann man sich als Fan ja eigentlich nicht wünschen. Ein aktueller Bericht von Variety zeichnet jedoch ein völlig anderes Bild. Laut diesem kam der Netflix-Hit zu einem unfreiwillig frühen Ende.

Wenn ihr auf der Suche nach weiteren Netflix-Tipps seid, hilft euch unser Video weiter:

„Arcane“ ist die teuerste Animationsserie aller Zeiten

Laut der gut informierten Branchenseite sollte „Arcane“ ursprünglich mal ganze fünf Staffeln umfassen. Riot Games, das Studio, das für die „Arcane“-Vorlage „League of Legends“ verantwortlich zeichnet, habe dafür bereits entsprechende Budgets eingeplant gehabt. Die Unerfahrenheit von Riot Games in der Produktion von Serien führte jedoch dazu, dass die Budgets der ersten beiden „Arcane“-Staffeln bereits Rekordniveau erreichten: Staffel 1 und 2 sollen zusammen 250 Millionen US-Dollar für Produktion und Marketing verschlungen haben, was sie mit großem Abstand zur teuersten Animationsserie aller Zeiten macht.

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So habe Staffel 1 in der Produktion 80 Millionen US-Dollar gekostet, Staffel 2 gar 100 Millionen US-Dollar; schuld an den gestiegenen Kosten seien wenig überraschend die aufwendigen Animationen sowie häufige Verzögerung aufgrund zu spät eingereichter Drehbücher; die zweite Staffel ging im Gegensatz zur ersten in Produktion, obwohl nur ein Bruchteil der Folgen bereits geschrieben war.

Kurios mutet an, dass Riot Games satte 60 Millionen US-Dollar aus eigener Tasche für das Marketing von „Arcane“ ausgab. Schließlich ist das Studio nicht für den Vertrieb der Serie zuständig, diese Aufgabe fiel eigentlich Netflix zu, die deutlich weniger für Werbezwecke ausgegeben haben sollen. Zudem merkt Variety an, dass die Serie durch „League of Legends“ ja bereits über eine vorhandene Zielgruppe verfügte, weswegen Ausgaben in dieser Höhe ebenfalls für Befremden sorgen.

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Riot Games will weitere „League of Legends“-Serien und -Filme folgen lassen

In Betracht all dessen drängt sich der Verdacht auf, dass Riot Games aufgrund der immensen Kosten „Arcane“ vorzeitig den Stecker zog. Dennoch will das Studio an weiteren Film- und Serienprojekten rund um „League of Legends“ festhalten. 2019 startete das Unternehmen sein ambitioniertes Vorhaben, in diesem Unterhaltungsbereich für Furore zu sorgen und stellte sogar mehrere Führungskräfte ein, um offenbar eine Serien- und Film-Abteilung aufzubauen. Nach fünf Jahren ist daraus jedoch außerhalb von der jetzt endenden Serie „Arcance“ nichts hervorgegangen; andere konkrete Pläne sind nicht bekannt.

Offiziell hält Riot Games an seinem Plan aber offenbar fest. Mit der Nachricht, dass Staffel 2 von „Arcane“ die letzte sei, erreichte uns ebenfalls die Ankündigung, weitere „League of Legends“-Serien folgen zu lassen. Riot-Mitbegründer und Chief Product Officer Marc Merrill untermauerte diese Ambitionen, als er via Mail auf Varietys Fragen bezüglich des Berichts reagierte:

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„Unsere Ambitionen im Entertainment-Bereich haben sich nicht geändert. Wir hatten nie die Absicht, wie ein traditionelles Studio mit traditionellen Zeitplänen zu arbeiten. Was sich geändert hat, waren unsere Erwartungen an uns selbst, je mehr wir dazugelernt haben: Wir haben erkannt, dass es viel mehr Zeit braucht, um es richtig zu machen, als wir ursprünglich angenommen hatten. Daher haben wir unsere Entwicklungsprozesse, Produktionsziele und Teams entsprechend neu ausgerichtet.“

Es bleibt also die Hoffnung, dass es nach „Arcane“ genauso qualitativ hochwertig weitergeht. Laut Merrill sei man jedenfalls „mehr als zufrieden mit den Ausgaben, die nötig waren, um eine Show zu liefern, die die Zeit unserer Spieler*innen wert ist“.

Wie gut kennt ihr euch mit Netflix-Serien im Allgemeinen aus? Unser Quiz stellt euer Wissen auf die Probe:

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