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Er war die markante deutsche Stimme von Schwarzenegger, Stallone und mehr: Thomas Danneberg ist tot

Er war die markante deutsche Stimme von Schwarzenegger, Stallone und mehr: Thomas Danneberg ist tot
© Imago/Tinkeres

Über Jahrzehnte prägte er die deutsche Synchron-Landschaft und vertonte die ganz großen Hollywoodstars. Nun ist Thomas Danneberg mit 81 Jahren gestorben.

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Wer die Achtziger und Neunziger als deutscher Filmfan erlebt hat und neben Hollywood-Filmen auch die ein oder andere Perle etwa aus Italien oder Hongkong goutierte, kam um seine Stimme nicht herum. Egal ob die beiden größten Actionstars der damaligen Zeit, Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone, John Travolta, Terence Hill, Dan Aykroyd, Rutger Hauer, Dennis Quaid oder John Cleese: Sie alle wurden von Thomas Danneberg gesprochen. Einmal sprang er gar ein und vertonte Bruce Willis in „Stirb Langsam – Jetzt erst recht“, als dessen Stammsprecher Manfred Lehmann aufgrund von Dreharbeiten verhindert war.

Ganz klar, es führte also lange Zeit absolut kein Weg an ihm und seiner markanten Stimme vorbei. Zusammen mit Arne Elsholtz prägte Danneberg das Bild – oder besser gesagt den Ton – deutscher Synchronisationen. Nun ist er am 30. September 2023 im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in Berlin gestorben, wie übereinstimmende Medien berichten. Danneberg hatte sich bereits 2019 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben verabschiedet.

Zur Synchronarbeit kam er über Umwege. Zunächst hatte der 1942 in Berlin geborene Danneberg eine Ausbildung zum Hochseefischer auf Island absolviert, bevor der begeisterte Jazzmusiker ein halbes Jahr durch die Vereinigten Staaten reiste. Dann zog es ihn zurück in die Heimat, wo er am Schauspielhaus in Zürich eine Schauspielausbildung begann, die er 1964 in Berlin abschloss. Noch im selben Jahr hatte er sein erstes großes Engagement als Synchronsprecher für das US-amerikanische Melodrama „David und Lisa“, nachdem er bereits in den Jahren zuvor kleinere Einsätze wie in der Serie „Rauchende Colts“ hatte. Schnell folgten weitere Sprechrollen, so etwa als Winnetou (Pierre Brice) in „Winnetou und sein Freund Old Firehand“.

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Das war der Beginn einer äußerst erfolgreichen und einflussreichen Zeit als Berufssprecher, in der Danneberg nicht nur als Synchronsprecher tätig war, sondern auch Dialogdrehbücher verfasste, Dialogregie führte und für Hörspiel- und Videospielproduktionen einsprach. Er war darüber hinaus auch als Stimme für Dokumentarfilme und als Werbestimme gut gebucht.

Schnodderdeutsch als Stilmittel

Niemand wird als Genie geboren, auch Thomas Danneberg nicht. Er lernte von den Besten, so etwa von seinem Lehrmeister Gert-Günther Hoffmann und seinem Kollegen Rainer Brandt, seines Zeichens verantwortlich für das kultige Schnodderdeutsch, das Wolfgang Hess und Thomas Danneberg dem italienischen Kult-Duo Bud Spencer und Terence Hill in den Mund legen durften. Ein Prinzip, das sich wunderbar auch auf andere Filme wie die „Mad Mission“-Reihe anwenden ließ. Danneberg als Albert „Kodijack“ Au (Karl Maka) und Arne Elsholtz als Sam „King Kong“ (Sam Hui) lieferten sich hier die beklopptesten Wortduelle überhaupt. Allein deswegen ist die deutsche Fassung des Hongkong-Klassikers absoluter Kult. Kostprobe gefällig?

Diese kreativen Freiheiten waren es, die Danneberg ganz besonders an seinem Beruf geliebt hat und die es vor allem zu seinen Anfangstagen noch gab. Damals standen sich die Sprecher*innen bei Aufnahmen noch gegenüber und konnten so tatsächlich interagieren und auch manchmal improvisieren. Er habe es gegen Ende seiner Karriere sehr bedauert, dass sich die Synchronarbeit so stark verändert hat, unpersönlicher wurde, wie er es im Gespräch mit Unsyncbar empfand:

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„Die Qualität spielt heute offensichtlich nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn es sich nicht gerade um eine gewinnträchtige Kinoproduktion mit großen Namen handelt. Erschreckend finde ich zudem die Austauschbarkeit und das schauspielerische Niveau [heutiger Sprecher*innen]. Viele der jüngeren Stimmen klingen in meinen Ohren gleich, künstlich aufgesetzt, austauschbar eben. Oft vermisse ich das echte Gefühl und die Atmosphäre früherer Synchronisationen.“

Mit Thomas Danneberg geht eine Größe der deutschen Synchron-Landschaft.

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