Wer aufmerksam die Netflix-Adaption von „Avatar – Der Herr der Elemente“ gesehen hat, wird wenig überraschend einige Anspielungen zur Original-Serie entdecken können. Elf davon listen wir euch hier auf. Aber Achtung: Es folgen Spoiler für beide Serien!
Das berühmte Intro
„Wasser, Erde, Feuer, Luft. Vor langer Zeit lebten alle vier Nationen zusammen in Harmonie. Doch dann erklärte uns die Feuernation den Krieg und alles änderte sich.“ Wohl so ziemliche alle Fans können das Intro von „Avatar – Der Herr der Elemente“ mitsprechen. In der Netflix-Adaption tauchen die berühmten Zeilen allerdings nicht am Anfang jeder Folge auf, sondern werden von Gran Gran (Casey Camp-Horinek) nur in der ersten Episode rezitiert, als sie entdeckt, dass Aang (Gordon Cormier) der Avatar ist.
Eine weitere Anspielung an das Intro lässt sich in Folge 2 finden. Auf einem Luftball sitzend rauscht Aang da auf der Kyoshi-Insel in eine Statue. Dieser für den Avatar unvorteilhafte Moment fand sich auch in fast jedem Intro der Zeichentrickserie wieder.
Chin, der Eroberer
Apropos Kyoshi: Bei einem abendlichen Gespräch zwischen Aang und Katara (Kiawentiio) wird in Folge 2 ein Gemälde gezeigt, das Aangs Vor-Vorgängerin in einem Duell zeigt. Fans werden in ihrem hier nicht genannten Widersacher direkt Chin, der Eroberer wiedererkennen. Ein laut Kyoshi übler Tyrann, der die Gebiete des heutigen Erdkönigreichs gewaltsam erobern wollte. Um ein Dorf vor ihm zu schützen, spaltete Kyoshi das Land vom Rest des Kontinents ab und erschuf so überhaupt erst die Kyoshi-Insel. Chin starb dabei, wofür sich Aang als Avatar-Nachfolger in der Zeichentrickserie sogar in einem äußerst unfairen Gerichtsprozess verteidigen musste.
Melonen-Training
Seine Künste mit dem Bumerang übt Sokka (Ian Ousley) in Folge 2, als er seinen treuen Gefährten auf einige als Ziele aufgereihte Melonen wirft, wobei ihn Suki (Maria Zhang) letztlich übertrifft. Die Wahl, Melonen als Ziele zu nutzen, erinnert an einen äußerst beliebten Moment des Originals. Dabei trainiert Team Avatar die entscheidende Begegnung mit Feuerlord Ozai und nutzt eine Melonen-Attrappe als Doppelgänger für ihn. Die in Staffel 2 zum Team gestoßene Erdbändigerin Toph soll seine Kräfte wiederum mit brennenden Steinen simulieren, was sie nach Sokkas Meinung zu gut tut. Auf seine Anweisung, sie solle vorsichtiger sein, erwidert Toph: „Ich bin nicht Toph! Ich bin der Melonen-Lord! Muhahaha!“
Weißer Lotus
Als Onkel Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) in Folge 4 in Gefangenschaft ist, hinterlässt er seinem Neffen Zuko (Dallas Liu) dank eines fallengelassenen Spielsteins eine Spur. Dieser Stein gehört zu Irohs geliebtem Spiel Pai Sho – doch es ist nicht irgendein Spielstein, sondern zeigt einen weißen Lotus. Laut Iroh werde es von vielen Spieler*innen unterschätzt und in der Zeichentrickserie nimmt es in späteren Staffeln noch eine größere Bedeutung an. Denn Iroh gehört zum geheimen Orden des weißen Lotus, einer Vereinigung mächtiger Personen aus mehreren Nationen, die sich eben nach dem Pai-Sho-Spielstein benannt haben und diesen auch als Erkennungsmerkmal nutzen.
Blätter vom Baum
Etlichen „Avatar“-Fans dürften in Folge 4 zweimal Tränen in die Augen geschossen sein. Schuld daran ist das Lied „Blätter vom Baum“ (im Original: „Leaves from the Vine“). Dieses sang Iroh in Staffel 2 der Zeichentrickserie, als er dem Tod seines Sohnes gedachte. Die Netflix-Serie zeigte in einem Rückblick die Trauerfeier für Lu Ten, der bei der von Iroh geleiteten Belagerung der Hauptstadt des Erdkönigreichs, Ba Sing Se, starb. In einem an sich schon rührenden Moment zwischen Iroh und Zuko ließen es sich die Netflix-Verantwortlichen hier nicht nehmen, die Melodie von „Blätter vom Baum“ erklingen zu lassen. Diese wurde erneut am Ende gespielt, als Iroh Zuko in einem separaten Rückblick sagt, dass er ihm ins Exil folgen wird.
Flopsie
In der Zeichentrickserie muss Aang bei seinem Wiedersehen mit Bumi mehrere Prüfungen bestehen. Dazu gehört auch, sein Haustier Flopsie zu finden. Dabei handelt es sich um einen großen Ziegengorilla, der zum Glück aber deutlich freundlicher und zutraulicher ist, als er aussieht. In die Netflix-Version hat es Flopsie nur dank Easter Eggs geschafft. So könnt ihr eine Statue und ein paar Gemälde von ihm in Bumis Palast in Folge 4 entdecken.
Pippinpaddle Oppsokopolis
Ein Easter-Egg-Doppelschlag erwartet Fans, als Sokka am Anfang von Folge 5 ein verängstigtes Mädchen im Wald entdeckt und dieses beruhigen will. Zunächst stellt er sich vor und meint, sein Name reime sich auf Ocker und „wakka wakka“. Damit spielt die Netflix-Serie auf sein Solo-Abenteuer in Ba Sing Se in Staffel 2 an, wo Sokka in einen Haiku-Klub stolpert und seine Reimkünste unter Beweis stellt.
Der Puppe des Mädchens verleiht er wiederum den Namen Pippinpaddle Oppsokopolis. Als Bonzu Pippinpaddle Oppsokopolis III. gibt sich Aang in der Zeichentrickserie aus, als er sich mit Stroh als alter Mann verkleidet, um unerkannt Omashu betreten zu können.
Abenteuer von Team Avatar
Die Netflix-Serie kann in acht Folgen nicht alle Abenteuer von Aang und Co. aus dem Original aufgreifen, welches in Staffel 1 immerhin auf 21 Folgen kam. In der fünften Episode der Live-Action-Adaptionen werden zwei gestrichene Ausflüge aber immerhin erwähnt: Als Iroh und Zuko in einer Taverne nach Informationen suchen, erzählen ihnen die Gäste, dass sie von Piraten beziehungsweise einem Bergführer Geschichten über den Avatar gehört hätten.
In der Zeichentrickserie stiehlt Katara von einer Bande Piraten die Wasserbändigen-Schriftrolle, die sie in der Netflix-Adaption von ihrer Gran Gran erhält. Die Piraten sind es im Original schließlich auch, die im Auftrag von Zhao vermeintlich Zuko bei der Explosion seines Schiffes töten.
Der Bergführer und die erwähnten Canyonkriecher spielen wiederum auf die umstrittenste „Avatar“-Folge an. Darin durchqueren Aang und Co. mit zwei verfeindeten Stämmen einen Canyon, wobei sie letztlich von den dort lebenden Canyonkriechern attackiert werden.
Wan-Shi-Tong
In der Geisterwelt trifft Team Avatar auf den Eulen-Geist namens Wan-Shi-Tong, den hier allerdings nur Aang verstehen kann. Im Original feiert Wan-Shi-Tong sein Debüt erst später und zwar in einer in der Wüste halb verschütteten, legendären Bibliothek. Widerwillig erlaubt der Geist Team Avatar, sich in der Bibliothek umzusehen. Doch als er feststellt, dass diese das gefundene Wissen gegen die Feuernation einsetzen will, attackiert Wan-Shi-Tong sie und versenkt die Bibliothek endgültig. Nur dank Tophs überragender Erdbändigungskünste können (fast) alle gerade noch so entkommen.
Kataras Lieblingsessen
In Folge 7 freut sich Katara enorm, als ihr im Nördlichen Wasserstamm gekochte Seepflaumen zum Essen gereicht werden. Dieses traditionelle Essen kredenzt im Original hingegen Bato, ein langjähriger Freund ihres Vaters, als Team Avatar ihm bei ihren Abenteuern begegnet. Katara und Sokka schwärmen dort von den gekochten Seepflaumen – Aang probiert diese jedoch nur und spukt sie direkt wieder aus.
Bär/Fisch
Wenn Aang in Folge 7 von seinem Besuch bei Avatar Kuruk zurückkehrt, sieht er, wie Sokka Prinzessin Yue (Amber Midthunder) etwas überreicht, das er geschnitzt hat. Sie identifiziert es als Bär, es sollte aber eigentlich ein Fisch sein. Eine ähnliche Interaktion zwischen den beiden ereignet sich auch im Zeichentrickoriginal. Dort kriegen wir die Schnitzerei sogar zu Gesicht und… nun ja… Sokka hat bestimmt sein Bestes gegeben.