Die Netflix-Adaption zur „Avatar“-Serie startet Ende Februar. Die Live-Action Version soll nicht gezeigte, düstere Elemente des Originals aufgreifen.
Die Zeichentrickserie „Avatar: Der Herr der Elemente“ bekommt eine Live-Action Version von Netflix. Der Stoff wurde bereits 2010 in „Die Legende von Aang“ auf die große Leinwand gebracht und hat bis heute durch seine vielen Änderungen einen schlechten Ruf unter den Fans. Aktuell werden außerdem mehrere Neuerungen der Netflix-Adaption bekannt, so soll auf Sokkas (Ian Ousley) Charakterentwicklung verzichtet werden. Der Bruder von Katara (Kiawentiio) wird in der Originalserie mit seinem Sexismus konfrontiert. So gelingt die Wandlung von einer frauenfeindlichen Figur zu einem charismatischen Hauptcharakter.
Gegenüber Entertainment Weekly äußerte sich Showrunner Albert Kim jetzt zu weiteren Neuerungen. Düstere Elemente der Geschichte sollen nun auch behandelt werden. Dazu zählen nicht gezeigte Szenen wie beispielsweise der Angriff der Feuernation auf den südlichen Lufttempel. Albert Kim sagt dazu:
„[Ich] fand es wichtig, dass wir das Ereignis sehen, dass die Geschichte von ‚Avatar‘ ausmacht. Die berühmte Zeile: ‚Alles änderte sich, als die Feuernation angriff.‘ Das wollte ich sehen.“
Fans können genau jene bekannte Zeile aus dem Intro mitsprechen und werden jede noch so kleine Änderung bemerken. Mögliche weitere Abweichungen könnten zum Beispiel der Angriff auf die Wasserstämme und die Kämpfe mit dem Erdkönigreich sein. Die Netflix-Serie könnte verschiedene Anekdoten des Originals aufgreifen und filmisch umsetzen. Ob weitere Angriffe der Feuernation in Aangs Abwesenheit Teil der Adaption sein sollen, ist bis jetzt noch nicht bekannt.
Allerdings wird ein zentraler Punkt der Serie verändert: Sozins Komet. Dieser treibt in der Zeichentrickserie die Handlung voran, denn Avatar Aang muss vor dem Eintreffen des Kometen alle vier Elemente beherrschen. Wenn dieser Komet erscheint, sollen alle Feuerbändiger*innen stärkere Kräfte kanalisieren können, mit denen sie die gesamte Welt in Schutt und Asche legen könnten. Um ein Meister aller vier Elemente zu werden, hat Aang nicht einmal ein ganzes Jahr Zeit. Genau diese „tickende Uhr“, wie Kim den Kometen bezeichnet, wird entfernt. Ob nur die zeitliche Komponente wegfällt oder die ganze Geschichte um den Kometen, ist aktuell noch nicht bekannt.
Albert Kim wollte den „Stranger Things“-Effekt vermeiden, also dass die Schauspieler*innen in den Fortsetzungen auf einmal deutlich älter geworden sind. Wie viel Zeit zwischen den Staffeln vergangen ist, bleibt also fraglich. Den Trailer zur Serie findet ihr hier:
Netflix-Adaption soll für alle Zielgruppen geeignet sein
Obwohl Kinder zur Zielgruppe der Zeichentrickserie gehören, behandelt sie schwere und komplexe Themen wie Verlust, Krieg und den Tod von engen Familienangehörigen. Der Spagat zwischen Brutalität und kindlicher Leichtigkeit gelingt dabei. Die Adaption scheint sich den Kernthemen der Serie auf eine eigene Art und Weise stellen zu wollen. Jabbar Raisani, ausführender Produzent und Supervisor für visuelle Effekte, sagt gegenüber Entertainment Weekly:
„Wir wollten sicherstellen, dass die Zuschauer*innen nicht denken, sie bekämen eine Kinderserie. Wir wollen, dass unsere Show für alle Altersgruppen geeignet ist.“
Die Erstausstrahlung 2005 in den USA liegt fast 20 Jahre zurück und so sind die ursprünglichen Zuschauer*innen nun Erwachsene.
Inwieweit die Änderungen die Atmosphäre der Serie verändern werden, wird sich zeigen. Mit einer erweiterten Zielgruppe muss die Serie eventuell auch losgelöst von der Zeichentrickserie betrachtet werden. Live-Action-Serien müssen sich anderen Herausforderungen stellen als ihre animierten Vorgänger. Sie haben auch die Chance, eigene Momente zu erzeugen und ein neues Erlebnis zu erschaffen.
Netflix widmete sich bereits in der Vergangenheit Live-Action-Adaptionen. So stachen sie 2023 bereits mit „One Piece“ in See und konnten den Charme der Charaktere bewahren. Ob es ihnen auch mit Aang (Gordon Cormier), Katara (Kiawentiio) und Co. gelingt, bleibt abzuwarten. Mit acht Folgen startet „Avatar: Der Herr der Elemente“ am 22. Februar 2024 auf Netflix. Abonnent*innen von Amazon Prime können bereits jetzt in die Welt von „Avatar“ eintauchen und die Zeichentrickserie dort kostenlos streamen. Ob ihr zu den eingefleischten Hardcore-Fans gehört oder doch noch mal von vorne mit der Serie anfangen solltet, könnt ihr in diesem Quiz herausfinden.