Die Serie „Charité“ hat den Geschmack des Publikums getroffen. Nach der erfolgreichen Ausstrahlung in der ARD ist die Serie jetzt bei Netflix in der Flatrate.
„Charité„, die sechsteilige, historische Krankenhaus-Serie der ARD unter der Regie von Sönke Wortmann ist seit heute bei Netflix online. Die Quoten im TV konnten sich sehen lassen: 8,32 Millionen Zuschauer interessierten sich für die ersten beiden Folgen und auch anschließend blieben die Zuschauerzahlen rekordverdächtig. Eine zweite Staffel „Charité“ ist in Arbeit.
Hier seht ihr den Trailer zu Charité
Wiederholung in der ARD verpasst?
Die ARD wiederholt dienstags alle Folgen der Serie. Die jeweilige Folge findet ihr dann nach der Ausstrahlung einige Wochen in der ARD-Mediathek. Wer das verpasst hat, kann Netflix 30 Tage lang kostenlos testen und sich dabei alle Folgen im legalen Online-Stream zu Gemüte führen. Netflix könnt ihr monatlich kündigen. Mehr Infos zu den Kosten von Netflix findet ihr unter dem verlinkten Artikel.
Worum geht`s in „Charité“?
Regisseur Sönke Wortmann hat mit „Charité“ erstmals eine Fernsehserie inszeniert. Das Krankenhaus in der Mitte Berlins spiegelt als Mikrokosmos die gesellschaftlichen, politischen und sozialen Verhältnissen seiner Zeit - Ende des 19. Jahrhunderts - wider. Die Geschichte sieht der Zuschauer mit den Augen der jungen und mittellosen Patientin Ida. Sie muss ihre Behandlungskosten im Krankenhaus abarbeiten und entdeckt dabei ihr Talent für die Medizin. Frauen dürfen aber nicht studieren. Wortmann zeigt tragische Schicksale, das häufige Sterben aufgrund von Infektionen und wie damalige Mediziner mit Ehrgeiz und Genialität den medizinischen Fortschritt vorantreiben. Aber auch die Liebe und rücksichtslose Rivalitäten unter Medizinern sind ein Thema.
In der Charité in Berlin wurde Medizin-Geschichte geschrieben. Rudolf Virchow, Robert Koch, Emil Behring und Paul Ehrlich haben in diesem Haus gearbeitet, geforscht und um die Verbesserung der Lebensumstände des Einzelnen gekämpft. Während Reichskanzler Bismarck eine Kranken- und Unfallversicherung einführt und die repressiven Sozialistengesetze, muss im Krankenhaus ohne elektrisches Licht und fließendes Wasser operiert und behandelt werden. Infektionen sind die größte Todesursache, durchschnittlich werden die Menschen nur 35 Jahre.
Die Kritiker sind nicht alle vollkommen überzeugt
Was die Begeisterung des Publikums angeht, kann sich Sönke Wortmann ausführlich auf die Schulter klopfen lassen - seine erste TV-Serie wird ganz offensichtlich von den Zuschauern geliebt und gerne eingeschaltet. Auch die Kritiken sind vielerorts voll des Lobes: „Die Inszenieruung von Sönke Wortmann wirkt nicht historisch steif, sondern sehr lebendig. (…) Gegenüber den üblichen deutschen Ärzteserien wirkt ‚Charité‘ aber deutlich herausfordernder und anregender auf Geist und Seele.„
Andere heben aber stärker die Schwächen der Produktion hervor und erachten die Event-Serie als zu überfrachtet: „Da tropft zwar das Chloroform, die Wunde klafft, der Patient röchelt und das Elend der Kranken wie auch die Arroganz der Ärzte sind in heimeliges Sepia getaucht, sodass man sich schon den Munschutz umbinden will, um der Ansteckungsgefahr in den Gängen der düsteren Heilstätte zu entgehen. Aus der mehr als 300-jährigen ruhmreichen Geschichte von Europas größter Klinik hat sich das Team um Regisseur Sönke Wortmann zu geballt auf Wikipedia-Höhepunkte konzenriert.„, urteilt beispielsweise die Süddeutsche Zeitung in einer sehr lesenswerten Kritik.
Charité: Besetzung & Stab
Rolle | Schauspieler / in |
Ida Lenze | Alicia von Rittberg |
Georg Tischendorf | Maximilian Meyer-Bretschneider |
Robert Koch | Justus von Dohnányi |
Emil Behring | Matthias Koeberlin |
Paul Ehrlich | Christoph Bach |
Rudolf Virchow | Ernst Stötzner |
Ernst von Bergmann | Matthias Brenner |
Bernhard Spinola | Thomas Loibl |
Hedwig Freiberg | Emilia Schüle |
Oberschwester Martha | Ramona Kunze-Libnow |
Schwester Therese | Klara Deutschmann |
Wärterin Edith | Tanja Schleiff |
Wärterin Stine | Monika Oschek |
Heinrich von Minckwitz | Daniel Sträßer |
Hedda Ehrlich | Stella Hilb |
Emmi Koch | Rosa Enskat |
Else Spinola | Runa Greiner |
Die Regie lag bei Sönke Wortmann, das Drehbuch schrieben Dorothee Schön und Dr. Sabine Thor-Wiedemann. Kamera führte Holly Fink, Kostüme unterstanden Esther Walz. Gedreht wurde von Oktober 2015 bis Januar 2016 in Prag und der Umgebung. Die Serie ist eine Koproduktion von UFA Fiction mit MIA Film im Auftrag der ARD.