Die True-Crime-Serie „Dahmer“ wurde bei Netflix um weitere Staffeln verlängert. Dafür erntet der Streamingdienst nun erneut Kritik.
Seit dem Streamingstart von „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ Ende September wurde die Serie von „American Horror Story“-Schöpfer Ryan Murphy für Netflix zum Hit. Mittlerweile ist die Serie mit 856 Millionen geschauten Stunden in den ersten 28 Tagen die zweiterfolgreichste englischsprachige Netflix-Serie. Doch mit dem Erfolg kam auch viel Kritik. Besonders die Hinterbliebenen der Opfer von Jeffrey Dahmer sprachen sich gegen die Produktion aus, die für erneute Traumatisierung sorgte.
Trotz allem wurde die Serie um zwei weitere Staffeln verlängert. Dabei sollen sich die zukünftigen Staffeln um andere Serienkiller*innen drehen. In den sozialen Netzwerken sind einige mit der Verlängerung allerdings gar nicht zufrieden und kritisieren den True-Crime-Hype, an dem die Zuschauer*innen natürlich mitbeteiligt sind. Schließlich würde Netflix mit dem Leid realer Opfer Geld verdienen:
„Netflix hat gesehen, wie die Familien der Opfer gesagt haben, dass sie durch die ‚Dahmer‘-Serie retraumatisiert wurden und hat dann gesagt: ‚Noch zwei weitere Staffeln‘, denn was ist schon Moral.“
„Wenn ihr so verzweifelt gewesen wart, ‚Dahmer‘ zu schauen, hättet ihr das auch illegal tun können, niemand hätte etwas gewusst. Ihr hättet euer Bedürfnis erfüllen können, die Serie zu schauen, ohne Netflix zu ermutigen, mehr zu machen. Aber nein, jetzt müssen wir zwei weitere Staffeln durchstehen.“
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Wird ein Serienkiller*innen-Universum kommen?
Über Twitter kam außerdem immer wieder die Befürchtung auf, dass Netflix nun eine Art Serienkiller*innen-Universum à la Marvel Cinematic Universe aufziehe und schamlos die Schicksale der Opfer ausschlachten würde:
„Ich kann es nicht erwarten, dass Samuel L. Jackson Dahmer, BTK und den Zodiac-Killer zusammenbringt, um den reinkarnierten H.H. Holmes zu besiegen. Und die große Enthüllung ist, dass hinter allem Weltraum-Jack-the-Ripper steckte.“
Zwei mittlerweile gelöschte Tweets lauteten wie folgt:
„Wir werden ein ‚Freddy vs. Jason‘ von Ryan Murphy bekommen, aber es ist ‚Dahmer vs. Bundy‘ oder etwas ähnlich Böses, oder?“
„Dass Netflix ein filmisches Universum aus Serienkillern macht, ist eine furchtbare Entscheidung, aber eine, die mich nicht kümmert, weil ich das nach dem Erfolg von ‚Dahmer‘ kommen gesehen habe.“
Neben der wiederholten Kritik der Familien der Opfer sorgte die Netflix-Serie auch dafür, dass sich einige Fans als Jeffrey Dahmer zu Halloween verkleidet haben, was ebenfalls für eine Kontroverse sorgte. Trotz der Missbilligung dürfte es niemanden wundern, wenn auch „Dahmer“ Staffel 2 bei Netflix für Zuschauer*innen-Rekorde sorgt.
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