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„Das Boot“ Kritik: Lohnt sich die neue Serie von Sky?


Am 23. November startet die neue Blockbuster-Serie „Das Boot“ auf Sky 1 und beim Streaming-Dienst Sky Ticket. Wir haben die ersten vier Folgen der Serie vorab gesehen und sagen euch, ob sich das Anschauen lohnt.

Die mehrteilige Fernsehfassung von „Das Boot“ als Klassiker zu bezeichnen, ist eine echte Untertreibung. Die vom späteren Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen inszenierte Mega-Produktion von 1985 ist vielmehr so etwas wie eine Legende, auch weil sie über drei Jahrzehnte lang die einzige Serie blieb, mit der sich Deutschland auf dem internationalen Markt rühmen konnte. Als im Juni 2016 eine Fortsetzung angekündigt wurde, sorgte dies natürlich für entsprechende Aufmerksamkeit.

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Skepsis an dem Projekt von Sky Deutschland, Bavaria Fiction und Sonar Entertainment konnte im Vorfeld zumindest durch den Produktionsaufwand zerstreut werden: Mit einem Budget von 26,5 Millionen Euro wurde mit einer internationalen Crew über 105 Tage in vier verschiedenen Ländern gefilmt. Dazu kommt der Einsatz einer detaillierten, 240 Tonnen schweren U-Boot-Replica sowie eine Besetzung von 79 Schauspielern und beinahe 1.000 Statisten. Die neue „Das Boot„-Serie bringt es nun auf 8 Teile à 60 Minuten. Doch kann die Fortsetzung den Zuschauer genau so packen wie der Vorgänger? Nach dem Ansehen der ersten vier Folgen ziehen wir unser Zwischenfazit.

„Das Boot“ (2018) - Handlung

Die französische Hafenstadt La Rochelle, in der bereits die Originalserie begann und endete, spielt in der Fortsetzung ebenfalls eine wichtige Rolle. 1942 bereitet sich hier die 40 Mann starke Besatzung der U-612 auf ihre Jungfernfahrt vor. Der Krieg zeigt schon jetzt seine ersten Verschleißerscheinungen, denn das U-Boot kann aus Mangel an erprobten Soldaten fast nur noch mit Grünschnäbeln und wenig erfahrenen Kommandanten besetzt werden. Als Kaleun hat Neuling Klaus Hoffmann (Rick Okon) das Kommando - zum Ärger des älteren 1. Wachoffiziers Karl Tennstedt (August Wittgenstein).

Einen Tag vor dem Auslaufen kommt Simone Strasser (Vicky Krieps) auf der Basis an, um als Übersetzerin für Gestapo-Chef Hagen Forster (Tom Wlaschiha) zu arbeiten. Simones Bruder Frank (Leonard Scheicher) ist ebenfalls auf der Basis stationiert, muss aufgrund eines Unfalls aber kurzfristig auf dem U-Boot bleiben und mit auf Feindfahrt gehen. Deshalb bittet er seine Schwester um einen Gefallen, mit dem sie sich ernsthafte Probleme einhandelt.

Leichte Startschwierigkeiten

In den ersten beiden Folgen hat die Serie tatsächlich noch mit einigen kleinen Problemen zu kämpfen. Da die Produzenten die Serie ganz genau wie den Vorgänger genannt haben, ist es zunächst einmal ziemlich schwer, sich als Zuschauer von dem ständigen Vergleich mit dem Original frei zu machen. Das dauert ein wenig und verleidete uns tatsächlich den Einstieg in die Serie. Davon sollte man aber Abstand nehmen, denn hier wird eine andere Geschichte mit anderen Figuren in einem anderen Stil erzählt. Wir hätten uns gewünscht, dass die Verantwortlichen hier etwas mutiger gewesen wären und dem Kind einen anderen Namen geben hätten. Alternativ dazu würde ein Titel wie „Das Boot: U612“ oder „Das Boot: Feindfahrt“ dieses Problem schon mildern.

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Ebenfalls ungewohnt ist die neue Erzählstruktur: War die Originalserie gleich von Beginn an klaustrophobisch und dreckig, weil sie sich ausschließlich auf die Crew von U 96 konzentrierte, springt die Fortsetzung nun immer wieder ins sonnige La Rochelle und nimmt der Handlung dadurch ihre Unmittelbarkeit. Dazu kommt, dass Simone Strassers Geschichte anfangs noch recht unspektakulär ist und von dem ablenkt, was wir sehen wollen: Das Boot. Hier dauert es leider etwas zu lange, bis auch dieser Handlungsstrang interessant wird.

Und zu guter Letzt hatten wir bei der sehr jungen Crew anfangs einige Probleme, die vielen verschiedenen Figuren auseinanderzuhalten, weil sich die Schauspieler allesamt ziemlich ähneln. Besonders Kaleun Hoffmann und Wachoffizier Tennstedt konnten wir zu Beginn tatsächlich nur anhand ihrer Mützen voneinander unterscheiden. Das macht es dem Zuschauer schwer, den Konflikten innerhalb der Mannschaft zu folgen. Ein paar mehr Charakterköpfe hätten der Besetzung des U-Boots gut getan. Das fällt besonders dann auf, wenn Schauspieler Robert Stadlober („Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“) in seiner Mini-Rolle als Schiffskoch allen die Schau stiehlt.

Volle Fahrt voraus

Spätestens mit der dritten Folge kann „Das Boot“ seine Kinderkrankheiten aber überwinden und richtig Fahrt aufnehmen. Der Handlungsstrang mit Simone Strasser entwickelt nun erste dramatische Züge, weil die Realität des Kriegs wieder über La Rochelle herfällt. Zudem erfahren wir einige persönliche Hintergründe über sie und ihren Bruder Frank, was uns die etwas unterkühlte Person endlich näher bringt. So wird der Handlungsstrang an Land schließlich ähnlich spannend wie die Vorgänge im U-Boot.

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Dort brechen bald ernste Konflikte aus, weil Wachoffizier Tennstedt einige brisante Gerüchte über den Kaleun in Umlauf bringt. Außerdem wird die Besatzung von der Kommandozentrale gezwungen, den Kriegsgefangenen Samuel Greenwood (richtig gut: Vincent Kartheiser) aufzunehmen. Hat sich damit etwa ein Jude unter ihnen eingenistet? In dieser aufgeheizten Stimmung zieht der erste Kampfeinsatz schließlich die ersten Schwerverletzten nach sich.

Lohnt sich „Das Boot“? Unser Fazit

Aufgrund der von uns geschilderten Probleme ist der Einstieg in die Serie etwas holprig und die ersten beiden Folgen überzeugen noch nicht so ganz von der neuen Mega-Produktion. Ab Folge 3 entwickelt „Das Boot“ dann aber einen erzählerischen Sog, den wir uns nicht mehr entziehen konnten. Nun tritt endlich das zutage, was an dem Vorgänger so besonders war: All das dreckige, blutige und vulgäre dieses Haufens armer Schweine, die in ihrem stinkenden Stahlsarg durch das Feindesland schippern müssen.

Und auch wenn die Nebenhandlung an Land anfangs noch etwas schwerfällig wirkt, trägt sie schließlich zur Komplexität, Spannung und Eigenständigkeit der Serie bei. Ebenfalls erfreulich ist, dass die Charaktere nicht nur schwarz und weiß gezeichnet sind und sogar Bösewichte wie Tennstedt eine andere Seite haben (auch wenn sie diese verbergen). Und zu guter Letzt macht sich das Millionenbudget bei der Ausstattung und den Spezialeffekten wirklich bemerkbar. Wir sind sehr auf die nächsten vier Folgen gespannt.

Ab dem 23. November 2018 läuft „Das Boot“ immer freitags um 20.15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky 1 HD. Parallel dazu stehen alle 8 Folgen ab Freitagabend auf Sky Go und dem Streamingdienst Sky Ticket Entertainment zum Abruf bereit. Bis Ende Januar bezahlt ihr dort aktuell nur 4,99 Euro.

Welche neue Serie solltest du im August 2019 ansehen?

 

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