Amazons „Der Herr der Ringe“-Serie lüftet im Finale von Staffel 2 endlich ein offenes Geheimnis – und schreibt damit die Geschichte einer legendären Figur neu.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 2, Folge 8 von „Die Ringe der Macht“! –
Bereits mit der ersten Folge von Staffel 1 stellte uns „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ vor ein Rätsel, das jetzt endlich offiziell gelüftet wurde. Schon seit 2022 vermuteten etliche Mittelerde-Fans, dass es sich bei dem namenlosen Fremden (Daniel Weyman) doch eigentlich nur um Gandalf handeln könne und das damalige Staffelfinale schien das zu bestätigen; immerhin gab der Zauberer ein Zitat zum Besten, das wir seit „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ mit Ian McKellens ikonischem Charakter verbinden.
Doch wir mussten zwei weitere Jahre und eine ganze Staffel warten, bis es die Bestätigung gab, die nun in Folge 8 von „Die Ringe der Macht“ Staffel 2 endlich geliefert wurde: Ja, bei dem Fremden handelt es sich tatsächlich um Gandalf. Nicht nur, dass der Zauberstab, den er letztlich fand, dem von Gandalf aus den Filmen von Peter Jackson nachempfunden ist, im Gespräch mit Tom Bombadil (Rory Kinnear) sagt der Zauberer:
„Gandalf. So werden sie mich nennen, nicht wahr?“
Zuvor hatte uns die Serie eine Erklärung geliefert, wie Gandalf seinen Namen entdeckt, die gerade bei langjährigen „Der Herr der Ringe“-Fans anecken könnte und die deutsche Zuschauer*innen verwirren dürfte.
Einst sollte tatsächlich James-Bond-Legende Sean Connery Gandalf spielen, doch das scheitere an einem wahrlich kuriosen Grund:
So kam Gandalf in „Die Ringe der Macht“ zu seinem Namen
Als die Hobbits sich von dem da noch Fremden verabschiedeten, bezeichneten sie ihn als „Groß-Elb“. Laut Nori (Markella Kavenagh) liegt das daran, dass sie noch nie einen Elb gesehen haben; man könnte sich da fragen, warum sie ihn dann als großen oder alten Elb bezeichnen, wenn sie davon ausgehen müssten, dass alle Elben so groß sind oder so im Alter aussehen und er optisch nicht derart heraussticht, dass es diesen Zusatz rechtfertigt, aber sei es drum.
Dass Gandalf daraus seinen Namen ableitet, ergibt phonetisch im Deutschen wenig Sinn, in der Originalfassung wird die Verbindung deutlich klarer. Dort wird er schließlich als „Grand-Elf“ bezeichnet.
„Der Herr der Ringe“-Fans könnten mit dieser Erklärung, die „Die Ringe der Macht“ erfunden hat, jedoch fremdeln; es erinnert an die Begründung, warum Han mit Nachnamen Solo heißt, den „Solo: A Star Wars Story“ erfand, womit etliche Fans der weit, weit entfernten Galaxis bis heute nicht warm geworden sind. Die Arbeiten von J.R.R. Tolkien lieferten keine Erklärung, warum Gandalf Gandalf heißt, wie es meistens bei Namen der Fall ist. Die Amazon-Serie bürdete sich dieses Rätsel selbst auf, weil man aus seiner wahren Identität ein Geheimnis machen wollte, weswegen der unter Amnesie leidende Zauberer einen Grund brauchte, sich Gandalf zu nennen.
Tolkien selbst leitete den Namen von Gandálfr ab, einem Namen für einen Zwerg aus der nordischen Mythologie. Darin bedeutet er „Stab-Elb“, was in Gandalfs Namen in der Zwergensprache Khuzdul aufgegriffen wurde, denn dort heißt der Zauberer Tharkûn, was mit „Stab-Mann“ übersetzt wird.
Ob Amazons Serie seinen Zwergennamen aufgreifen wird, erfahren wir vielleicht in Staffel 3 von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“. Diese ist zwar noch nicht bestätigt, doch das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Bis die neuen Folgen bei Prime Video starten, ist aber sicherlich erneut etwas Geduld gefragt. Die könnt ihr euch beispielsweise damit vertreiben, tiefer in Mittelerde einzutauchen: Möglich macht das unter anderem „Das Silmarillion“, welches hier auf Amazon erhältlich ist.
Wie gut kennt ihr euch in Tolkiens Welt aus? Unser Quiz verrät es euch: