Vor allem wegen eines vermeintlichen Logiklochs gab es von Zuschauer*innen immer wieder Kritik an der Handlung von „Der Herr der Ringe“. Die neue Serie lieferte jetzt offenbar eine Antwort darauf.
– Achtung: Es folgen Spoiler zu Folge 1 von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“! –
Die fantastische Welt von Mittelerde ist zurück! Die ersten zwei Episoden von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ stehen jetzt zum Streamen zur Verfügung und offenbar finden die meisten Gefallen am Auftakt der Amazon-Serie. Auch Fans der Filme dürften sich in dieser Welt wohlfühlen, denn neben einigen Dialogen, die sich wie Anspielungen auf die Trilogie anfühlen, sorgt vor allem ein kurzer, fast schon zu übersehender Moment für Genugtuung.
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Die Rede ist von jener Szene, in der wir im Prolog in den riesigen Krieg gegen Morgoth geschleudert werden und bei der eine Fellbestie einen Riesenadler besiegt. Ansehen könnt ihr euch den vollständigen Moment hier bei Reddit (ihr müsst einfach nur weiterklicken, um zum zweiten Gif zu gelangen):
Denn wie mehrere Reaktionen in den Sozialen Medien beweisen, sehen Fans dies als Beweis gegen die wohl am häufigsten vorgebrachte Kritik an der Handlung von „Der Herr der Ringe“ an, die da lautet: Warum sind die Gefährten nicht auf Riesenadlern nach Mordor geflogen, um den Einen Ring zu vernichten?
„‚Warum sind sie nicht einfach auf den Adlern nach Mordor geflogen und haben den Ring zerstört?!?‘ Die Adler:“
Die Genugtuung der Fans, die diese Tweets verfasst haben, ist praktisch allein durch den Text in Kombination mit dem Bild greifbar. Und es ist durchaus nachvollziehbar, immerhin hält sich diese Kritik an der Trilogie seit mittlerweile gut 20 Jahren, obwohl es genug erklärende Antworten darauf gab. Ja, die Filme sind wirklich schon so alt. Wie sich die Stars seitdem verändert haben, zeigt euch das folgende Video:
Darum sind die Riesenadler keine gute Option
In den Büchern wird etabliert, dass die Riesenadler eine stolze und mächtige Entität in Mittelerde sind, die sich nicht herumkommandieren lassen, sondern sich nur in Belange einmischen, wenn sie es wollen. Zugegeben, in den Filmen wird das nicht erklärt, allerdings lassen sich dort etliche weitere Argumente gegen solch einen Plan finden.
Zum einen wollte es sich die Gemeinschaft mit ihrem Plan ja gerade zunutze machen, dass sie so wenige Personen auf eine geheime Mission schicken. Ein Geschwader von Riesenadlern wäre ein gänzlich anderer Ansatz gewesen und hätte sicherlich schnell die Aufmerksamkeit der finsteren Mächte auf sich gelenkt. Zumal der Ausschnitt jetzt in „Die Ringe der Macht“ verdeutlicht, wie gefährlich dieses Unterfangen wäre. Denn: Man kann nicht einfach nach Mordor fliegen. Seine schwarzen Tore werden von Schlimmerem bewacht als Orks. Das Böse dort schläft niemals. Und das große Auge ist stets wachsam.
Saurons Auge hätte die Riesenadler sicherlich früh genug bemerkt, um die Ringgeister auf Fellbestien in Stellung zu bringen. Die Riesenadler hätten sich eventuell gegen diese Gegner sogar behaupten können, immerhin haben sie das in der finalen Schlacht von „Die Rückkehr des Königs“ ebenfalls getan. Dabei hatten sie aber eben keine Gefährten auf ihren Rücken sitzen, die sie hätten beschützen müssen und die eine leichte Zielscheibe für die Fellbestien gewesen wären. Man stelle sich nur mal vor, eine riesige Luftschlaft entbrennt, bei der Frodo mit dem Einen Ring vom Adler fällt und im kargen Ödland von Mordor zerschellt, nur um Sauron den Einen Ring praktisch auf dem Silbertablett zu servieren.
Also selbst wenn Gandalf die Riesenadler hätte überzeugen können, bei dieser Selbstmordmission teilzunehmen, wäre es eben eine Verzweiflungstat gewesen, die alles auf eine Karte gesetzt hätte. Und seien wir mal ehrlich: Hätte man solch eine Geschichte überhaupt lesen oder sehen wollen? Entsprechend können wir dankbar für die epische Trilogie sein und darauf hoffen, dass die Serie am Ende des Tages an deren Niveau heranreichen wird. Weiter geht es am 9. September mit Folge 3 von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ bei Amazon Prime Video.
