Der Seewolf: Zweiteilige Neuverfilmung des legendären TV-Abenteuerklassikers von 1971 nach der Romanvorlage von Jack London.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Rikolt von Gagern,
- Prof. Dr. Herbert G. Kloiber,
- David MacLeod
Darsteller
- Sebastian Koch,
- Stephen Campbell Moore,
- Neve Campbell,
- Tim Roth,
- Tobias Schenke,
- Julian Richings,
- Andrew Jackson,
- Peter MacNeill,
- Wayne Robson,
- Hugh Thompson,
- Nigel Bennett,
- Scotty Cook,
- Maxwell McCabe-Lokos,
- Paul Fauteux,
- Genevieve Steele,
- Mak Fyfe,
- Dion Johnstone,
- Christopher Shore,
- John Beale
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
- Jeremy Zimmerman,
- Stephen A. Sikder,
- Manuel Puro
Kritikerrezensionen
Der Seewolf Kritik
Der Seewolf: Zweiteilige Neuverfilmung des legendären TV-Abenteuerklassikers von 1971 nach der Romanvorlage von Jack London.
Schon oft wurde Jack Londons Roman verfilmt, doch nun liefert das ZDF eine werkgetreue, zeitgemäße und vor allem überzeugende Adaption mit Hollywood-Besetzung.
Salzige Gischt klatscht dem Zuschauer förmlich ins Gesicht, der Wind beißt in die Wangen und bei manchen Eintellungen kann man die Seekrankheit der Crew nachfühlen. Fast vierzig Jahre nach dem Mehrteiler mit Raimund Harmstorf und ein Jahr nach der etwas glücklosen Ausstrahlung des Pro Sieben-Zweiteilers mit Thomas Kretschmann kehrt Wolf Larsen auf den Bildschirm zurück. Während für die legendäre Verfilmung von Wolfgang Staudte Motive aus weiteren Romanen Londons verwendet wurden, konzentriert sich Drehbuchautor Nigel Williams („Elisabeth I“) ganz auf „Der Seewolf“: Den schöngeistigen Gentleman Humphrey van Weyden (Stephen Campbell-Moore) verschlägt ein Unglück auf das Schiff von Wolf Larsen (Sebastian Koch). Der Kapitän ist wegen seiner Brutalität und Verschlagenheit gefürchtet. Schnell wird Van Weyden in eines der gefährlichen Psychospielchen des Seewolfes hineingezogen. Verschärft wird die Situation, als die schöne Autorin Maud Brewster (Neve Campbell) an Bord kommt und Larsen mit seinem verhaßten Bruder Death (Tim Roth) zusammentrifft. Letzteres ist übrigens eine Veränderung zu Londons Roman, denn die Figur des Bruders erscheint dort nicht auf der Bildfläche.
Von Anfang an nimmt „Der Seewolf“ einen gefangen. Er ist durch Handlung, Ausstattung und Kostüme stimmig in seiner Zeit verortet und besticht durch Realitätsnähe. Wichtig dafür war sicher, dass Regisseur Mike Barker („A Good Woman“) und sein Kameramann Richard Greatrex („Ritter aus Leidenschaft“) Wert auf einen authentischen Drehort legten: achtzig Prozent wurde auf einem Segelboot auf dem offenen Meer im Nordatlantik gedreht. Auch die Hauptdarsteller überzeugen. Sebastian Koch bringt eine starke Körperlichkeit ein, besonders die Szenen, in denen Larsen zwischen Charme und Brutalität changiert, meistert er blendend. Stephen Campbell-Moore zeichnet die Entwicklung seiner Figur mit feinen Strichen, Tim Roth ist als unberechenbarer Bruder Death teilweise furchteinflößend; Neve Campbell kann als leichtfertige, aber zupackende Poetin neue Seiten zeigen.
„Der Seewolf“ ist ein Fernsehereignis, das den Namen verdient und das bei tristem Novemberwetter weitaus mehr Zuschauer finden dürfte, als sein Vorgänger beim Privatfernsehen. Jetzt dürften nur noch Nostalgiker dem „alten Seewolf“ Harmstorf nachtrauern. sw.
Mehr anzeigen