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„Ich und die Walter Boys“: Netflix beweist mit seiner neuen Nummer 1 mieses Timing

„Ich und die Walter Boys“: Netflix beweist mit seiner neuen Nummer 1 mieses Timing
© Netflix

„Ich und die Walter Boys“ führt die Netflix-Streamingcharts an. Doch die Teen-Serie erntet zu Recht viel Kritik und nicht alle freuen sich auf Staffel 2.

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Während die Fortsetzungen von „XO, Kitty“ und „The Summer I Turned Pretty“ noch auf sich warten lassen, liefert Netflix jetzt Nachschub für Fans von romantischen Teen-Dramen. Die neue Serie „Ich und die Walter Boys“ ist mit zehn Folgen ab sofort im Stream auf Netflix verfügbar.

Die Handlung rund um Teenagerin Jackie (Nikki Rodriguez), deren Leben sich durch ein tragisches Schicksal vom einen auf den anderen Tag ändert und die sich in einer Kleinstadt gleich in zwei Brüder verguckt, basiert auf der erfolgreichen Wattpad-Geschichte von Ali Novak, die 2014 als gleichnamiger Roman erschien. Für Netflix in Serienform adaptiert wurde „Ich und die Walter Boys“ von den Produzent*innen der „The Kissing Booth“-Trilogie.

Ich und die Walter Boys

Ich und die Walter Boys

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Das klingt erst einmal ganz nach dem nächsten großen Teen-Hit auf Netflix und Fans des Genres (mich eingeschlossen), werden sich die neue Serie auf jeden Fall ansehen. Tatsächlich schafft es „Ich und die Walter Boys“ direkt zum Start auf Platz 1 der Seriencharts auf Netflix. Beim Publikum kommt neben Freude der Fans allerdings auch heftige Kritik auf, denn viele Zuschauer*innen wünschen sich momentan ganz andere Inhalte auf Netflix und vor allem mehr Originalität.

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Die neue Teen-Serie tritt handlungstechnisch nicht nur in die Fußstapfen anderer Netflix-Teen-Hits wie der „Kissing Booth“ und „To all the Boys“-Filme, sondern will anscheinend auch Amazon Konkurrenz machen – und genau das ist ein Problem. Zwar sind Ähnlichkeiten bei romantischen Teenie-Dramen nicht selten, allerdings sind die Parallelen von „Ich und die Walter Boys“ und Amazons „The Summer I Turned Pretty“ extrem auffällig. Zu Recht sind Coming-of-Age-Fans gespalten, was sie von Netflix‘ neuer Serie halten sollen.

Warum „Ich und die Walter Boys“ meiner Meinung nach nicht mit Amazons „The Summer I Turned Pretty“ mithalten kann und Netflix sich mit der Ankündigung von Staffel 2 gerade jetzt bei seinen Fans ziemlich unbeliebt macht, erfahrt ihr hier.

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

„The Summer I Turned Pretty 2.0“: Fans kritisieren Ähnlichkeit zu Amazon-Hit

In der neuen Netflix-Serie „Ich und die Walter Boys“ muss die 15-jährige Jackie nach dem Verlust ihrer Eltern durch einen tragischen Unfall ihr altes Leben in Manhattan zurücklassen und sich an ihr neues Leben im ländlichen Colorado gewöhnen. In der großen und ausgelassenen Familie ihres Vormunds Katherine (Sarah Rafferty) in einem Haushalt mit zehn rüpelhaften Jungs hat Jackie zunächst Schwierigkeiten, sich anzupassen. Während sie sich in ihrem neuen, chaotischen Zuhause auf dem Land einrichtet, ist Jackie fest entschlossen, sich auf ihren Traum, nach Princeton zu gehen, zu konzentrieren … und gleichzeitig ihre Gefühle für zwei sehr unterschiedliche Walter-Brüder zu überwinden: den zuverlässigen und gelehrten Alex (Ashby Gentry) und den mysteriösen und unruhigen Cole (Noah LaLonde). Wird es ihr gelingen, sich selbst treu zu bleiben und trotzdem eine Romanze zu finden?

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Einen ersten Eindruck von „Ich und die Walter Boys“ könnt ihr euch hier im Trailer verschaffen:

Wenn euch die Handlung bekannt vorkommt, geht es euch nicht allein so. Zahlreiche Fans weisen in den Kommentaren unter den Netflix-Beiträgen zu Ankündigungen von „Ich und die Walter Boys“ (zum Beispiel auf YouTube und Instagram sowie Reddit) auf die verblüffende Ähnlichkeit zu Amazons „The Summer I Turned Pretty“ hin:

„‚The Summer I Turned Pretty‘ 2.0“ (via Reddit)

„Also eine halbwegs ländliche Version von ‚Kissing Booth‘ in Kombination mit ‚The Summer I Turned Pretty‘?“ (via Reddit)

„Die ‚The summer I Turned Pretty‘ … Western-Edition?“ (via YouTube)

„‚The Summer I Turned Pretty‘ … nur auf einer Farm?“ (via Instagram)

„‚The Summer I Turned Pretty‘ neu interpretiert“ (via Instagram)

„Die ländliche (Herbst-)Edition von ‚The Summer I Turned Pretty'“ (via Instagram)

„Wie ‚The Summer I Turned Pretty‘, nur billiger“ (via Instagram)

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Tatsächlich haben beide Serien weit mehr als nur das Genre der Coming-of-Age-Romanze gemeinsam. Wie zum Beispiel das Liebesdreieck zwischen der Protagonistin und zwei ungleichen Brüdern (dem verlässlichen Jüngeren und rätselhaften Älteren), der tragischen Hintergrundgeschichte durch familiäre Verluste, die plötzliche Veränderung in den Lebensumständen der Hauptfigur, die idyllische (Kleinstadt-)Kulisse und die typischen Probleme rund um Liebe, Freundschaft und das Erwachsenwerden im Teenageralltag.

Mindestens drei Teenager und ein Todesfall, zusammen mit einer Dreiecksbeziehung in der Provinz ist zwar eine typische Formel für Teenie-Serien, aber nicht das Erfolgsgeheimnis dahinter. Das Besondere an „The Summer I Turned Pretty“ ist wohl, dass die Serie zwar zunächst wie ein typisches Teen-Drama anmutet, im Verlauf der Geschichte aber deutlich an emotionaler Tiefe gewinnt. In dem generationsübergreifenden Drama geht es nicht nur um eine Dreiecksbeziehung zwischen Belly (Lola Tung) und den zwei Fisher-Brüdern, sondern auch um die sich ständig verändernde Beziehung zwischen Müttern und ihren Kindern und um die Kraft einer alles überdauernden Frauenfreundschaft. Damit ist „The Summer I Turned Pretty“ eine Coming-of-Age-Geschichte, die nicht nur Teenager rührt.

Ob das Netflix auch mit „Ich und die Walter Boys“ gelingt, ist fraglich. Wie sich auf Social Media zeigt, freuen sich viele Roman-Fans über die Serienadaption, sind allerdings auch gespalten in Bezug darauf, ob es eine Serie, die dem Amazon-Hit zum Verwechseln ähnlich ist, überhaupt braucht.

„Ich und die Walter Boys“ kommt schlicht zum falschen Zeitpunkt

Inwiefern „Ich und die Walter Boys“ tatsächlich an die Popularität von Amazon Top-Teen-Serie heranreichen kann, wird sich erst noch zeigen. Die Veröffentlichung der neuen Netflix-Serie kommt, meiner und der Ansicht vieler Fans nach, allerdings zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

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Zum Beispiel passt die eher sommerliche Kulisse des ländlichen Colorados nicht so optimal zur Jahreszeit. Natürlich ist es in vielen Teilen der Welt gerade Sommer oder zumindest trotz Winter ziemlich warm, dennoch geht romantische Vorweihnachtsstimmung in dieser Hinsicht irgendwie anders und „The Summer I Turned Pretty“ und „XO, Kitty“ machten es da mit einer Veröffentlichung im Sommer und Frühjahr besser. Außerdem bemerken Fans in den sozialen Netzwerken selbst, dass die Adaption der vor mehr als zehn Jahren populären Wattpad-Geschichte recht spät kommt; vielen Fans der Buchvorlage scheint inzwischen der Bezug zu fehlen.

Abgesehen davon stören sich viele an den zahlreichen Parallelen zu Teen-Romanzen wie „The Summer I Turned Pretty“, durch die die Netflix-Serie momentan wenig originell wirkt. „Ich und die Walter Boys“ müsste schließlich gar nicht das neue „The Summer I Turned Pretty sein“, wenn die Serie mehr Einzigartigkeit hätte. Ungesehen kommt die Adaption zumindest nicht so an und Netflix-Fans beklagen mangelnde Vielfalt und Originalität in neuen Projekten, während gleichzeitig beliebte Serien wie „Shadow and Bone“ abgesetzt werden – eine Vorgehensweise, mit der Netflix seine eigenen Fans allmählich zu verärgern scheint. So liest sich aktuell nahezu unter jedem Beitrag von Netflix auf Social Media in den Kommentaren anstelle von Reaktionen auf die Neuankündigen die Forderung nach einer Rettung von „Shadow and Bone“ Staffel 3 und anderen abgesetzten Netflix-Serien.

Natürlich freuen sich viele Buchfans über die Adaption und den Kommentaren auf Social Media nach zu urteilen wollen viele Zuschauer*innen nach dem offenen Ende sogar eine zweite Staffel von „Ich und die Walter Boys“. Gleichzeitig ärgern sich viele eben auch über die mangelnde Originalität der Teen-Serie und haben gar keine Lust, ihr eine Chance zu geben. Eine Reaktion, die angesichts einer zunehmenden Diskrepanz von steigenden Abo-Preisen und gefühlt sinkender Qualität der neuen Netflix-Produktionen durchaus nachvollziehbar ist.

Ebendiese Kritik bricht auch unter dem Ankündigungsvideo zu Staffel 2 von „Ich und die Walter Boys“ auf Instagram nicht ab, es hagelt förmlich negative Kommentare. Gerade in Anbetracht der etlichen trotz aller Beliebtheit vorzeitig abgesetzten Netflix-Serien stößt es vielen sauer auf, dass „Ich und die Walter Boys“ nicht einmal zwei Wochen nach Streamingstart um eine zweite Staffel verlängert wird. Leider ist es nicht das erste und wohl auch nicht das letzte Mal, dass Netflix bei seiner Serienplanung mieses Timing beweist.

Verzweifelte Netflix-Werbung kommt gar nicht gut an

Wenig überraschend kam bereits das Ankündigungsvideo zum Streamingstart von „Ich und die Walter Boys“ nicht besonders positiv an. Wenn man sich die entsprechende Bildunterschrift zum Beitrag ansieht, wirkt es fast so, als wäre Netflix die Misere schon bewusst:

„Ihr müsst euch jetzt alle bitte ‚Ich und die Walter Boys‘ ansehen, danke“ (via Instagram)

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Was sicherlich wie ein charmanter Hinweis wirken soll, wirkt in diesem Kontext fast schon verzweifelt. Umso unglücklicher erscheint dann auch die Auswahl des Videos dazu, wenn man bedenkt, dass die Kritik an der Serie sowieso schon darin fußt, dass es der Serie (und vielem anderen Netflix-Neuerscheinungen) an Substanz mangelt. Nun muss man Netflix natürlich zugestehen, dass es gerade im Teen- und Romcom-Genre nicht unüblich ist, (Pool-)Szenen zum Anschmachten zu posten, um Serien auf Social Media zu promoten (Amazon hat es da bei „The Summer I Turned Pretty“ nicht anders gemacht). Leider wirkt es in diesem Kontext jedoch so, als wäre das der einzige Aspekt, über den sich „Ich und die Walter Boys“ profilieren kann.

In den Kommentaren sorgt der Netflix-Post zwar für Lacher, aber nicht unbedingt im positiven Sinne. Viele Kritiken stören sich an der stereotypen Szenenauswahl und enthalten Attribute wie „Hallmark-Film“, eine meist negativ konnotierte Bezeichnung für kitschige, sehr gleichartige Filme ohne Substanz (oftmals Weihnachtsfilme), und „Bootleg“, was in diesem Kontext grob als „billiger Abklatsch“ zu verstehen ist.

„Ich und die Walter Boys“ fehlt das gewisse Etwas

Die Buchvorlage zu „Ich und die Walter Boys“ kenne ich nicht – womöglich ist die Netflix-Serie „Ich und die Walter Boys“ ja eine gute Adaption der Geschichte, die erst auf Wattpad und schließlich als Roman zahlreiche Fans für sich gewinnen konnte. Im Hinblick auf die Serie scheine ich jedoch nicht die Einzige zu sein, die sich an den auffälligen Parallelen zu „The Summer I Turned Pretty“ stört. „Ich und die Walter Boys“ muss durchaus keine schlechte Coming-of-Age-Serie sein, ich bezweifle jedoch, dass sie an die Beliebtheit des Amazon-Hits anknüpfen wird. Denn auch, wenn ich mich stets auf die nächste Teen-Romanze freue, bin ich doch etwas ernüchtert, wenn es gefühlt einfach die nächstbeste ist.

Schon nach den ersten Folgen musste ich leider enttäuscht – wenn auch nicht wirklich überrascht – feststellen, dass die Serie zwar nicht unbedingt schlecht ist, mich jedoch nicht wirklich abholen konnte. Denn auch wenn „Ich und die Walter Boys“ die typische Formel für eine Teen-Serie ziemlich genau befolgt, ist das Ergebnis letztendlich unbefriedigend. Um die einzelnen Handlungselemente herum hat die Geschichte wenig Substanz, die Charaktere wirken recht eindimensional und haben keine besonderen Ecken und Kanten, an denen man hängen bleiben könnte.

Leider wirken die Beziehungen der Figuren so forciert, dass auch auf der romantischen Ebene wenig Gefühl rüberkommt. Und so ist der Eindruck, den die Teen-Serie bei mir hinterlassen hat, einfach kein bleibender. Ohne redaktionelle Auseinandersetzung mit der Produktion hätte ich die Serie wohl spätestens nach den ersten beiden Folgen wieder abgebrochen oder nach dem Blick in die Kommentarspalten gar nicht erst angefangen. Ob mich Staffel 2 noch umstimmen kann, wage ich zu bezweifeln.

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