Tobis Verhalten gibt nicht nur Emilie zu denken, sondern auch seinem besten Freund Markus. Doch der Bergretter fühlt sich durch die Fürsorge in die Enge getrieben.
Eigentlich verbindet Bergrettungsleiter Markus Kofler (Sebastian Ströbel) und seinen Kollegen Tobias Herbrechter (Markus Brandl) eine enge Freundschaft – die wird in der vierten Episode der 15. Staffel von „Die Bergretter“ allerdings ordentlich auf die Probe gestellt. Achtung, es folgen Spoiler zur Folge „Höhenfeuer“, die ihr in der ZDFmediathek streamen könnt.
Einen ersten Eindruck, was euch in der aktuellen Season erwartet, liefert der offizielle Trailer:
Nach dem tragischen Ableben von Peter Herbrechter (Michael König) liegen die Nerven bei der Bergrettung Raumsau blank. Zwar hatte der Bürgermeister in der Vergangenheit für reichlich Ärger bei Markus und Co. gesorgt, seine Vaterrolle gegenüber Katharina (Luise Bähr) und Tobias konnte ihm aber natürlich niemand absprechen.
Während Katharina offen um den Verlust trauert, zeigt sich ihr Bruder nahezu emotionslos. Selbst am Tag der Beerdigung wirkt er alles andere als niedergeschlagen. Das sorgt bei Markus für große Bedenken. Wieso lässt sein bester Freund die Trauer nicht zu? Zu Markus‘ Ärger meldet sich Rudi (Michael Pascher) just in dem Moment mit einem neuen Einsatz, als Markus zur Beerdigung aufbrechen wollte. „Jetzt kann ich dem Peter nicht mal die letzte Ehre erweisen“, entgegnet der Bergrettungsleiter seiner Begleitung Franz (Heinz Marecek).
Um Tobi und Katharina diese Möglichkeit nicht auch zu verwehren, macht sich Markus ausschließlich mit Rudi und Pilot Michi (Robert Lohr) auf zum Einsatz. Der geht ohne größere Zwischenfälle vonstatten, lässt Markus allerdings nicht nur die Beerdigung, sondern auch den Leichenschmaus verpassen.
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Sorge um Tobias wächst – doch der hat nur eine fiese Antwort parat
Als sich die letzten Gäste von der Beerdigung verabschieden, platzt Tobi mit einem lockeren „So, das hätten wir auch geschafft“ heraus. Das sorgt bei Franz, Katharina und Emilie (Stefanie von Poser) zu Recht für Zweifel. Doch auf Nachfrage seiner Freundin entgegnet Tobi, dass es ihm gut ginge.
In diesem Moment taucht Markus auf, um Katharina und Tobi sein Beileid auszusprechen und sie zu umarmen. Er entschuldigt sich für seine Verspätung und gesteht, dass ein Einsatz dazwischenkam. Im gleichen Atemzug lässt er verlauten, sich direkt wieder auf den Weg machen zu müssen, um die Feuerwehr bei den Sonnenwendfeuern im Gebirge zu unterstützen. Als Tobi das hört, reagiert er patzig: „Macht ihr das dann auch wieder zu dritt?“
Alle Anwesenden starren ihn schockiert an, aber Tobi führt seinen Vorwurf weiter aus: „Hättest ja mal Bescheid geben können, dass wir einen Einsatz haben!“ Eigentlich hatte Markus ihm und Katharina aus Rücksicht nichts davon erzählt, doch Tobi fühlt sich hintergangen. Emilie versucht die Situation zu deeskalieren, allerdings sieht Tobi nicht ein, wieso er lieber trauern als Menschen retten solle. Wutentbrannt stellt er klar, solche Entscheidungen künftig selbst treffen zu wollen. Schwer getroffen verabschiedet sich Markus mit den Worten „Also, in einer Stunde ist die Einsatzbesprechung in der Zentrale. Eure Entscheidung.“
Emotionales Geständnis bei „Die Bergretter“: Tobi macht sich schwere Vorwürfe
Tatsächlich gönnt sich Tobi keinen einzigen Tag Pause und erscheint gemeinsam mit Katharina zur Lagebesprechung. Katharina lässt die Beileidsbekundungen ihrer Kollegen wohlwollend zu, Tobi entgegnet ihnen lediglich ein neutrales „Passt schon“. Markus Sorge um seinen Freund wächst immer weiter. Jedoch hat Tobis Ansage bei ihm Spuren hinterlassen, weshalb er das Thema nicht weiter anspricht. Das muss er aber auch gar nicht, denn als sie sich kurze Zeit später auf die Suche nach zwei vermissten Jugendlichen begeben, bricht es aus Tobi heraus:
„Nachdem meine Mutter weg war, habe ich es meinem Vater nicht gerade leicht gemacht. Aber weißt du was? Egal, was ich angestellt habe, ich habe gewusst, dass ich es ihm sagen kann. Dass er immer für mich da ist.“
Erstmals seit Peters Tod ist Tobi den Tränen nahe. Markus versucht ihn zu ermutigen, die Trauer zuzulassen. Doch der macht sich schwere Vorwürfe, denn als er seinem Vater das letzte Mal gegenüberstand, gingen sie im Streit auseinander. Das kann sich Tobi unmöglich verzeihen. Auch Markus hat auf dieses emotionale Geständnis keine Antwort parat.
Letzte Hoffnung: Markus verhilft Tobi zur Einsicht
Als Tobi und Markus am Abend auf dem Hof eintreffen, sitzen Katharina, Emilie und Franz am Feuer und geben Anekdoten über Peter zum Besten. Markus gesellt sich dazu, doch Tobi lehnt ab. Er habe noch etwas vor. Besorgt sieht Emilie nach ihrem Partner und findet ihn gedankenverloren in der Küche sitzend vor. Emilie leidet sichtbar darunter, Tobi nicht helfen zu können – ebenso wie Markus.
Aber wie wir den Bergrettungsleiter kennen, hat der noch einen Plan in der Hinterhand, um seinen besten Freund emotional zu unterstützen. Gemeinsam mit dem gesamten Bergrettungstrupp machen sie sich auf zu einem Berggipfel, auf dem sie eine Fackel entzünden. So können Markus, Michi und Rudi, die die Beerdigung verpassten hatten, Peter doch noch die letzte Ehre erweisen – und Tobi gelingt es endlich, Abschied zu nehmen. Katharina stellt klar: „Das hätte Papa gefallen. Danke!“
Neben dem lang ersehnten Abschied ist dieser Moment für Tobi aber noch mehr: und zwar eine Offenbarung. Als sein Team sich schon den Rückweg zum Helikopter antritt, platzt es aus ihm heraus: „Ich übernehm‘ das Hotel!“ Damit stellt sich der Bergretter nicht nur dem Vermächtnis seiner Familie, sondern sagt seinem Vater post mortem die Unterstützung zu, die dieser sich so lange gewünscht hatte. Die Szene könnt ihr jetzt in der ZDFmediathek nachholen.
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