Alte Liebe rostet nicht, Geschwisterliebe scheinbar schon. Von 2006 bis 2011 flimmerte die Doku-Soap „Die Ludolfs – 4 Brüder auf’m Schrottplatz“ über die heimischen Fernseher und entwickelte sich in Nullkommanichts zum Quotenhit. Rund acht Jahre später waren die friedlichen Tage auf dem Schrottplatz im Rheinland-pfälzischen Dernbach gezählt, denn die drei verbliebenen Brüder machten lange Zeit mit einem heftigen Rechtsstreit auf sich aufmerksam. Zum Glück versöhnten sie sich wieder. Nach einem kurzen Rückblick verraten wir euch, wie es den Ludolfs heute geht und worum es bei dem Gerichtsverfahren überhaupt ging.
„Die Ludolfs“ – der Beginn einer steilen Fernsehkarriere
Begonnen hat alles im Jahr 2002, als der SWR eine zweiteilige Dokumentation über die Ludolf-Brüder verfasste, nachdem der Bürgermeister von Dernbach das Filmteam auf die ungewöhnliche Sippe aufmerksam machte. Von da an ging es für die bodenständigen Schrottliebhaber steil bergauf.
„Die Ludolfs“ bei DMAX
Neben Kabel Eins und RTL2 wurde auch der Spartensender DMAX auf die brüderliche Vierer-Bande aufmerksam und spendierte ihnen eine eigene Sendung. „Die Ludolfs“ waren geboren. Die Staffeln 1 bis 8 inklusive Bonusmaterial könnt ihr hier erwerben.
Vom Quoten-Hit zur Kult-Soap
In den folgenden Jahren erfreute sich der Schrottplatz-Clan wachsender Beliebtheit. Am 1. Januar 2008 wurde die betagte Truppe sogar mit einem 24-stündigen „Ludolf-Marathon“ geehrt. Außerdem lief die Doku-Soap auch im niederländischen Fernsehen und war zudem mit russischer Synchronisation auf Discovery Channel zu sehen. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs wurden die Brüder allerdings von einem schweren Schicksalsschlag eingeholt.
Der große Schock: Bruder Horst-Günter stirbt infolge eines Herzinfarkts
Eine schlimme Nachricht nicht nur für die verbliebenen drei Brüder, sondern auch für alle Ludolf-Fans: Im Januar 2011 stirbt Horst-Günter an den Folgen eines Herzinfarkts und hinterlässt bei seinen Geschwistern eine große Lücke.
Zigaretten und Vitamintabletten
Günter Ludolf war leidenschaftlicher Raucher und kümmerte sich im Tagesgeschäft hauptsächlich um Kund*innenanfragen und das Verpacken und Versenden bestellter Ware. Nachdem er von seiner Frau betrogen wurde, erlitt er eine Lebenskrise und ernährte sich danach fast ausschließlich von Kaffee und Vitamintabletten.
Erster Bruderzoff im Jahr 2011
Nach Günters Tod beginnt die Fassade der Familie Ludolf erstmals zu bröckeln. Uwe und Manfred brechen zu neuen Ufern auf und probieren sich als Musiker, was Peter missfällt. Außerdem kritisiert der ehrgeizige Geschäftsführer Uwes obszöne Art Frauen gegenüber und empört sich über dessen Aussage, mit drei Frauen gleichzeitig zusammenzuleben.
2014 folgt der Bruch
Zum endgültigen Bruch zwischen den Brüdern kommt es im September des Jahres 2014. Angeblich soll Peter Günters Testament gefälscht und seine Brüder betrogen haben. Ein Freund des Beschuldigten sagte allerdings aus, Uwe und Manfred seien vielmehr pleite und hätten ihre Gagen vorzeitig verprasst. Der Streit zwischen den Dreien eskaliert und Peter droht sogar damit, sich umbringen zu wollen.
Die Ludolfs vor Gericht
Im April 2018 Jahres standen die drei Brüder erstmals vor Gericht. Grund für die zahlreichen Klagen, Androhungen und Beschuldigungen waren vor allem Streitigkeiten um hohe Geldbeträge, wie die WN berichtet.
„Diffuse Geldforderungen“
Tatsächlich stritten die drei Brüder vor Gericht über hohe Geldsummen. Manfred Ludolf behauptete, er habe seinem Bruder Peter einst 50.000 Euro geliehen, diese aber niemals zurückbekommen. Der Beschuldigte hingegen verlangte von Bruder Uwe 17.000 Euro, deren Rückzahlung angeblich noch auf sich warten lasse. Die beiden Summen waren allerdings nur die Spitze des Eisbergs, denn während der Auftaktverhandlungen wurden sogar noch weitere Forderungen laut, wie die Münsterische Zeitung berichtete.
Zunächst gab es keine außergerichtliche Einigung
Auch nach einer vom Richter beanschlagten sogenannten „Gütesitzung“ wollte sich das Trio nicht einigen, ein gemeinsames Gespräch zur Klärung des Sachverhalts lehnten die Ludolfs ab. „Wir machen dich finanziell fertig“ sollen „Manni“ und Uwe ihrem älteren Bruder zugerufen haben. Umso schöner, dass sich die Brüder Anfang 2019 doch wieder vertragen haben.
Endlich versöhnt
Wie die Bildzeitung berichtet, haben sich die Ludolfs im Januar 2019 vor dem Landgericht in Münster doch noch einigen können. So habe letztlich die Geschwisterliebe gesiegt, auf die Geldforderungen wurde verzichtet. Außerdem wurde vereinbart, dass jeder seine Kosten für das Verfahren selbst trage.
Familie ist alles
„Familie ist alles“ lautet das Motto der brüderlichen Versöhnung. Es gebe keine Schlacht mehr, so die abschließenden Worte von Peter Ludolf in dieser Angelegenheit. Halleluja.
Die Ludolfs heute
Mittlerweile haben die Brüder ihr heimisches Domizil nach Linden, einer kleinen Ortsgemeinde im Westerwald, verlegt. Wie der WW-Kurier berichtet, verkaufen sie dort auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände Ersatzteile für verschiedenste Auto-Modelle. Auch wenn es in ihrem Ersatzteillager weiterhin chaotisch zugeht, sind die Brüder wohlauf und freuen sich über jede*n Besucher*in.
Die Ludolfs auf DVD
Wer sich das Gesamtwerk der Ludolfs immer wieder anschauen möchte, der findet es in einer schicken Box bei Amazon.
Musik von den Ludolfs
Ja, die Ludolfs haben auch Musik gemacht, seht und hört am besten selbst: