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Handlung und Hintergrund
Chirurgin Fritzi Frühling muss zwei Tiefschläge an einem Tag verkraften: Erst stellt sich raus, dass ihr Freund eine Andere hat; und da sie ihn noch im OP umgehend spüren lässt, was sie davon hält, verliert sie auch ihren Job. Eine Erbschaft verschlägt sie nach Kanada in Brandenburg, wo sie ihre Jugend verbracht hat. Das Dorf braucht dringend einen neuen Landarzt, und weil niemand Fritzi zutraut, dass sie diesem Job gewachsen wäre, nimmt sie ihn an; selbst wenn sie die Praxis mit einem Tierarzt teilen muss, der einst ihre erste große Liebe war.
Die junge Herzchirurgin Fritzi Frühling ist mit einem Schlag ihren Job und ihren Freund los. Schön, dass sie gerade jetzt die überraschende Nachricht einer Erbschaft bekommt. Doch der Hof in „Kanada“ liegt nicht in Nordamerika, sondern in einem gottverlassenen Kuhkaff in der brandenburgischen Provinz. Fritzi reist also aufs Land, um das Erbe so schnell wie möglich wieder los zu werden. Doch die Dorfbewohner, die schon lange ohne Arzt auskommen mussten, wollen sie nicht wieder ziehen lassen. Und so findet sich die taffe Großstadtpflanze plötzlich als Landärztin in dem Provinznest wieder. Dort trifft sie nicht nur auf jede Menge schräger Dorfbewohner und viel, viel Viehzeug, sondern auch auf ihren Verflossenen Falk, der sich hier als Tierarzt niedergelassen hat, und auf Kai, ihren attraktiven neuen Nachbarn.
Das Schicksal verschlägt die hübsche Herzchirurgin Dr. Fritzi Frühling als Landärztin in die brandenburgische Provinz.
Besetzung und Crew
Regisseur
Franziska Meyer Price
Produzent
Steffi Ackermann
Darsteller
Inez Bjørg David,
Bert Tischendorf,
Steve Windolf,
Matthias Bollwerk,
Linda Chang,
Nikola Kastner,
Bettina Lamprecht,
Charlotte Albrecht
Drehbuch
Miriam Rechel
Musik
Jens Oettrich
Kamera
Stefan Unterberger,
Sonja Rom,
Leah Striker
Schnitt
Ann-Sophie Schweizer,
Melania Singer
Casting
Daniela Tolkien
Kritikerrezensionen
Doc meets Dorf Kritik
Doc meets Dorf: Romantische Dramedy-Serie um eine Stadtneurotikerin, die es als Landärztin in die Provinz verschlägt.
„Das könnte der Anfang von etwas ganz Großem sein“, sagt die wunderbare Heldin dieser ausgesprochen vergnüglichen neuen RTL-Produktion. Die Aussage ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert:
Man darf sie mit Fug und Recht auf die gesamte Serie münzen; und es ist zumindest in den ersten beiden Folgen einer der wenigen Sätze aus dem Mund von Ärztin Fritzi Frühling, der gänzlich ohne Kraftausdrücke kommt. Tatsächlich hat es seit dem vom großartigen Sepp Bierbichler verkörperten Protagonisten des Kinofilms „Die Winterreise“ keine Hauptfigur mehr gegeben, die derart aus tiefstem Herzen zu fluchen pflegt; schon gar nicht im Fernsehen.
Natürlich zielt RTL mit „Doc meets Dorf“ auf die Fans von „Doctor’s Diary“, dem letzten Serienknüller des Privatsenders, dessen Bemühungen in dieser Hinsicht zuletzt nicht gerade von übermäßigem Erfolg gekrönt waren. Eine talentierte Ärztin, die im neuen Lebensumfeld auf einen Kerl aus ihrer Vergangenheit trifft und fortan zwischen ihm und einem anderen hin und hergerissen ist: Die Parallelen zwischen den beiden Produktionen sind offenkundig. Im Unterschied zu Gretchen Haase, deren Krankenhauskarriere mit dem Serienstart beginnt, muss Fritzi Frühling (Inez Bjørg David) zum Auftakt zwei empfindliche Niederlagen einstecken: Erst erfährt sie, dass sich ihr Freund (Steffen Groth) mit einer Kollegin verlobt hat; und weil sie ihm noch im OP handgreiflich klar macht, was sie davon hält, verliert sie auch ihren Job. Eine Erbschaftsangelegenheit verschlägt sie ins ländliche Brandenburg, wo die Bürgermeisterin (Carmen Maja Antoni) gerade händeringend nach einem neuen Dorfarzt sucht. Nie im Leben wäre Fritzi, immerhin ambitionierte Herzchirurgin, auf die Idee gekommen, dies als Karrierealternative zu betrachten. Aber weil ihr niemand zutraut, den Job länger als eine Woche durchzustehen, lässt sie sich auf das Abenteuer ein.
Das Muster erinnert an die witzige, aber dennoch gescheiterte Sat.1-Serie „Allein unter Bauern“ (2006), in der Christoph M. Ohrt als Bundespolitiker kurz vorm Karrieresprung gleichfalls in Brandenburg strandet, sich dort zum Bürgermeister küren lässt und fortan die Widrigkeiten des Landlebens meistern muss. „Doc meets Dorf“ ist allerdings zumindest zunächst viel stärker auf Comedy gebürstet, zumal die Krankheiten, mit denen die neue Ärztin konfrontiert wird, überwiegend skurril sind. Folge drei ist allerdings so emotional und dramatisch, dass Fritzi sogar das Fluchen vergisst. Ähnlich heterogen geht die Serie weiter. Auch deshalb ist „Doc meets Dorf“ eine ungewöhnliche Produktion: Die achtteilige Serie lotet die Grenzen des Genres nach allen Regeln der Kunst aus.
Vor allem aber gelingt es der jungen Autorin Miriam Rechel in ihrem ersten verfilmten Drehbuch, bekannten Sujets neue Seiten abzugewinnen. „Erfolgreiche Großstadtfrau kehrt aufs Land zurück und trifft dort ihre Jugendliebe“ zum Beispiel ist als Filmmotiv längst auserzählt, aber die Konfrontation zwischen Fritzi und ihrem Exfreund Falk (Bert Tischendorf) ist trotzdem originell, zumal Falk der örtliche Tierarzt ist und sich die beiden fortan eine Praxis teilen. Davon abgesehen hat sich die von Produzentin Steffi Ackermann entdeckte Autorin eine Vielzahl verrückter Szenen ausgedacht. Die Dialoge mögen nicht die Klasse der perfekten Pointen von „Doctor’s-Diary“-Schöpfer Bora Dagtekin („Türkisch für Anfänger“) haben, aber dafür setzt die Serie gerade in den ersten zwei Folgen mehr auf Slapstick, ohne dabei jedoch an Niveau zu verlieren. Ackermann war übrigens auch schon für „Doctor’s Diary“ zuständig und arbeitet mittlerweile für UFA Fiction. Ein weiterer Einschaltgrund ist Inez Bjørg David. Die gebürtige Dänin hat sich ihre darstellerischen Sporen einst in Soaps wie „Verbotene Liebe“ sowie „Sturm der Liebe“ verdient und später in „Go West“, „Männerherzen“ oder dem Märchenfilm „Die zertanzten Schuhe“ diverse Glanzlichter gesetzt. „Doc meets Dorf“ könnte ihr die ersten Auszeichnungen einbringen. tpg.