Über 150 Folgen gibt es seit 2005 und ein Ende ist nicht in Sicht. Für alle Unentschlossene nun die Antwort: Wo lohnt sich der Einstieg bei „Doctor Who“ um schnell ins Geschehen hinein zu kommen?
Mit über 50 Jahren Laufzeit hat das britische Urgestein in Sachen Science Fiction schon längst Kultstatus erreicht und einen Eintrag als am längsten laufende SciFi-Serie im Guinness Buch der Weltrekorde sicher.
In der Welt von „Doctor Who“ wird die Erde ein ums andere Mal von dunklen, meist außerirdischen, Kräften bedroht. Ein Glück, dass sich seit dem Jahre 1963 ein zeitreisender Alien, genannt der Doctor, auf die Erde verirrte und sich fortan für die Belange der Bewohner einsetzte.
Dank seiner Zeitmaschine, der TARDIS, ist es ihm nicht nur möglich alle Sprachen der Galaxie zu übersetzen, sondern ebenso bis zum Beginn der Zeitgeschichte als auch bis zu den entlegensten Orten zu reisen. An seiner Seite findet sich meist eine hübsch anzusehende Begleiterin, genannt Companion, von der Erde wieder, die ihn bei seinen Abenteuern mit Rat und Tat zur Seite steht.
Während auf den britischen Inseln die Zuschauer bereits gebannt auf die 11. Staffel unter neuer Schirmherrschaft und nächster Inkarnation des Doctors warten, stehen Unentschlossene stets vor dem neuen Problem: Wo fängt man bei zehn Staffeln am besten an?
Seit dem Jahr 2005 durchlief die Serie eine neue Renaissance, nachdem zwischenzeitlich fast 12 Jahre Pause zwischen den alten (und fast 700!) Folgen und den nunmehr bekannten, aktuellen (knapp 150) Folgen liegen. Durch den (genialen) dramaturgischen Kniff, dass der Doctor bei extremer Lebensgefahr sein Äußeres wechseln kann, ist die Serie schlicht nicht tot zu kriegen. Diese Übersicht blickt auf die zehn Staffeln seit 2005 zurück.
Das beste: Ein Quereinstieg ist in jeder Staffel möglich! In unserer Übersicht lassen wir die vergangenen 10 Staffeln Revue passieren und geben einen Überblick für alle Quereinsteiger von „Doctor Who“. Falls ihr dann Lust habt, in die Folge reinzuschauen, findet ihr die Staffeln 1-9 auf DVD und 5-9 bei Netflix im Stream.
Rose (Staffel 1, Folge 1)
Der klassische „Neueinstieg“. Als am 25.03.2005 Christopher Eccleston aus der TARDIS stieg, war der Doctor zuletzt vor 9 Jahren aktiv gewesen. Ihm, Showrunner Russell T. Davis und Companion Billie Piper haben wir den neu entfachten Hype um „Doctor Who“ zu verdanken, der uns noch heute begleitet. Fängt man hier an, hat man jedoch fast 150 Folgen vor sich.
Das leere Kind/Der Doktor tanzt (Staffel 1, Folge 9 + 10)
Die ersten Folgen von Steven Moffat. Der spätere Showrunner der Serie, beweist im Zweiteiler eindrucksvoll wie man Genre-Elemente neu verbinden und für Zuschauer spannend inszenieren kann. Zwischen Abenteuer, Grusel und verrückten Monstern wird hier alles geboten, was eine typische „Doctor Who“ Folge ausmacht.
Das Mädchen im Kamin (Staffel 2, Folge 4)
Neben all den Reisen an galaktische Orte und Zukunftsvisionen, versteht es „Doctor Who“ stets historische Persönlichkeiten wirksam unterzubringen. Hier darf man Bekanntschaft mit Madame de Pompadour machen, die als Mätresse des Königs Ludwig XV. in die Geschichte einging.
Der unmögliche Planet/Der Höllenschlund (Staffel 2, Folge 8 + 9)
Ein starkes Motiv in vielen „Doctor Who“ Folgen ist es, die Menschheit vor ein moralisches Dilemma zu stellen. Während der Doctor ein ums andere Mal für die Erdlinge in die Bresche springt, werden die Menschen hier aufgefordert, selbst für ihre Entscheidungen gerade zu stehen.
Die aufgelöste Braut (Weihnachtsspecial zwischen Staffel 2 und 3)
Ein ebenfalls gern gesehenes Motiv der Science-Fiction-Serie ist es, Charaktere lang bevor sie zum Hauptcast hinzustoßen bereits zu etablieren. So geschehen im Weihnachtsspecial des Jahres 2006, besser bekannt als der 1. Auftritt von Donna Noble (Catherine Tate). Mit Brautkleid und einem Mysterium im Gepäck steht sie plötzlich in der TARDIS und ermahnt den Doctor zum Ende nicht allein durch die Welt zu reisen. Nur ein Jahr später stößt sie als sein Companion dauerhaft zur Serie.
Nicht blinzeln (Staffel 3, Folge 10)
Die wohl ungewöhnlichste und zugleich offensichtlichste Folge in dieser Auswahl. Dank des begrenzten Auftritts des Doctors ist „Blink“ keine typische Folge von „Doctor Who“. Doch ein wohl überlegter Einsatz von Zeitreisen, Paradoxen und Zeit-Raum-Theorie, einer wundervollen Carey Mulligan in der Episodenhauptrolle und nicht zuletzt den gruseligsten Monstern, die „Doctor Who“ wohl zu bieten hat, werden 45 Minuten „Doctor Who“ in Reinkultur geboten. Die weinenden Engel haben zudem in späteren Staffeln einen wichtigen Part inne.
Die Feuer von Pompeji (Staffel 4, Folge 2)
Peter Capaldi ist bereits seit seinem 7. Lebensjahr ein Fan der Serie. In dieser Folge sieht man seinen 1. Auftritt in der Science Fiction Serie. Später stößt er zum Hauptcast der Serie, als niemand geringeres als der Doctor.
Tödliche Stille/Wald der Toten (Staffel 4, Folge 8 + 9)
Der Zweiteiler in Staffel 4 bietet einen Blick in die Zukunft des Doctors: Professorin River Song (Alex Kingston) reagiert bei ihrem ersten Auftritt wie eine Altbekannte des Doctors auf ihn. Sie hält so manches Geheimnis des Timelords aus seiner Zukunft vor ihm geheim, welche natürlich Lust auf kommende Folgen machen. Zudem wartet die Folge mit einem herzzerreißenden Finale auf die Zuschauer auf.
Fünf vor Zwölf (Staffel 5, Folge 1)
Mit neuem Doctor (Matt Smith), neuem Companion (Karen Gillan) und einem neuen Showrunner (Steven Moffat) im Gepäck, bietet der Auftakt von Staffel 5 einen idealen Einstieg für alle Quereinsteiger. Ein neues Mysterium fordert den Doctor auf, auch in der fortlaufenden Staffel das Rätsel um den Riss in der Wand zu lösen. Alle vorherigen Folgen sind nicht unbedingt notwendig, um den Abenteuern des 11. Doctors und Amy Pond zu folgen.
Vincent und der Doktor (Staffel 5, Folge 10)
Eine Hommage auf einen der wichtigsten Künstler der Zeitgeschichte wird in dieser Episode geliefert. Vincent van Gogh hinterließ über 800 Gemälde und 1000 Zeichnungen, nahm sich im Alter von 37 Jahren selbst das Leben. Dem „Was wäre, wenn“-Motiv folgend, wird das Schaffen des Künstlers, seine inneren (wie äußeren) Dämonen thematisiert und Science-Fiction mit Historie ganz wunderbar verbunden.
Der Untermieter (Staffel 5, Folge 11)
Eine große Stärke von „Doctor Who“ besteht darin, sich binnen 45 Minuten auf neue Charaktere einzustellen und diese (meist) sympathisch zu präsentieren. Durch einen dummen Zufall platzt der Doctor in das Leben des Underdogs Craig (James Corden) und krempelt es nebenbei gehörig um.
Die Frau des Doktors (Staffel 6, Folge 4)
Während die Serie meist von wiederkehrenden Schreibern und Regisseuren inszeniert wird, sticht diese Folge hervor. Der Grund: Neil Gaiman, Schöpfer von Werken wie „Der Sternwanderer“, „Coraline“ oder „American Gods“, entführt den Doctor zum eigentlichen Herz der Serie: seiner Zeitmaschine TARDIS. Dieser geradezu märchenhafte Ausflug ins Reich der Science-Fiction, begeistert nicht nur die Fans von Neil Gaiman, sondern beantwortet zugleich einige der elementarsten Fragen im Mysterium des Doctors.
Zusammengewürfelt (Staffel 7, Folge 4)
Aus den Augen eines machtlosen Elternteils schildert diese Folge die Abenteuer des Doctors und seiner Companions Amy und Rory. Und gerade hierin liegt die Stärke, sodass auch unbescholtene Zuschauer einsteigen können. Ein Zyklus mit dem Doctor ist nie linear, sondern stets von Ecken und Kurven gezeichnet, die jedoch selten der Außenwelt große Beachtung schenken. Hier ist dem nicht so. Dadurch haben bislang Unvertraute einen idealen Einstieg in die Serie.
Die Schneemänner/Die Glocken von Saint John (Staffel 7, Folge 6 + 7)
Dank der offiziellen Einführung des neuen Companions Clara (Jenna Louise Colman) wird dem Zuschauer eine ideale Möglichkeit geboten, bei den Abenteuern des Doctor hinzuzustoßen. Nicht nur wird – einmal mehr – der klassische Witz um die Größe der TARDIS gemacht, sondern auch ungewöhnliche Monster gezeigt.
Das Herz der TARDIS (Staffel 7, Folge 11)
In seiner langen Geschichte hat sich der Doctor stets auf seine Zeitmaschine, die TARDIS verlassen. In dieser Episode wird das besondere Verhältnis zwischen Wohnraum und Bewohner neu definiert. Man erhält nicht nur Einblicke ins große Mysterium der TARDIS, sondern nebenbei viele Erklärungen, die für Neueinsteiger unumgänglich sind.
Tief Durchatmen (Staffel 8, Folge 1)
Mit neuem Gesicht landet der Doctor (Peter Capaldi) im viktorianischen London und wird sogleich in ein neues Abenteuer gestoßen. Da er nach der Regeneration meist nie Herr seiner Sinne ist, bieten die ersten Folgen mit einer neuen Inkarnation einen guten Einstieg um dem Treiben fortan zu folgen.
Spuk im See/Vor der Flut (Staffel 9, Folge 3 + 4)
Slipknot-Fans aufgehorcht! Allein für den kurzen Part des Frontsängers Corey Taylor, der als Schrei des Fischerkönigs zu hören ist, lohnt sich dieser Doppelpart alle Male. Für alle anderen werden hier die typischen Elemente von Doctor Who verbunden: Grusel, Mysterien, die Einsamkeit von neu entdeckten Charakteren und natürlich einen Doctor in Höchstform.
The Pilot (Staffel 10, Folge 1)
Den letzten kleinen Reboot innerhalb der Serie gab es zu Beginn der 10. Staffel. Mit der Neueinführung von Companion Bill (Pearl Mackie) können neue Zuschauer mit dem schrulligen Doctor erstmals in Verbindung kommen ohne großes Vorwissen mitzubringen.