Erneut haben Mark Gatiss und Steven Moffat einen Klassiker für das britische TV und Netflix adaptiert. Und wieder handelt es sich um eine Figur aus der Literatur, die ein ganzes Genre initiiert hat und schon zigfach adaptiert wurde: Dracula!
Die drei Folgen Vampir-TV-Serie die ab dem 4. Januar 2020 auf Netflix zu sehen sind, blicken auf eine lange Entstehungsphase zurück. Nach der Premiere in Großbritannien sind die Folgen jetzt auch hierzulande im Stream zu sehen. Eine zweite Staffel wurde bisher noch nicht angekündigt.
Fans der Serie „Sherlock“ finden übrigens mindestens einen Verweis auf den klugen Detektiv. Aber Dracula-Autor Bram Stoker und Sherlock-Erfinder Arthur Conan Doyle waren ja auch Kumpels, da liegt es nahe, dass die Macher beider modernen Adaptionen auch ein paar Verweise versteckt haben.
Neue abendfüllende Serie der „Sherlock“-Macher
Mark Gatiss und Steven Moffat, die schon einige der „Sherlock„-Episoden als Team geschrieben haben, wagten sich jetzt an eine Umsetzung der bekannten Literaturvorlage von Bram Stoker als Serie. Wieder in einem Mini-Format mit Folgen in Filmlänge. Produziert wird das blutige Spektakel von Moffats Frau Sue Vertue (Hartswood Films).
Claes Bang ist Dracula
Die Rolle des charismatischen Blutsaugers hat Claes Bang bekommen („The Affair“). Der dänische Schauspieler ist auch häufiger im deutschen Fernsehen – meistens in der Rolle des Dänen – zu sehen gewesen. So zum Beispiel in „Der Landarzt“ oder im „Notruf Hafenkante“. Bei „Die Brücke – Transit in den Tod“ spielte er den Gigolo Claudio. In der ersten Folge mag es euch zunächst anders erscheinen, aber in Großbritannien wurde sein Sex-Appeal gelobt. Also nicht abschrecken lassen, wenn ihr ihn erstmals in der Rolle seht. Dracula war ja bekanntlich optisch recht flexibel.
An seiner Seite spielen Dolly Wells und John Heffernan weitere zentrale Figuren. Außerdem wurden Joanna Scanlan, Morfydd Clark und Lujza Richter verpflichtet.
Gatiss & Moffat haben ein neues Projekt
Mark Gatiss, der als Produzent, Schauspieler und Drehbuchautor tätig ist und allen „Sherlock“-Fans mindestens als dessen Bruder Mycroft Holmes bekannt sein sollte, hat schon in der Vergangenheit seine Liebe zu klassischen Horrorfilmen betont. Besonders die „Dracula“-Version von 1958 mit Peter Cushing und Christopher Lee hob er lobend hervor.
In welche Richtung die TV-Horror-Serie „Dracula“ genau gehen soll, ist aber bislang noch unklar. Der Klassiker soll aber nicht wie bei „Sherlock“ in die heutige Zeit versetzt werden, sondern wie der Vampirroman im Jahre 1897 spielen.
Mark Gatiss und Steven Moffat haben nicht nur bei „Sherlock“ erfolgreich zusammen gearbeitet, sondern waren auch bei der Sci-Fi-Kult-Serie „Doctor Who“ schon zeitweise ein Team. Gatiss hat seit 2005 sechs Episoden geschrieben und in vier mitgespielt, während Moffat als Autor seit 2005 und ab 2010 auch als Showrunner an dem TV-Projekt gearbeitet hat. Nach dem diesjährigen Weihnachtsspecial tritt er von allen Aufgaben bei „Doctor Who“ zurück. Man kann also unterstellen, dass dieses versierte Duo eine solche Idee möglicherweise sehr zum Wohlgefallen der Horrorfans jenseits von „Twilight“ umsetzen kann. Gatiss hat übrigens erst kürzlich den durstigen Grafen selbst gespielt, allerdings in einer Radio-Version der Geschichte, die zum Jubiläum des Buchs veröffentlicht wurde.
Die letzte neue TV-Serie im Vampirbereich mit dem bekanntesten Vampir der Welt im Zentrum, die unter dem Namen „Dracula“ firmierte, hat NBC im Jahr 2013 produziert. Die Serie hat nur eine Staffel geschafft.
Zu einer fünften Fortsetzung von „Sherlock“ gibt es bislang immer noch keine Neuigkeiten.