Einstieg auf Platz 3 in den Amazon-Seriencharts – da muss es sich doch um einen sehenswerten Titel handeln, oder? Die, die tatsächlich eine Sichtung wagten, sind anderer Meinung.
Wer beim Blick auf der Suche nach Empfehlungen dieser Tage in die Streamingcharts von Prime Video schaut, muss offenbar auf der Hut sein. Denn auch wenn „Eiskalte Engel“, die Serien-Neuauflage des gleichnamigen Films von 1999, derzeit auf Platz 3 steht, raten die Reaktionen vehement von einer Sichtung ab.
Die Handlung folgt den Stiefgeschwistern Caroline Merteuil (Sarah Catherine Hook) und Lucien Belmont (Zac Burgess), die am Manchester College in Washington D.C. alles daran setzen, ihren Platz an der Spitze der sozialen Hierarchie zu behaupten. Nach einem Vorfall bei einem Aufnahmeritual, der das gesamte Verbindungsleben bedroht, planen sie, Annie Grover (Savannah Lee Smith), die Tochter des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, zu verführen, um ihren Status zu sichern.
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Die erste Staffel umfasst acht Episoden und ist seit dem 21. November 2024 exklusiv bei Amazon Prime Video verfügbar. Einen Einblick könnt ihr euch dank des folgenden Trailers verschaffen:
So reagieren Kritiker und Zuschauer auf „Eiskalte Engel“-Neuauflage
Remakes sind dieser Tage genauso zahlreich wie verpönt. Wer sie kategorisch ablehnt, müsste konsequenterweise übrigens auch den „Eiskalte Engel“-Film mit Sarah Michelle Gellar, Ryan Philippe und Reese Witherspoon verschmähen. Denn die Handlung geht auf den Roman „Gefährliche Liebschaften“ von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos zurück, der 1782 veröffentlicht wurde. Bereits 1988 wurde er in Hollywood unter diesem Titel mit Glenn Close, John Malkovich und Michelle Pfeiffer verfilmt; diese Verfilmung basierte wiederum auf einem drei Jahre zuvor erschienen Theaterstück. „Eiskalte Engel“ kann man aber wenigstens die Leistung zuschreiben, die Geschichte modernisiert zu haben.
Während das der Verfilmung immerhin zu einem gewissen Kultstatus verhalf, darf bezweifelt werden, dass dies der Amazon-Serie ebenfalls gelingen wird. Das legen zumindest die Reaktionen nahe. Bei IMDb kommt die Serie derzeit auf eine vernichtende Wertung von 4,5 von 10 Sternen, wobei hier gerade mal knapp über 200 Bewertungen abgegeben wurden. Dass der Tenor jedoch allgemein negativ zu sein scheint, verrät der Blick auf Rotten Tomatoes. Bei neun Reviews von den Kritiker*innen bringt es die „Eiskalte Engel“-Serie auf gerade einmal 22 % Zustimmung. Von den Zuschauer*innen gibt es bislang lediglich zwei Rezensionen, was zu wenig für einen Score ist. Die Stimmen lesen sich jedoch insgesamt entsprechend negativ:
Mark B vergibt 1,5 von 5 Sternen:
„Verschwendet eure Zeit nicht damit, es ist eine billige Nachahmung eines zeitlosen Klassikers. Bleibt beim Originalfilm, da bekommt ihr in jeder Hinsicht viel mehr. Die Schauspielerei wirkt hölzern, die Handlung wurde nicht verbessert. Es ist ein kompletter Fehlschlag.“
Hannah J Davies von Guardian schreibt:
„Ehrlich gesagt, fühlt sich das wie eine generische Teenie-Serie an, die auch jeden anderen Namen tragen könnte. Man kann nicht anders, als sich zu fragen, was die Autor*innen hätten erschaffen können, wenn sie nicht durch die verzweifelte Nostalgiesucht der Streaming-Industrie eingeschränkt worden wären.“
Aramide Tinubu von Variety schreibt:
„Zwar trifft die Serie alle bekannten Töne des Films, doch es fehlt an Originalität und der verführerischen Düsterheit, die die Hauptfiguren des Films so faszinierend gemacht hat.“
Carla Meyer von TheWrap schreibt:
„Es wurde Spannung versprochen, oder zumindest Bierpong, aber stattdessen bekommen wir eine Excel-Anleitung.“
Mae Abdulbaki von ScreenRant schreibt:
„Der Flair, die Dramatik, die Dreistigkeit – all das fehlt hier. Die Serie hat alle Zutaten, um süchtig zu machen, doch sie ist zu zaghaft, um wirklich Eindruck zu hinterlassen.“
Falls ihr jetzt Lust habt, den Film „Eiskalte Engel“ erneut zu sehen, können wir nur hoffen, dass ihr ihn bereits besitzt. Denn aktuell ist er nicht mal käuflich bei einem Streamingdienst erhältlich und die Blu-ray schlägt bei Amazon mit einem beachtlichen Preis zu Buche; immerhin die DVD ist gebraucht erschwinglich.
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