„Fallout“ ist derzeit in aller Munde – zum Glück aber nicht wortwörtlich, denn das wäre wahrscheinlich tödlich.
Schon seit den 90er-Jahren offenbart uns die Spiele-Reihe „Fallout“ eine dystopische, brutale, korrupte Post-Apokalypse, die sich auf einen Atomkrieg zurückführen lässt. In dieses Szenario bettet Amazon die Geschichte um Vault-Bewohnerin Lucy MacLean (Ella Purnell) ein, die sich an der rauen Erdoberfläche auf eine gefährliche Mission begibt. Wer mit den Games bisher keine Berührungspunkte hatte und auch sonst relativ neu im Endzeit-Genre ist, fragt sich womöglich, was es mit dem Titel „Fallout“ auf sich hat – das kommt in der Serie nämlich gar nicht so deutlich zur Sprache.
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Was bedeutet „Fallout“?
Das englische Wort „Fallout“ bedeutet übersetzt so viel wie „negative Auswirkungen“ oder „negative Konsequenzen“ – aber ebenso „Abfallprodukt“, „Atomstaub“ und „radioaktiver Niederschlag“. Auch in die deutsche Sprache hat der Begriff Einzug erhalten; insbesondere in den Bereich der Kernphysik. Als Fallout bezeichnet man in diesem Zusammenhang radioaktiven Niederschlag beziehungsweise das Niederfallen von radioaktiven Partikeln infolge eines nuklearen Anschlags oder einer nuklearen Katastrophe. Dadurch werden Gebiete mit Strahlenbelastung verseucht, die meilenweit vom eigentlichen Geschehen entfernt liegen.
Wie akkurat die Serie die Spielwelt umsetzt, erfahrt ihr im Video:
Wie entsteht Fallout?
Trifft eine nukleare Waffe auf die Erdoberfläche, verdampft alles im näheren Umkreis. Was weiter entfernt liegt, entzündet sich. Dabei entsteht unter anderem Wasserdampf, der sich mit Staub, Rauch, Asche und den radioaktiven Resten vermischt und schließlich eine radioaktive Wolke bildet. Diese steigt auf, kühlt ab und regnet sich ab. Dabei wird die Erdoberfläche zusätzlich radioaktiv verseucht. Je nach Aschegehalt kann der radioaktive Regen eine schwarze Farbe annehmen. Das war beispielsweise bei den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 der Fall.
Eine weitere Variante des Fallouts ist der sogenannte Washout. Dabei fallen radioaktive Teilchen auf die Wolkendecke und binden sich an die darin befindlichen Regentropfen. Sobald diese zu Boden fallen, kontaminieren sie die Erdoberfläche. Washout kann sogar in großer Entfernung vom eigentlichen Detonationspunkt der Atomwaffe auftreten (via chemie.de).
Laut atomwaffena-z.info setzt der Fallout weniger als eine Stunde nach dem Atomangriff ein und hält bis zu zwei Tage an. Ein hoher Detonationswert kann radioaktive Teilchen bis in die Stratosphäre schleudern. Von dort dauert es mehrere Monate bis Jahre, ehe der Fallout den Boden erreicht.
Darum ist „Fallout“ der perfekte Titel für die Endzeit-Serie
– Achtung: Es folgen Spoiler zur Amazon-Serie „Fallout“ –
Wie wir im großen „Fallout“-Finale erfahren haben, hat das Unternehmen Vault-Tec den Atomkrieg nicht nur provoziert, sondern war letztendlich sogar für den Abwurf der Atombomben verantwortlich. Der dabei entstehende Fallout hat weite Teile der Erdoberfläche in ein Ödland verwandelt, das noch mehr als 200 Jahre später von Gewalt und Korruption geprägt ist.
Doch damit nicht genug: Wie sich herausstellte, hat Vault-Tec in einigen Atombunkern, unter anderem Vault 4, geheime Experimente durchgeführt, die wiederum verheerende Folgen nach sich zogen – beispielsweise zwei Meter große Schlinger, die durch die Paarung von Mensch und Axolotl entstanden waren. Vault-Tec hat dementsprechend nicht nur den Fallout, sondern auch wortwörtlich übersetzt „negative Konsequenzen“ zu verantworten.
Jetzt wisst ihr bestens über den Begriff „Fallout“ Bescheid, aber habt ihr auch gut in der Serie aufgepasst?