Amazons „Fallout“ ist ein Hit. Wie es weitergeht, weiß Produzent Jonathan Nolan und klärt auf, ob die nächsten Folgen komplett neuen Charakteren folgen werden.
Mit der Sci-Fi-Serie „Fallout“, basierend auf der gleichnamigen Videospielreihe von Bethesda Softworks, hat Amazon Studios einmal mehr ein weltweites Publikum erreicht: Zum Start belegte sie Platz 1 der Amazon-Seriencharts in 103 Ländern (via Flixpatrol), darunter auch in Deutschland, wo sie sogar die Spitze der gebündelten Charts aller Streamingdienste belegte (via JustWatch).
Allerdings war im Grunde schon damit zu rechnen gewesen. Kein anderer Streamingdienst hat im gleichen Zeitraum eine ähnlich hochwertige und prestigelastige Serienproduktion lanciert, sowohl „3 Body Problem“ als auch „Shōgun“ sind bereits seit Wochen veröffentlicht. Interessanter wäre da der direkte Schlagabtausch gewesen, hätten sich Netflix, Amazon und Disney+ dazu entschlossen, ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu starten. Und: Dass „Fallout“ in der Startwoche direkt an die Spitze springt, war quasi eingepreist. Bei einem Budget von 153 Millionen US-Dollar war das die Mindestanforderung. Klug war es zudem von den Verantwortlichen, die komplette erste Staffel direkt zu veröffentlichen, statt nur erst einmal zwei und dann in wöchentlicher Folge. So konnte die Chartspitze sichergestellt werden. Andererseits lässt sich so das bleibende Interesse des Publikums nicht mehr wirklich messen, wenn es von Folge zu Folge geht.
Der Tenor ist schon einmal großartig, sowohl bei den Kritiken (94 %) als auch beim Publikum (88 %) auf Rotten Tomatoes. Auch Andi und Oliver von kino.de sind äußerst zufrieden mit der acht Episoden umfassenden ersten Staffel von „Fallout“.
Wer die Sci-Fi-Serie bereits durchgebingt hat, dürfte sich nun unweigerlich fragen, wie es – Achtung, könnten manche als Spoiler sehen – mit Lucy MacLean (Ella Purnell), Maximus (Aaron Moten) und Cooper Howard alias dem Ghul (Walton Goggins) weitergehen wird. Gegenüber Gamesradar hatte Co-Showrunner Graham Wagner bereits signalisiert, dass es jederzeit weitergehen kann:
„Es ist eine unsichere Zeit im Fernsehen. Die Kunstform des Staffelfinales ist es also geworden, einen ausreichenden Abschluss zu bieten, aber die Tür für mehr offen zu lassen. Aber wir haben das Gefühl, dass wir kaum an der ‚Fallout‘-Oberfläche gekratzt haben. Wir haben buchstäblich Dokumente und Unterlagen, die wir unbedingt ausgraben wollen. Wir drücken die Daumen, dass wir die Gelegenheit erhalten, all diese Dinge zu tun.“
Schon der Trailer zeigte ziemlich eindrucksvoll, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, die Welt von „Fallout“ perfekt zu adaptieren:
„Fallout“: Produzent Jonathan Nolan kann Fans beruhigen
Die offizielle Bestätigung für Staffel 2 von „Fallout“ erfolgte inzwischen – doch setzen die neuen Folgen dann wirklich nahtlos beim Finale der ersten Staffel an? Schon die Videospielvorlage springt in der Zeit von Teil zu Teil hin und her. Das erste „Fallout“ spielte im Jahr 2161, also 84 Jahre nach der nuklearen Katastrophe. „Fallout 4“ spielte dann im Jahr 2287, während der jüngste Ableger, „Fallout 76“, gerade einmal 25 Jahre nach dem Großen Krieg ansetzt. Die Handlung der Amazon-Serie wiederum findet im Jahr 2296 statt, ist also zeitlich am weitesten fortgeschritten.
Ein weiterer Zeitsprung vor oder zurück wäre also durchaus im Bereich des Möglichen. 50 Jahre, 230 Jahre, ja selbst 970 Jahre später wären denkbar. Das wiederum würde der Serie die Gelegenheit bieten, gänzlich neue Wege zu gehen und sich eine komplett neue Welt vorzustellen, würde aber auch bedeuten, dass bis auf wahrscheinlich Walton Goggins Ghul niemand aus der Originalbesetzung zurückkehren würde. Ghule können in der Welt von „Fallout“ bekanntermaßen Jahrhunderte, wenn nicht sogar unendlich lange leben.
Wird „Fallout“ also zur Anthologie-Serie? Gerade Amazon ist bekannt dafür, hat mit „Philip K. Dick’s Electric Dreams“ und „Tales From the Loop“ gar bereits zwei Sci-Fi-Anthologie-Serien produziert. Aber Fans dürfen aufatmen, Produzent Jonathan Nolan kann in dieser Frage beruhigen, als er gefragt wird, ob aus der Videospieladaption eine Anthologie geformt werden soll (via The Hollywood Reporter):
„In der Theorie klingt das alles gut, wenn man über die Idee einer Anthologie-Serie spricht. Aber wenn man eine großartige Gruppe an Schauspielenden gefunden hat, möchte man auch weiterhin mit ihr zusammenarbeiten. Das mit der Art und Weise, wie die Videospiele funktionieren, in Einklang zu bringen, ist also etwas, worüber wir weiterhin sprechen.“
„Fallout“ könnt ihr im Prime-Abo ohne zusätzliche Kosten über Amazon streamen – aber mit etwas Werbung, wenn ihr nicht weitere 2,99 Euro im Monat für werbefreie Streams zahlen wollt.
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