Einer der Schöpfer der „Fallout“-Games hat jüngst seine Meinung zur Serienadaption von Amazon geäußert. Dabei stört ihn insbesondere ein Aspekt der Streamingproduktion.
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Fallout“ Staffel 1! –
Mit „Fallout“ hat Amazon eine Serienadaption abgeliefert, die sowohl Fans der Videospielvorlagen als auch jene Zuschauer*innen abgeholt hat, die nichts mit den Games am Hut haben. Bei Rotten Tomatoes vergab die Fachpresse phänomenale 93 % und auch das Publikum zeigt sich mit 89 % begeistert. Doch einer der Videospielschöpfer kann sich dem Hype nicht anschließen, wie TheGamer berichtet.
In der ersten Staffel von „Fallout“ erfahren wir, dass Hank (Kyle McLachlan) als Vault-Tec-Mitarbeiter für die Bombardierung von Shady Sands verantwortlich war, was unter Fans zunächst eine kleine Kontroverse ausgelöst hat. Denn in den Videospielen beziehungsweise zum Zeitpunkt der Geschehnisse von „Fallout: New Vegas“ ist Shady Sands zu einer der einflussreichsten Städte des Ödlands avanciert, sodass die Community befürchtete, die Serie könnte die Ereignisse aus „New Vegas“ ignorieren. Doch da die Handlung der Serie einige Jahre nach den Events aus „New Vegas“ spielt und Spieleproduzent Todd Howard bestätigt hat, dass die Serie und die Spiele einen Kanon bilden, wurde diese Befürchtung prompt zunichte gemacht.
Dennoch gefällt einigen Leuten nicht, welche Richtung Amazon mit der „Fallout“-Serie eingeschlagen hat. Dazu zählt auch der Game Designer John Deiley, der das Örtchen Shady Sands (im Spiel damals noch als „NCR“ aufgeführt) für „Fallout 2“ entworfen hat. Im Interview verriet der Entwickler, dass er nicht froh darüber ist, wie man mit den von ihm und anderen Game Designer*innen kreierten Ideen umgeht:
„Mir gefällt nicht, was sie tun. Ich denke, dass sie die Lizenz langsam, aber sicher in etwas umwandeln, das von uns Designer*innen und den ursprünglichen Produzent*innen nie beabsichtigt war. Aber wie ich schon sagte, sie gehört ihnen. Das Einzige, was mich wirklich stört, ist, dass ich mich jedes Mal, wenn ich die Nachrichten lese oder einen Trailer sehe und ihr Name darin auftaucht, höllisch ärgere, weil das alles nicht von ihnen stammt. Sie haben meiner Meinung nach keine Ahnung, was sie da tun.“
Ihr wollt wissen inwiefern sich die Serie von den „Fallout“-Games unterschieden? Dann klärt euch unser Vergleichsvideo auf:
Lob trotz Kritik
Trotz der geäußerten Kritik zeigt sich John Deiley allerdings auch glücklich über den Erfolg der Amazon-Serie, da sie jüngst wieder das Interesse an den Spielen angeheizt hat. Im Interview erwähnte er beispielsweise auch „Project Arroyo“, ein Fan-Remake des 1998 erschienenen „Fallout 2“ und lobte das Engagement, das manche Fans an den Tag legen. Der Game Designer würde sich wünschen, dass alle „Fallout“-Games auf den heutigen technischen Stand gebracht werden würden, damit die durch die Serie neu gewonnenen Fans ebenfalls in den Genuss der älteren Videospiele kommen können. Fans fordern dabei seit Jahren, dass Titel wie „Fallout: New Vegas“ ein Remake erhalten sollen, was durch den Hype und Erfolg der Serie nun immer wahrscheinlicher wird.
Wenn ihr euch „Fallout“ ansehen möchtet, findet ihr alle acht Episoden der ersten Staffel ab sofort bei Prime Video im Stream. Außerdem hat „Fallout“ Staffel 2 bereits grünes Licht erhalten, sodass das perfide Ödland-Abenteuer definitiv in naher Zukunft weitergehen wird.
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