Die Welt hat einen Freund verloren: Wie übereinstimmende Medien berichten, ist Schauspieler Matthew Perry im Alter von nur 54 Jahren gestorben.
Es ist eine Nachricht, die Fans, Familie und Freund*innen des Hollywood-Stars gleichermaßen schockiert: Matthew Perry ist tot. Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten (via Los Angeles Times), wurde er bewusstlos im Whirlpool seines Zuhauses in Los Angeles vorgefunden. Die sonntags um 4 Uhr in der Früh (Ortszeit) alarmierten Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen. Matthew Perry wurde nur 54 Jahre alt. Die Polizei von Los Angeles soll Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen haben.
Der 1969 in Williamstown, Massachusetts geborene Perry wuchs gemeinsam mit fünf Halbgeschwistern im kanadischen Ottawa auf, nachdem sich seine Eltern geschieden hatten und seine Mutter den Nachrichtensprecher Keith Morrison geheiratet hatte. Zu seinen großen Leidenschaften als Jugendlicher gehörte das Tennis. Aber auch die Schauspielerei betrieb er bereits ab seiner Zeit an der High School. So richtig an Fahrt nahm das Schauspiel dann an, als er mit 15 Jahren zu seinem Vater nach Los Angeles zog. Zur selben Zeit entwickelte er sein Talent als Stand-up-Comedian. Einen ersten TV-Auftritt hatte er bereits 1979 mit zehn Jahren in einer Folge der TV-Serie „240-Robert“. Weitere Kurzauftritte wie in der „Tracey Ullman Show“ folgten, bevor Perry 1987 erstmals einem Publikum so richtig auffiel: zunächst als Teil der Serie „Second Chance“, dann im Film „Jimmy Reardon“ an der Seite von River Phoenix.
Der große Durchbruch mit „Friends“
Perrys Karriere hätte weiter gut, aber relativ unspektakulär verlaufen können, wäre er nicht Teil eines Ensembles geworden, das die TV-Landschaft auf immer verändern würde. Tatsächlich stand er 1994 finanziell ziemlich schlecht da, wie er 2015 in der Talkshow „Late Night With Seth Meyers“ verriet. Perry brauchte dringend einen Job und Geld. Da erhielt er das Drehbuch zu einer Pilotfolge der Serie „Six of One“, das ihm gefiel. Die Serie sollte später in „Friends“ umbenannt werden. Aber er hatte bereits ein Engagement bei einer anderen Serie akzeptiert (via People):
„Das war zufällig das Jahr, in dem ‚Friends‘ gedreht wurde. Aber ich war schon vom Markt, weil ich einen Job bei einem Pilotfilm mit dem Titel ‚LAX 2194‘ angenommen hatte, in dem es um Gepäcktragende am Flughafen von Los Angeles im Jahr 2194 ging.“
Es habe ihn geradezu wahnsinnig gemacht, nicht Teil von „Friends“ sein zu können, da ihm das Drehbuch so gefiel. Dann erlöste ihn ein Produzent wie durch eine glückliche Fügung. Dieser hatte die Pilotfolge zu „LAX 2194“ gesehen und fand diese so grauenhaft, dass er Perry für die andere Serie freigab. Der Rest ist ein wahr gewordener Hollywood-Traum.
An der Seite von Jennifer Aniston, Lisa Kudrow, Courtney Cox, David Schwimmer und Matt LeBlanc brachte Perry als jüngstes Mitglied Fans auf der gesamten Welt über zehn Staffeln hinweg bis 2004 zum Lachen. Geldsorgen gab es da keine mehr für ihn, in der finalen Staffel erhielt jedes Mitglied der Kult-Truppe eine Million US-Dollar pro Episode (via Business Insider) – Rekord!
Abseits seiner Rolle des Chandler Bing in „Friends“ lief es für Perry allerdings nicht so erfolgreich. Sein Versuch, sich nach dem Ende der Hitserie in Hollywood als Schauspieler fest zu etablieren, ging schief. Während er mit „Keine halben Sachen“ an der Seite von Bruce Willis noch einen passablen Kassenerfolg landen konnte, gingen andere Filme völlig unter.
Perry hatte allerdings ganz andere Sorgen: Nach einem Unfall 1997 wurde er süchtig nach Schmerzmitteln, geriet zusätzlich in eine Abwärtsspirale aus Alkohol- und Drogensucht. Bis 2022 hatte er laut seiner Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing: Die Autobiografie des FRIENDS-Stars“ neben einem Aufenthalt in der Psychiatrie rund 6.000 Treffen bei den Anonymen Alkoholikern, 64 Entzugskuren und 15 Reha-Aufenthalte hinter sich. Bei einem dieser Reha-Aufenthalte in der Schweiz erlitt Perry einen fünfminütigen Herzstillstand (via Rolling Stone). Das war nicht das einzige Mal, dass Perry dem Tod von der Schippe sprang: So überlebte er 2018 einen Darmdurchbruch nur knapp.
Erst Ende 2022 veröffentlichte Perry seine Memoiren, die er nach eigenen Angaben ungleich anderer Stars ohne einen Ghostwriter verfasst haben will. Wenn berühmte Persönlichkeiten mit vergleichsweise jungen Jahren ein derartiges Werk herausbringen, wird es nicht selten mit einer gewissen Skepsis beäugt. Denn es könnte noch so viel passieren in ihrem Leben.