Die letzte Folge von „Game of Thrones“ hielt erneut eine Vielzahl an versteckten Anspielungen auf Vergangenes bereit. Ganz gleich ob Bücher oder Serie, wir haben uns das Finale genauer angeschaut und erklären euch, was beispielsweise hinter Daenerys‘ Ansprache an ihre Armee steckt.
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Achtung, Spoiler: Wenn ihr die finale allerletzte Folge von „Game of Thrones“ noch nicht gesehen habt, solltet ihr nicht weiterlesen.
Das Holzpferd in Königsmund
Gleich zu Beginn schreitet Tyrion durch das zerstörte Königsmund. Dabei sieht er das Holzpferd des kleinen Mädchens, das Arya in der letzten Episode versucht hat in Sicherheit zu bringen.
Die Glocke ist zerstört
Wenn die Glocken von Königsmund läuten, ist die Stadt gefallen. So lautet das Credo der Stadt. In der letzten Episode haben wir gesehen, wie die Glocken von Königsmund läuteten, nur um im Anschluss von Daenerys‘ Rage zerstört zu werden. Die Überreste einer dieser Glocken sieht man bei Tyrions Lauf durch die Stadt.
Daenerys, der Drache
In der siebten Staffel Folge 2 gab Olenna Tyrell der Drachenmutter einen wichtigen Rat. „Sei ein Drache“. Auch ihr Bruder Viserys gab ihr oft die Warnung, dass sie nicht den Drachen erwecken sollte. Dank der Inszenierung sehen wir nun wie Daenerys buchstäblich selbst zum Drachen wird.
Daenerys‘ Ansprache
In einer feurigen Ansprache schwört Daenerys ihre Armee ein weiteres Mal ein. Eine ähnlich emotionale Ansprache sah man zuletzt in Staffel 6, Folge 6. Damals ernannte sie die gesamte Dothraki-Armee zu Blutreitern und fragte sie zugleich, ob sie ihre Gegner in eisernen Rüstungen töten, die Steinhäuser niederreißen und ihr die Sieben Königslande schenken würden. Übrigens hat auch Khal Drogo seine Blutreiter mit den gleichen Zielen in Staffel 1 eingeheizt. In Königsmund möchte sie nun das restliche Westeros erobern und das Rad ein für alle Male brechen. Den Bruch des Rades hat sie bereits mehrfach thematisiert. Etwa in Staffel 6, Folge 10 als sie Tyrion ihren Plan für Westeros erklärte.
Der Platz des Stolzes
In Staffel 3 wurden die Zuschauer Zeuge, wie Daenerys mit einem cleveren Trick die Unbefleckten in Astapor aus der Gefangenschaft befreit und zugleich die Armee für ihre Zwecke rekrutiert hat. Dies geschah auf dem Platz des Stolzes, wo Daenerys zugleich Grauer Wurm kennen gelernt hat und woran sie ihn kurz vor seiner Beförderung im Serienfinale erneut erinnert.
Arya schleicht sich an Jon heran
Bereits bei ihrer Wiedervereinigung zum Beginn von Staffel 8 hat sich Arya an Jon in Winterfell herangeschlichen. Auch hier gelingt es ihr erneut Jon in Königsmund zu überraschen, als dieser Daenerys bei ihrem Gang in den Roten Bergfried hinterhersieht.
Liebe ist der Tod der Pflicht
Die wohl entscheidende Weisheit, die Jon über die Serie begleitete, stammt von Maester Aegon, den er bereits zum Beginn der Serie in Staffel 1 erhielt: „Liebe ist der Tod der Pflicht“. Damals gab Aemon Jon den Rat, dass jeder Mann einmal hadern würde und sich entscheiden müsse, was wichtiger sei: ein Ehrgefühl oder die Liebe einer Frau. Für Jon ist dieser Tag im Serienfinale gekommen.
Der Eid der Nachtwache
Tyrion erinnert Jon und den Zuschauer ein weiteres Mal an den Schwur, den letzterer einst in Staffel 1 abgelegt hat. „Ich bin der Schild, der die Reiche der Menschen schützt“ heißt eine Passage im Eid der Nachtwache. Nun soll Jon überlegen, was er hinsichtlich Daenerys tun muss, um die Menschen von Westeros zu schützen.
Daenerys‘ Vision des Eisernen Throns
Auf diesen Moment hat sie ihr ganzes Leben gewartet: Daenerys ist endlich im Thronsaal angekommen. Von Asche bedeckt ist alles zerstört, einzig der Eiserne Thron ist noch intakt. Dieses Bild sahen wir bereits in einer Prophezeiung in Staffel 2. Einst sahen wir in einer Vision im Haus der Unsterblichen, wie sie durch den (scheinbar) verschneiten Thronsaal schreiten würde. Wie wir nun wissen, ist es in Wahrheit der Ascheregen.
Jon wird zum Königinmörder
Ob Jon auf Zeit seines Lebens nun den Beinamen „Königinmörder“, also „Queenslayer“ im Original, erhalten wird? Zumindest wurde Jaime Lannister über die Jahre stets an den Mord von Aerys II. erinnert und erhielt den Beinamen „Königsmörder“.
Drachenfeuer und der Eiserne Thron
Knapp 300 Jahre vor den Ereignissen in „Game of Thrones“ ließ Aegon I., der Eroberer, den Eisernen Thron errichten. Er war der Targaryen, der die Königreiche einte und angeblich 1.000 Schwerter von seinen Gegnern im Thron verarbeiten ließ. Sein Drache Balerion hat die Schwerter eingeschmolzen, das Schlagen zum eigentlichen Thron dauerte anschließend etwa 59 Tage. Nun zerstört Daenerys Drache Drogon den imposanten Thron und das Symbol der Macht in einer einzigen Attacke der Wut.
Die Drachengrube
Zum ersten und bisher einzigen Mal sahen wir die Drachengrube in Staffel 7, Episode 7. Einst war die Drachengrube ein großes Gebäude, wo die Drachen der Targaryens zum Wohle des Volkes eingesperrt wurden. Als bei einer Revolte der Bürger der Drache Traumfeuer bei einem Fluchtversuch an die Kuppel gestoßen ist, wurde das Gebäude zerstört und begrub die angeketteten Drachen und die Aufständischen aus Königsmund unter sich. In Staffel 7 fanden hier die Verhandlungen zwischen Daenerys und Cersei statt. Nun wird dies zudem der Ort sein, wo Bran zum König ernannt wurde. Nebenbei erwähnt Tyrion, dass auch künftig an gleicher Stelle der König oder die Königin von Westeros von den wichtigsten Häusern gewählt werden soll.
Die großen Häuser von Westeros
Bei der Versammlung in der Drachengrube kommen die wichtigsten Häuser von Westeros zusammen, wobei wir einige bekannte Gesichter wiedersehen. Zum einen wären da die drei Starks Arya, Bran und Sansa sowie ihr Onkel Edmure Tully (Herr von Schnellwasser), ihr Cousin Robin Arryn (Herr von Hohenehr) und sein engster Verbündeter Yohn Rois (Herr von Runenstein). Komplettiert wird die Runde aus Brienne von Tarth, Ser Davos, Gendry Baratheon (Herr von Sturmkap), Asha Graufreud (Herrin der Eisernen Inseln), Samwell Tarly, den neuen Prinz von Dorne (dessen Namen wir nicht erfahren) sowie vier bislang unbekannte Herren von Westeros.
Er wird nicht laufen, er wird fliegen.
Als Tyrion die anderen Herren überzeugt, dass einzig Bran der neue König von Westeros sein sollte, spricht er über die Geschichte von Bran. Dabei lässt er Revue passieren, dass Bran nicht laufen könne, doch stattdessen das Fliegen gelernt hat. Auch der Dreiäugige Rabe sagte bei der ersten Begegnung mit Bran zum Ende von Staffel 4, dass Bran zwar niemals wieder laufen könne, aber immerhin fliegen werde. Damit meinte er die Fähigkeiten, dass er sich als Warge und Dreiäugige Krähe in die Tiere der Welt hineinversetzen kann, eben auch in Vögel.
Von der Mauer pinkeln
In ihrem letzten Gespräch erinnert Tyrion Jon daran, dass sie einst vor vielen Jahren gemeinsam am Ende der Welt standen. Damals hat sich Tyrion einen insgeheimen Wunsch erfüllt: Er konnte von der Mauer pinkeln, was er jetzt erneut erwähnt.
Naath
In der letzten Einstellung, in der wir Grauer Wurm sehen, ist er an Bord eines der zahlreichen auslaufenden Schiffe. Sein Ziel: Naath, die Heimat von Missandei. Vor der Schlacht von Winterfell hat er ihr versprochen, sie dorthin zu begleiten, sollten sie überleben. Das hat zwar nicht ganz geklappt, aber immerhin ehrt Grauer Wurm seine Liebe zu ihr.
Lady Crane
Als Arya im Auftrag des Hauses von Weiß und Schwarz Lady Crane in Staffel 6 töten sollte, weigerte sich die junge Auftragsmörderin, diesen Auftrag auszuführen. Stattdessen unterhielt sie sich mit Lady Crane und äußerte den Wunsch, dass sie gern erfahren würde, was westlich von Westeros sei: „Niemand weiß das,“ antwortete Lady Crane. Nun liegt es an Arya, dies herauszufinden. In den Büchern haben im Übrigen die Graufreude mehrfach versucht, die See westlich von Westeros zu durchqueren, doch konnte nie mit Sicherheit bestimmt werden, ob sie dies geschafft haben.
Aryas Schwert Nadel
Ein letztes Mal erinnert Jon Arya daran, dass sie an Nadel denken soll. Damit ist natürlich das Schwert gemeint, dass Jon für Arya in Staffel 1 schmieden ließ und ihr mitsamt dem wohl gemeinten Rat „Durchbohre sie mit dem spitzen Ende“ schenkte.
Brienne, Lord Kommandantin der Königsgarde
Wir sehen Brienne in voller Rüstung, die als neue Lord Kommandantin das weiße Buch der Königsgarde weiter ausfüllt. Diese Aufgabe obliegt einzig dem Lord Kommandant, die Taten der Mitglieder von Geburt bis zum Tod nachzutragen. Dies tut sie jetzt für Jaime Lannister, der von seinem Neffen/Sohn Joffrey einst noch verspottet wurde, weil sein Eintrag in dem Buch derart kurz ausfiel. Brienne befüllt gleich mehrere Seiten mit dem Leben von Jaime und lässt ihn dabei als einen ehrenhaften Kommandanten der Königsgarde erscheinen. Bevor Jaime Lannister diesen Posten bekleidet hatte, war Ser Barriston Selmy unter Robert Baratheon der Anführer der sieben-köpfigen Königsgarde, auch seinen Eintrag sehen wir kurz, als Brienne durch das Buch blättert. Übrigens sehen wir auf Briennes Rüstung Raben eingraviert, die wohl das gewählte Symbol von Bran Stark, dem Dreiäugigen Raben sind.
Neuer Kleiner Rat
Im neu aufgestellten Kleinen Rat von Bran Stark übernimmt Tyrion genau die Position, die er vor Jahren innehatte und bei der er das Spiel der Throne lieben lernte: er ist erneut die Hand des Königs. Den Posten des Meisters der Münze übernimmt Ser Bronn, Meister der Schiffe ist Ser Davos, Lord Kommandant der Königsgarde wiederum Ser Brienne und Großmaester natürlich Samwell Tarly, der dafür schließlich ausgebildet wurde (auch wenn er diese Ausbildung nie abgeschlossen hat). Aktuell fehlen noch drei Posten: Meister der Flüsterer (in der Vergangenheit Varys), Meister des Rechts (unter Robert war dies Renly Baratheon) und Meister des Krieges (unter Cersei war dies Kevan Lannister).
Bronn bekommt seine Burg
Lang hat er darauf bestanden, nun ging sein Wunsch in Erfüllung. Bronn ist der rechtmäßige Herr von Rosengarten geworden und zudem der Meister der Münze. Bereits in Staffel 7, als die Lannister-Armee in Rosengarten, dem Sitz der Tyrells, einmarschierte, hat er den Wunsch geäußert, dass er gern diese Burg sein Eigen nennen wollte. Tyrion hat hingegen sein Versprechen eingelöst und Bronn ausgiebig bezahlt und fragt zur Sicherheit noch einmal nach, ob ihm das reiche. Ja, tut es.
„A Song of Fire and Ice“
Ganz im Stil von den „Der Herr der Ringe“-Filmen sehen wir, wie Großmaester Samwell das Buch über die Ereignisse der letzten Jahre präsentiert. Der Titel: „A Song of Fire and Ice“, der offizielle Titel für die Buchvorlage von George R.R. Martin. Samwell berichtet, dass er und Erzmaester Ebros, den wir von Sams Ausbildung in Altsass noch kennen, das Buch über die Kriege nach Roberts Rebellion bis zum aktuellen Standpunkt gemeinsam verfasst hätten.
Ser Podrick
Zwar sehen wir nicht, wie Brienne Podrick zum Ritter ernannte, doch wir sehen die goldene Rüstung an ihm. Um unseren Verdacht zu bestätigen, wird Podrick Payne, der ehemalige Knappe von Tyrion in Staffel 2, zudem als Ser Podrick angesprochen. Er hat es also zum Ritter gebracht und ist ein Teil der prestigereichen Königsgarde.
Grammatik
Während der kleine Rat erstmals zusammen sitzt, korrigiert Ser Davos sein Gegenüber Ser Bronn aufgrund dessen falsch verwendeter Grammatik. Diese Angewohnheit hat er bereits in Staffel 7 zur Schau getragen und sich bei Stannis Baratheon abgeschaut.
Tyrions Witz
„Ich brachte einmal ein Maultier und eine Honigwabe mit ins Bordell…“ Werden wir wohl jemals erfahren, was es mit dem ominösen Witz von Tyrion auf sich hat? Bereits zwei Mal begann Tyrion den Witz im Laufe der Serie. Erstmalig als er in Staffel 1 vor Lysa Arryn vor Gericht stand und munter einen Witz nach dem nächsten erzählte. Zum zweiten als er in Staffel 6 versuchte, Missandei und Grauer Wurm zum Trinken und zum Erzählen zu bewegen. Auch hier beginnt er, den Witz zu erzählen, doch im entscheidenden Moment wird er vom Angriff auf die Stadt überrascht.
Sansa, die Königin des Nordens
Als Königin des Nordens trägt Sansa eine Garderobe, die die wichtigsten Symbole von Haus Stark vereinen: Besonders der Herzbaum findet sich in den Gewändern wieder. Übrigens ist Sansa die erste Königin des Nordens. Bevor einst Aegon I., der Eroberer vor knapp 300 Jahren alle Sieben Königslande einigte, waren stets männliche Könige im Norden an der Macht. Sansa bricht diese Tradition und macht sich zugleich dafür stark, dass der Norden erneut unabhängig von den Sieben Königreichen ist und nicht von König Bran regiert wird.
Geist bekommt seine Streicheleinheit
Noch in Folge 4 war es der große Aufreger für die Zuschauer. Dort hat sich Jon herzlich von seinen Freunden Tormund und Sam verabschiedet, doch seinen Schattenwolf Geist nicht umarmt. Bei der Wiedervereinigung der beiden bekommt der einohrige Geist endlich seine Streicheleinheit. Guter Junge.
Jon, der 1000. Lordkommandant?
Jon muss zurück an die Mauer. Mit einem mehr oder weniger runden Handlungsbogen verabschiedet sich Jon aus der epochalen Serie. Weil die Nachtwache zuletzt bis auf wenige Mannen dezimiert worden ist, war nicht klar, wer den Posten als neuer Lordkommandant inne haben wird. Es hinterlässt den Eindruck, dass Jon zum zweiten Mal zum Lordkommandant der Nachtwache ernannt wurde, schließlich steht er in gewichtiger Pose auf dem Podest vor den versammelten Wildlingen und den rechtlichen Nachtwachen. Damit wäre er der 998. und 1000. Lordkommandant, nachdem zwischenzeitlich Ed Tollett ernannt wurde.
Die Erste ist die letzte Einstellung
In der letzten Einstellung der Serie werden wir an den Anfang zurückerinnert. In der allerersten Einstellung ritten einige Mitglieder der Nachtwache nördlich der Mauer hinaus und erblickten einen Wiedergänger in den undurchsichtigen Wäldern. Nun zieht Jon gemeinsam mit Tormund und den anderen Wildlingen nördlich der Mauer entlang – vermutlich auf der Suche nach einer neuen Heimat für die Wildlinge.