In Westeros, Essos und den weiteren Landen der epochalen Saga „Game of Thrones“ wurden bereits zahlreiche Prophezeiungen gemacht. Diese sind mal mehr oder mal weniger präzise und trafen teils komplett ein, oder waren eine geschickte Fährte ins Blaue. Bevor die Saga mit Staffel 8 ihr Ende findet, wird sicherlich die ein oder andere Prophezeiung von Bedeutung sein.
Die Handlung der Serie nimmt sich an vielen Stellen kreative Freiheiten heraus, sodass sich die ein oder andere erdachte Prophezeiung aus dem Buch nicht in Gänze erfüllt hat. Da sich Autor G.R.R. Martin zudem erlaubt weitaus mehr Charaktere in seinen Büchern zu beleuchten, als es die HBO-Serie tut, werden hier und dort noch weitere Erläuterungen zu den Prophezeiungen gemacht. Interessiert euch zudem, wie der Stammbaum von „Game of Thrones“ mittlerweile aussehen muss, könnt ihr bei Watson mehr erfahren. Bei T-Online erfahrt ihr, welche Charaktere in Staffel 8 damit rechnen müssen zu sterben.
Mirri Maz Duur - in Buch & Serie
Die Begegnung mit der Hexe in Essos machte Daenerys in der ersten Staffel, beziehungsweise Buch 1. Als Khal Drogo im Sterben lag, bat Daenerys sie darum, ihren Ehemann zu retten. Gesagt, getan – jedoch mit schweren Konsequenzen. Ohne wirklichen Lebenswillen vegetierte der Pferdelord durch das Leben. Auf die Frage, wann er wieder so sei wie früher erhielt Daenerys folgende Prophezeiung:
„Wenn die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt. Wenn die Meere austrocknen und die Berge wie Blätter im Wind verwehen.“ Kurzum – höchstwahrscheinlich nie. Daenerys sieht dies ähnlich und hat das Leben ihres Ehemanns eigenhändig verkürzt.
Haus der Unsterblichen – in der Serie
Eine weitere wichtige Prophezeiung erhielt Daenerys innerhalb der 2. Staffel – beziehungsweise dem 2. Buch. Im Haus der Unsterblichen suchte die Drachenmutter innerhalb der Serie nach ihren Kindern. Hinter den fünf Türen offenbarte sich nach ihrer Wahl der verschneite Thronsaal in Königsmund mit zerstörten Dach. Danach durchschreitet sie eine weitere Tür und befindet sich jenseits der Mauer von Schneefall umgeben. Dort sieht sie eine lichterfüllte Hütte am Horizont. Ihr Ehemann Khal Drogo mit dem ungeborenen Kind Rhaego in seinen Armen. Sie erkennt, dass dies nur eine Vision ist, und flieht vor der Illusion.
Haus der Unsterblichen – in den Büchern
In den Büchern wird diese Erfahrung weitaus länger beleuchtet. Nicht nur sieht sie die Kriege der fünf Kronen, die Westeros zur gleichen Zeit beherrschte (mit Joffrey, Renly, Robb, Stannis und Balon), sondern auch eine Vorschau auf die Rote Hochzeit, die den abgetrennten Kopf eines Wolfes prophezeite. Die Prophezeiung war damals recht wirr, doch gab es Hinweise darauf, dass ihr Vater Aerys II. – auch „der Irre König“ genannt“ – die Verbrennung von Königsmund anordnet.
Haus der Unsterblichen – Aegon (in den Büchern)
Eine weitere Prophezeiung wurde in der 7. Staffel der Serie aufgeklärt. Daenerys hat eine Vision ihres Bruder Rhaegar, der seinen frisch geborenen Sohn in den Armen hält. „Aegon – Gibt es einen besseren Namen für einen König?“, folgend von: „Er ist der Prinz, welcher versprochen war und sein Lied ist von Feuer und Eis.“ Wie uns die Serie nunmehr weiß machen möchte, ist damit niemand Geringeres als Jon gemeint. In den Büchern gibt es jedoch einen weiteren möglichen Anwärter auf diesen Posten, eben den verschollenen Sohn von Rhaegon namens Aegon, der sich anscheinend in Essos versteckt hält. Die vollständige Passage spricht zudem davon, dass der Drachen drei Köpfe haben wird.
Haus der Unsterblichen – Verrat, Liebe und der Nachtkönig? (in den Büchern)
Bevor Daenerys das Haus verlassen kann, sieht sie einen Tisch, über welchem ein gigantisches menschliches Herz schwebt, das geschwollen und blau voller Korruption ist. Jeder Herzschlag sende ein indigoblaues Licht hervor – ist damit etwa der Nachtkönig gemeint, oder doch Cersei?
Mit der letzten Vorhersage bekommt Daenerys auch eine Warnung. „Drei Lichter musst du anzünden: Eins für das Leben, eins für den Tod, eins für die Liebe. Drei Rosse wirst du reiten: Eins zu betten, eins zu fürchten und eins zu lieben. Drei Verrate werden dir widerfahren: Eins für Blut, eins für Gold, eins für Liebe.“ Die Frage ist: Auf wen in ihrer Gefolgschaft ist diese Vorhersage zutreffend?
Die komplette Passage lautet im Original wie folgt: „We live and know… the shape of shadows… morrows not yet made… drink from the cup of ice… drink from the cup of fire… Mother of Dragons… Child of Three… three heads has the dragon… three fires must you light: one for life and one for death and one to love… three mounts must you ride: one to bed and one to dread and one to love… three treasons will you know: once for blood and once for gold and once for love… daughter of death, slayer of lies, bride of fire…“
Maggy - in Buch & Serie
In jungen Jahren, als Cersei dem Prinzen Rhaegar versprochen war, hat sie eine Hexe aufgesucht, die ihr eine Kostprobe der Zukunft gab. Die Lannister-Dame wollte zunächst wissen, wann sie den Prinzen Rhaegar ehelichen wird. „Du wirst nie den Prinzen heiraten, sondern den König.“ Beschert ihr das auch die Königinnen-Würde? „Oh ja. Du wirst Königin sein. Eine Zeit lang. Dann kommt eine andere. Eine jüngere und schönere. Die dich verstößt und dir alles nimmt, was dir lieb ist.“ Naiv, wie Cersei war, wollte sie als letztes wissen, ob sie und der König Kinder haben werden. Serie und Buch gehen hier auseinander. Der Könige würde 16 im Buch oder 20 Kinder in der Serie haben, Cersei stets nur drei. „Golden werden ihre Kronen sein und golden ihre Leichentücher.“
Im Staffelauftakt zur fünften Staffel bricht die Rückblende an dieser Stelle ab. Im Buch erhält die aktuelle Königin jedoch einen entscheidenden Ausblick auf ihr Verderben obendrein. „Wenn deine Tränen (vom Tod deiner Kinder) getrocknet sind, wird der Valonqar seine Hände über deine blasse Kehle legen und das Leben herauswürgen.“ Das Wort Valonqar ist hochvalyrisch und bedeutet kleiner Bruder – und könnte sowohl für Jaime als auch Tyrion zutreffend sein.
Melisandre - in den Büchern
„Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken“, gehört zu den Lieblingssätzen der Hohepriesterin von R’hllor. Obwohl sie sehr wohl in der Lage ist, die Feuer zu deuten und in die Zukunft zu blicken, sind ihre Interpretationen häufig fehlerhaft hergeleitet.
Ein Paradebeispiel zeigt sich im Roman „A Dance with Dragons“, in welchem ein Kapitel aus ihrer Ansicht geschildert ist. Sie versucht Jon davor zu warnen, dass Türme bei der See von den heftigsten Attacken heimgesucht werden. Jon erkundigt sich ohne weitere Umstände ob dies die Ostwacht sei. Im inneren Monolog stellt sich Melisandre sofort die Frage, ob dies wahrlich die Türme aus den Feuern gewesen sind. Sie sehen anders aus, als ihre Vision ihr weiß macht – doch dies sei häufig der Fall. „Ja, Ostwacht, mein Lord“, lautet ihre Antwort. Hat sie damit die feurige Attacke des Nachtkönigs auf die Mauer prophezeit?
Azor Ahai - in Buch & Serie
Die Legende des Lichtkriegers wurde erstmals von Melisandre in der zweiten Staffel thematisiert. Von Lichtgott R’Hollor auserkoren, wird ein Krieger wiedergeboren, der in der Lage ist den ewigen Winter zu verhindern. Seine Waffe im Kampf gegen die Dunkelheit wird das brennende Schwert Lichtbringer sein. Ein ähnliches Schwert führte etwa Beric Dondarrion. Melisandre war zunächst überzeugt, dass Stannis Baratheon der auserkorene Kämpfer sei, dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet.
Als sie die Feuer im Roman „A Dance with Dragons“ konsultierte und um einen flüchtigen Blick auf den Lichtbringer Azor Ahai bat, zeigte ihr der Feuergott nur Schnee. Ein weiteres Indiz ist der rote Stern – oder der Komet zu Beginn der Zweiten Staffel. Azor Ahai wird der Legende nach inmitten von Salz und Rauch wiedergeboren. Dies tritt sowohl auf Dany als auch auf Jon zu.
Bran - in der Serie
Bevor der junge Stark zur dreiäugigen Krähe wird, hat er einige Träume, in welchen er entweder in den Körper seines Direwolfs Sommer durch das Land streift, oder in die göttlichen Weirwood-Bäume, die an wichtigen Orten in ganz Westeros platziert wurden, hineinschlüpft und die Geschichte vor Ort beobachtet. In einem Traum sieht er seinen jüngeren Vater, der wichtige Informationen über Jons Herkunft hat.
Mit der Serie wurden die Bücher überholt, und wichtige Theorien und Prophezeiungen bestätigt. Zum Finale der sechsten und siebten Staffel offenbarte Bran, dass Jon in Wahrheit nicht Neds Bastardsohn ist, sondern das Kind aus der geheimen Ehe zwischen Lyanna Stark und Rhaegar Targaryen. Er trägt den Namen Aegon Targaryen IV und ist somit der rechtmäßige Thronerbe in Westeros.