„Game of Thrones“: Was wurde aus diesen 13 vergessenen Charakteren, die man in Staffel 8 nicht mehr gesehen hat?

Nachdem Jagen H’ghar Arya in Staffel 2 offenbarte, dass er ein Mann ohne Gesicht ist, kehrte er nach Braavos zurück und tauchte erst in Staffel 5 wieder auf. Mit der Münze, die er ihr damals gab, und den Worten „Valar Morghulis“ sucht sie ihn auf und beginnt ihre Ausbildung zu „niemand“ im Haus von Schwarz und Weiß, wo der vielgesichtige Gott bzw. der Gott des Todes verehrt wird. Jaqen, der eigentlich ein Mann ohne Namen ist, stellt sich als strenger Lehrer heraus, denn er lässt Arya zur Strafe erblinden, nachdem sie aus persönlichen Gründen eine andere Person tötete als ihr aufgetragen wurde. Nachdem er ihr ihr Augenlicht und eine zweite Chance gibt, ihre Ausbildung zu „niemand“ zu beenden, entscheidet sich Arya wieder gegen den Auftragsmord und soll diesmal sogar zur Strafe von der Heimatlosen umgebracht werden. Arya tötet diese und bringt Jaqen das Gesicht mit der Erklärung, ein Mädchen heiße Arya Stark und gehe nun wieder nach Hause. Dieser widerspricht nicht und scheint zufrieden mit Aryas Entwicklung zu sein. Damit hatte auch die Rolle von Jaqen H’ghar ihren Zweck erfüllt.

Der aus der freien Stadt Tyrosh in Essos stammende Daario Naharis trat zuerst in Staffel 3 als Söldner bei den Zweitgeborenen auf. Diese sollten ursprünglich die Sklavenhalter von Yunkai gegen Daenerys unterstützen, nachdem diese bereits die Sklaven von Astapor befreit hatte. Nachdem Daario jedoch seine Vorgesetzten tötet und als neuer Befehlshaber der Söldnerarmee Daenerys die Treue schwört, kämpft er bei der darauffolgenden Befreiung von Yunkai und Meereen an ihrer Seite und hilft ihr später auch, diese zu verteidigen. Zusätzlich zu seiner Position als Berater fängt Daario in Staffel 4 auch ein Verhältnis mit Daenerys an, sehr zum Leidwesen Ser Jorahs. Dies ist jedoch auch der Grund dafür, dass wir Daario das letzte Mal am Ende von Staffel 6 sehen: Als Daenerys in „Die Winde des Winters“ endlich mit ihren Schiffen nach Westeros aufbricht, kann sie keinen Liebhaber an ihrer Seite gebrauchen. Widerwillig bleibt Daario zurück und ist seither de facto Herrscher von Meereen. Wie er auf die Nachricht von Daenerys‘ Ende reagiert, kann der Zuschauer nur vermuten.

Meera ist die ältere Schwester von Jojen Reet und war in Staffel 3 gemeinsam mit ihrem Bruder auf der Suche nach Bran, da dieser als Grünseher Visonen von ihm hatte. Gemeinsam mit Bran, Hodor und Sommer machten sie sich auf die Suche nach dem Dreiäugigen Raben jenseits der Mauer. Im Gegensatz zu ihrem anfälligen Bruder ist sie eine Kämpferin, und blieb nach dem Tod ihres Bruders an Brans Seite, um ihn zu beschützen. Nach den Geschehnissen im Wehrholzbaum und dem Tod von Hodor, Sommer und dem Dreiäugigen Raben setzt sie diese Aufgabe fort, bis sie in Staffel 7 gemeinsam mit Bran, der mittlerweile der Dreiäugige Rabe ist, Winterfell erreicht. Meera hatte eine ziemlich undankbare Rolle, da sie ihr eigenes Leben vielfach aufs Spiel gesetzt und sogar ihren Bruder verloren hat, um Bran zu retten, letztendlich aber nur ein kühles Danke von ihm bekam. Damit hat sie am eigenen Leib erfahren, dass Bran Stark nicht mehr wirklich existiert. Zuletzt haben wir sie in „Kriegsbeute“ gesehen, als sie sich zu ihrer Familie nach Grauwasser Wacht aufmacht. Trotz aller Undankbarkeit hat sich Meeras Aufgabe als essentiell für das Ende von „Game of Thrones“ herausgestellt, denn ohne sie hätte Bran niemals König werden können.

Meeras (und Jojens) Vater Howland Reet ist Oberhaupt von Grauwasser Wacht und damit Herrscher über die Eng, welches im südlichsten Teil des Nordens an die Flusslande angrenzt. Dass sich ihre Väter kennen, hatte Bran bereits in Staffel 3 erfahren, als er sich mit Jojen unterhielt. Dennoch spielte Howland Reet keine weitere Rolle, bis der Zuschauer in Staffel 6 erfährt, dass er an der Seite von Ned Stark in Roberts Rebellion gekämpft und ihm beim Kampf am Turm der Freude das Leben gerettet hatte. Das macht Howland eigentlich für den Verlauf der Geschichte zu einer bedeutenden Figur, schließlich konnte Ned nur durch dessen Hilfe seine Schwester Lyanna rechtzeitig auffinden, bevor sie im Kindbett starb, und ihr schließlich das Versprechen geben, sich nach ihrem Tod um ihren Sohn Jon Snow aka Aegon Targaryen zu kümmern. Da die Herkunft von Ned Starks angeblichem Bastard seit der allerersten Folge von „Game of Thrones“ besprochen wurde, ist es verwunderlich, dass Howland Reets Rolle darin bis zum Ende der Serie nicht mehr Erwähnung fand - dieses Schicksal hat er wohl mit seiner Tochter gemeinsam.

Als beliebter Nebencharakter tauchte Heiße Pastete (im Original: Hot Pie) ab Staffel 1 immer wieder auf. Gemeinsam mit Arya, mit der er sich nach anfänglichen Grobheiten anfreundet, sollte er von Yoren zur Nachtwache gebracht werden, wird aber nach dessen Tod von den Lennisters in Harrenhal gefangen genommen. Nach der Flucht gelangt er mit Arya und Gendry in die Fänge der Bruderschaft ohne Banner, der Bäckerssohn darf aber in einem Gasthaus in den Flusslanden bleiben und dort arbeiten. Dort traf er in Staffel 4 auf Brienne und Podrick und konnte ihnen von Arya und ihrer gemeinsamen Reise berichten. Eine ähnlich zufällige Rolle als wichtiger Informant hatte er in seinem letzten Auftritt in Staffel 7, als Arya ihm auf ihrem Weg nach Königsmund im Gasthaus begegnet. Heiße Pastete erzählt ihr in „Sturmtochter“ von der Schlacht der Bastarde und dass Jon Snow noch lebt. Dank seiner Informationen kehrt Arya um und reist nach Winterfell. Ob Heiße Pastete damit verhindert hat, dass Arya Cersei umbringt, bevor es zur verheerenden Schlacht um Königsmund kommen kann, ist nicht ganz klar, da der naive Bäcker aber nichts Böses im Sinn hatte, kann man ihm nur ein friedliches Leben im Gasthaus wünschen.

Nachdem Arya (und damit auch die Zuschauer) Heiße Pastete das letzte Mal sieht, trifft sie ebenfalls das letzte Mal auf ihre Schattenwölfin Nymeria. Dieses Treffen war allerdings umso überraschender, da Nymeria seit Staffel 1 verschwunden war. Damals griff die treue Wölfin Prinz Joffrey an und hätte mit ihrem Leben büßen müssen, hätte Arya sie nicht zu ihrem eigenen Schutz davongejagt. Dafür musste Sansas Wölfin Lady von Ned Stark hingerichtet werden. Nymeria ist nun zusammen mit Geist eine von zwei überlebenden Schattenwölfen der Stark-Kinder, und wie wir nun wissen, führt sie sogar ihr eigenes Rudel an. Arya sagt bei dem angespannten Treffen zu ihrer ehemaligen Weggefährtin, dass sie in den Norden – nach Hause – gehe, aber Nymeria wendet sich ab. Aryas wissender Kommentar: „Das bist nicht du“, könnte darauf hindeuten, dass Arya in diesem Moment auch erkannte, dass sie nicht für ein Leben im Kreise ihrer Familie gemacht ist und verlässt schließlich in „Die letzten der Starks“ Winterfell vorzeitig und nach dem Finale sogar Westeros.

Die Mutter und Schwester von Samwell Tarly haben die Zuschauer in Staffel 6 das erste und letzte Mal gesehen. In „Blut von meinem Blut“ besucht Sam gemeinsam mit Goldy und dem Kleinen Sam seinen Familiensitz in Hornberg. Sowohl Melessa (geborene Florent und Cousine von Stannis Baratheons Frau Selyse) als auch Talla unterscheiden sich in ihrem Wesen von Sams Vater Randyll, denn sie begrüßen ihn und Goldy sehr herzlich und missbilligen auch das verächtliche Verhalten von Randyll am Abendbrottisch. Von Talla erfährt der Zuschauer vor Sams Abreise lediglich, dass sie einen Mann namens Simon Fossowey heiraten soll. Nach dem Tod von Randyll und Sams jüngeren Bruder Dickon ist Talla außerdem streng genommen Erbin von Hornberg, da Sam als Mitglied der Nachtwache und letztlich als Grandmaester kein Erbe antreten darf. Dennoch sah man im Staffelfinale bei der Versammlung des Großen Rates Sam als Vertreter seines Hauses. Mit dem Tod Olenna Tyrells in „Die Gerechtigkeit der Königin“ wurde immerhin das Haus Tyrell ausgelöscht, wodurch nun theoretisch die Tarlys das herrschende Haus in der Weite wären. Allerdings hat Bronn im Finale Rosengarten geerbt, also ist die Machtaufteilung in der Weite derzeit nicht ganz eindeutig.

Ellaria Sand, die Geliebte von Prinz Oberyn Martell, haben wir bereits in Staffel 4 kennengelernt, in der sie zuletzt schockiert mitansehen musste, wie Oberyn vom Berg grausam getötet wird. Sie kehrte damals nach Dorne zurück und forderte von Oberyns Bruder, Fürst Doran Martell, Rache für Oberyns Tod. Letztlich nahm sie gemeinsam mit Oberyns Bastardtöchtern Obara, Nymeria und Tyene (den „Sandschlangen“) die Rache an den Lennistern selbst in die Hand, indem sie Myrcella mit einem giftigen Kuss tötet, und anschließend auch Doran ermordet. Ellaria schließt sich in Staffel 6 gemeinsam mit Olenna Tyrell Daenerys Targaryen an und segelt in „Sturmtochter“ gemeinsam mit Asha und Theon Graufreud Richtung Dorne, um die Dornische Flotte für den Angriff auf Königsmund bereit zu machen. Ashas Flotte wird allerdings von Euron Graufreud überfallen und während Theon flüchtet, werden Obara und Nymeria von Euron ermordet und Asha, Ellaria und ihre leibliche Tochter Tyene werden gefangen genommen und Cersei vorgeführt. Zuletzt sehen wir Ellaria und Tyene in einer Zelle im Roten Bergfried, als Cersei vor den Augen Ellarias Tyene den gleichen Giftkuss gibt, durch den Myrcella sterben musste. Ihr Ende wurde den Zuschauern nicht gezeigt, man kann aber davon ausgehen, dass Ellaria zunächst dabei zusehen musste, wie ihre Tochter qualvoll stirbt und dann selbst in der Zelle zugrunde gegangen ist. Spätestens bei der Zerstörung Königsmunds durch Daenerys wäre sie umgekommen.

Apropos vergessene Charaktere: Wer kann sich noch an Illyrio Mopatis erinnern? Als Magister der freien Stadt Pentos in Essos hatte er in der allerersten Folge von „Game of Thrones“ den Deal zwischen Viserys und Khal Drogo vereinbart, Daenerys für die Armee der Dothraki quasi zu verkaufen. Er war es auch, der Daenerys die drei Dracheneier zur Hochzeit schenkte und ihr Ser Jorah Mormont „vorstellte“ aka ihn als Spion platzierte. In „Der Wolf und der Löwe“ lernt der Zuschauer außerdem, dass Illyrio und Varys Verbündete sind, als Arya die beiden zufällig bei einem Gespräch in den Kellern des Roten Bergfrieds belauscht. Dadurch war klar, dass Varys mit der Hilfe seines wohlhabenden und einflussreichen Freundes seine eigenen Pläne für den Eisernen Thron verfolgte, während er augenscheinlich noch König Robert unterstützte. Dies verrät er am Anfang von Staffel 5 auch Tyrion, als er diesen in einer Kiste nach Pentos zum Palast von Illyrio Mopatis bringt. Man kann annehmen, dass Daenerys - hätte sie den Eisernen Thron bestiegen - nicht sehr gut auf Illyrio zu sprechen gewesen wäre, schließlich hatte er ihrem Bruder geholfen, sie für seine eigenen politischen Ziele zu verkaufen. Zuletzt musste allerdings nur Varys für seine eigenmächtigen Machenschaften büßen.

Ebenfalls eine bedeutsame Rolle in Essos spielte die Schattenbinderin Quaithe. Diese ähnelt der Roten Priesterin Melisandre darin, dass sie aus Asshai stammt und mit hellseherischen und prophetischen Gaben gesegnet ist. Das erste Mal taucht sie in Staffel 2 in Qarth auf, als sie auf dem Fest für Daenerys Jorah zur Seite nimmt, um ihm zu sagen, dass Daenerys seine Hilfe und seinen Schutz braucht. Vor allem mit Blick auf Xaro Xhoan Daxos und den Hexenmeister Pyat Pree prophezeit sie, dass Feinde versuchen werden, ihre jungen Drachen zu stehlen. Damit lag sie natürlich völlig richtig, und als Ser Jorah sie nach dem Diebstahl der Drachen aufsucht und um Hilfe bittet, überzeugt sie sich von seiner Treue zu Daenerys und verrät ihm, dass diese sich bei den Dieben befindet.

Ähnlich wie bei den Dornischen Gefangenen von Cersei ist auch das Schicksal von Septa Unella besiegelt, gezeigt wurde es dem Zuschauer allerdings nicht. Zur Erinnerung: Unella war es, die Cersei in Staffel 5 im Auftrag des Hohen Spatzen in eine Zelle unter der Großen Septe von Baelor bringt und daraufhin mehrmals versucht, ihr ein Geständnis über ihre Sünden zu entlocken. Fans erinnern sich an Cerseis Bußgang am Ende von Staffel 5 und Unellas berüchtigte „Schande“-Rufe, begleitet vom Läuten einer Glocke. Die Strafe dafür kassierte sie am Ende von Staffel 6: Nachdem Cersei die Septe in die Luft gejagt hat, nimmt sie Septa Unella in den Kerkern vom Roten Bergfried gefangen und foltert sie genüsslich. Zuletzt sehen wir sie in „Die Winde des Winters“, als Cersei den Berg in ihr Verlies schickt, um sie weiter zu foltern. Wenn sie nicht bei der Folter starb, dann ist auch sie spätestens bei der Zerstörung Königsmunds umgekommen.

Was wäre, wenn Westeros sein eigenes Topmodel Casting mit Cersei im Heidi Klum-Modus hätte? Schaut euch unsere Synchro-Parodie im Video an.