Daenerys traf in der letzten Folge von „Game of Thrones“ eine Entscheidung, die seitdem heiß diskutiert wird. Was genau dabei in ihr vor sich ging, verrieten die Macher der Serie selbst.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 8, Folge 5 von „Game of Thrones“! –
Die Theorie und die Befürchtungen der Fans haben sich bewahrheitet: Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) hat sich in der fünften Folge von Staffel 8 in „Game of Thrones“ als Irre Königin entpuppt. Als die Stadt Königsmund schon aufgegeben hatte, beendete Daenerys den Kampf nicht, sondern verbrannte auf dem Rücken ihres Drachens Drogon zahllose Unschuldige.
Doch was bewog sie zu solch einer extremen Tat und ihrem Verlangen nach Feuer und Blut? Die Macher der Serie, David Benioff und D. B. Weiss erklären Daenerys‘ Wandel in einem Video, das einen Einblick in die Folge „Die Glocken“ gewährt.
Falls ihr euch für Easter Eggs in der neuesten Episode interessiert, helfen wir euch gerne weiter:
Daenerys hat all ihre Freunde und Unterstützer verloren
Die vorherigen Episoden legten laut den Machern die Grundlage für Daenerys rücksichtslose Zerstörungswut. „Wenn man sich ansieht, welche Personen ihr für eine lange Zeit besonders nahestanden: Entweder haben sie sie verraten oder sind gestorben“, fasst Benioff die schwierige Situation für Daenerys zusammen. „Genau, wenn sie Beratung, enge Freundschaften und Hinweise am meisten braucht, sind alle weg.“ Sie fühle sich isoliert, was für jemanden mit derart viel Macht gefährlich sei.
Selbst bei Jon Schnee (Kit Harington) hat sie laut Benioff das Gefühl, verraten worden zu sein, „weil er Personen erzählt hat, wer er wirklich ist und weil er ihre Zuneigung an diesem Punkt nicht erwidern kann.“
Daenerys wollte persönlich Rache nehmen
Diese Umstände führen laut D. B. Weiss zu einer radikalen Entscheidung von Daenerys: „Wenn sie sagt: ‚Dann soll die Angst regieren‘, gibt sie sich selbst gegenüber dem Umstand hin, dass sie die Dinge wohl auf eine Art regeln muss, die nicht angenehm und vielleicht schrecklich ist für viele Leute.“
Weiss betont jedoch, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig entschieden hat, dass sie die Bevölkerung von Königsmund später verbrennen wird. Erst bei der Schlacht selbst „sieht sie den Roten Bergfried, was für sie das Zuhause ist, das ihre Vorfahren gebaut haben, als sie vor 300 Jahren auf diesen Kontinent kamen.“ Weiss führt fort: „In diesem Moment auf der Mauer von Königsmund, während sie das Symbol sieht, das für alles steht, was ihr genommen wurde, trifft sie die Entscheidung, das alles persönlich zu nehmen.“
Das gesamte Video mit den Aussagen der Macher zur Folge könnt ihr euch hier ansehen:
Daenerys‘ Tat hat die „Game of Thrones“-Zuschauer gespalten
Ob diese Erklärung für Daenerys radikale Tat überzeugend ist, muss jeder Zuschauer letztlich für sich selbst entscheiden. Einige meinten schon direkt nach der Folge, dass diese Seite von Daenerys immer da war. Benioff unterfüttert dieses Argument im Hinblick auf das Ableben ihres Bruders und ihrem Verhalten dabei: „Es ist durchaus erschreckend, wie Dany auf den Tod ihrer Feinde reagiert hat.“
Die Reaktionen auf die Folge zeigen jedoch auch, dass viele Zuschauer den Amoklauf von Daenerys nicht nachvollziehen konnten beziehungsweise nicht das Gefühl haben, dass die Serie die Grundlage für diese Entwicklung gut genug gelegt hat. Immerhin befand sie sich fast den ganzen Verlauf der Serie über in einem Zwist und hat versucht, ihre schlimmsten Impulse zu kontrollieren. Dass dieser innere Kampf derart heftig entschieden wird, kam für einige deswegen zu schnell.
Eine Übersicht der (auch durchaus lustigen) Reaktionen der Zuschauer findet ihr hier:
Letztlich können sich wohl alle Zuschauer immerhin in einem Punkt einig sein: „Game of Thrones“ hätten gerade zum Serienfinale hin einige Folgen mehr durchaus gutgetan, um Daenerys und anderen Charakteren mehr Raum zum Atmen zu geben. Eine Folge bleibt uns immerhin, womöglich geht diese in puncto Daenerys mehr in die Tiefe und versöhnt somit einige Zuschauer zum Ende von „Game of Thrones“ doch noch.