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Game of Thrones Staffel 7 Folge 1 "Drachenstein" Review

Game of Thrones Staffel 7 Folge 1 "Drachenstein" Review

Die Welt von Westeros funktioniert wie ein Schachspiel. Um zu gewinnen, muss der Spieler seine Züge sorgfältig im Voraus planen. In der 1. Folge der 7. Staffel von „Game of Thrones“ stehen die großen Player rund um den Eisernen Thron bereit. Wie wird sich das Schicksal von Westeros entscheiden? Und fegt der Winter die sorgfältigen Pläne hinweg?

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Die Geschichte beginnt mit einer verwirrenden Szene. Der abstoßende Patriarch Walder Frey veranstaltet ein Fest, bei dem er seiner Sippschaft für den „ehrenvollen“ Einsatz während der „Roten Hochzeit“ danken will. Spätestens dann müsste man merken, dass es sich um keinen Flashback handelt. In Wirklichkeit ist es Arya (Maisie Williams), die nach ihrer Lehrzeit bei Jaqen H’ghar (Tom Wlaschiha) in einem großartigen Streich das gesamte Haus Frey auslöscht. Merke, man braucht keine Armee, um zu den gefährlichsten Spielern in Westeros zu gehören.

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Auf ihrem Weg Richtung Süden trifft Arya auf eine Gruppe von desertierten Soldaten der Lannister Armee. Unter ihnen ist auch Popmusiker Ed Sheeran, der ein liebliches, aber viel zu kurzes Liedchen trällern darf. Obwohl die Lannisters eigentlich Feinde sind, freundet sich Arya mit den einfachen Soldaten an, die, so wie sie, am liebsten zu ihrer Familie zurückkehren und Frieden finden würden. Als Arya den Jungs von ihrem Plan erzählt, dass sie „die Königin töten“ will, bricht allgemeines Gelächter aus. Wenn sie wüssten, dass das scheinbar unschuldige Mädchen es todernst meint.

Winterfell - King of the North?

Jon Snow (Kit Harington) beweist als König des Nordens mal wieder, dass er ein Händchen dafür hat, seine Verbündeten gegen sich aufzubringen. Er plant, dass alle im Kampf trainiert werden, ob Mann, Frau oder Kind. Das kommt nicht gut bei den traditionellen Clanführern an, die jedoch schnell von der selbstbewussten Lyanna Mormont zum Schweigen gebracht werden. Sie weigert sich, im stillen Kämmerlein zu sitzen, während die Männer in die Schlacht ziehen. Die Kleine hat sich durch solche Aktionen längst als eine der beliebtesten Frauenfiguren etabliert.

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Bei einem anderen Problem gibt es keine so einfache Lösung. Jon will Gnade walten lassen und die Kinder der Häuser Karstark und Umber unter sich versammeln, auch wenn ihre Eltern für die Boltons gekämpft haben. Sansa (Sophie Turner) will Rache, den Eidbruch bestrafen und vor allem eins - Jons Autorität vor versammelter Mannschaft in Frage stellen.

Doch das ist nicht ihr einziger Streitpunkt. Sansa hat offensichtlich ganz andere Vorstellungen von dem nächsten Schritt. Während Jon nur noch an die Bedrohung hinter der Mauer denken kann, ist für Sansa Cersei die größere Gefahr. Sansas Gesicht hat durch all die schrecklichen Erfahrungen jegliche Wärme verloren. Nur  Härte und Kalkül sind übrig geblieben. Hoffen wir mal, dass sich dieser Hass nicht gegen Jon richtet. Noch lehnt Sansa Lord Baelishs (Aiden Gillen) Avancen ab. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren Anteil an der Macht haben will. In einem hat Sansa recht: Robb und Eddard Stark hat ihre Ehre einen Kopf kürzer gemacht. Jon muss lernen, das Machtspiel mitzuspielen, wenn er überleben will.

Kings Landing - Die Königin und der Pirat

Im Süden scheint Cersei (Lena Headey) den Verstand verloren zu haben. Obwohl sie weiß, dass Kings Landing von allen Seiten von Feinden umgeben ist, schreitet sie siegessicher über die Karte von Westeros, als würde das ganze Reich schon jetzt ihr gehören. Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) wendet zwar ein, dass ihnen nur drei Königreiche geblieben sind und die „Dynastie“ durch den Tod ihrer Kinder verhindert wurde.

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Doch Cersei wäre nicht Cersei, wenn sie nicht noch ein Ass im Ärmel hätte. Auftritt Euron Greyjoy (Pilou Asbæk) und seine riesige Krakenflotte - mit der er großkotzig in jedem zweiten Satz prahlt. Jaime hat rein gar nichts für die Greyjoys übrig und ist sichtlich eifersüchtig, dass seine Schwester/Geliebte erwägt, so einen schäbigen Kajal-Piraten zu heiraten.

So viel Sorgen sollte er sich aber nicht machen. Cersei überlegt sich wahrscheinlich, wie sie Euron möglichst schnell übervorteilen kann. So oder so: Es ist ein Match Made in Heaven. Und auch wenn Cersei seinen Heiratsantrag ablehnt, stichelt sie Euron nur dazu an, sich nützlich zu machen. Welches Geschenk er Cersei wohl mitbringen will? Einen verhassten Feind wie Tyrion (Peter Dinklage)? Welche Chancen malt sich Euron gegen Daenerys Drachen aus? Schiffe brennen ja bekanntlich gut.

Drachenstein - Zurück zu den Wurzeln

Am Ende der Folge kehrt Daenerys in ihre Heimat zurück. Drachenstein, der uralte Sitz ihrer Familie, liegt verlassen auf einer grünen Insel. Es ist ein historischer Moment, dann das erste Mal seit Jahren fliegen wieder Drachen um die Insel. Daenerys schreitet durch die verstaubten Steinhallen, am Thron ihres Vaters des verrückten Königs vorbei, in eine Kammer mit einer Landkarte aus Stein, auf der die Spielsteine der Häuser aufgebaut sind. Einst haben Stannis und Melisandre (Carice van Houten) hier unter den lodernden Flammen ihre Pläne geschmiedet. Nun ist Stannis Armee nur noch Asche. „Lass uns beginnen“, sagt Daenerys zu ihrem Berater Tyrion. Der Winter ist nah, doch zuerst muss noch die große Schlacht der Königinnen beginnen.

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Was es sonst noch gab

Die Armee der Weißen Wanderer hat ein paar untote Riesen dabei. Westeros war ja schon vorher arm dran, jetzt haben sich die Siegeschancen der Lebenden noch weiter geschmälert. Doch für uns Zuschauer dürfte das die kommenden Schlachten noch spannender machen. Zombie-Riesen gegen Drachen, wer will das nicht sehen?

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Bran (Isaac Hempstead Wright) und Meera (Ellie Kendrick) sind an der Mauer angekommen, wo sie von der Nachtwache aufgenommen werden. Wie wir wissen, ist Winterfell nur einen Katzensprung entfernt. Gibt es bald ein Wiedersehen zwischen den Bran, Sansa und Jon? Wird er Jon von seiner wahren Herkunft erzählen?

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Armer Samwell (John Bradley-West)! Er ist nach Old Town gereist, um zu studieren und Jon im Kampf gegen die Weißen Wanderer zu unterstützen, stattdessen muss er ekelhafte Bettpfannen leeren und Organe wiegen. Doch die Mühe lohnt sich. Er verschafft sich Zugang zu einem abgeschlossenen Raum in der Bibliothek, wodurch er Jon auf die verborgenen Schätze von Drachenstein hinweisen kann. Der König des Nordens wird wohl bald auf Daenerys, die Sturmgeborene, Mutter der Drachen und etc. treffen - nichtsahnend, dass er einen höheren Anspruch auf den Thron hat als seine Tante.

Der Hund alias Sandor Clegane (Rory McCann) ist mit Beric Dondarrion, Thoros von Myr und dem Rest der Bruderschaft ohne Banner Richtung Norden unterwegs. Dabei treffen sie auf ein verlassenes Haus, in das Arya und der Hund einst in Season 4 eingekehrt sind. Damals hat der Hund den armen Farmer und seine kleine Tochter ausgeraubt und dem sicheren Hungertod überlassen. Nun wird er mit den ausgemergelten Skeletten seiner Opfer konfrontiert. Früher hätte das den Hund völlig kalt gelassen, doch inzwischen ist er ein anderer Mensch, der von Schuldgefühlen zernagt wird.

Fragt sich, welche Rolle die Bruderschaft im Kampf gegen die Weißen Wanderer spielen wird. In einer Vision, die Throros heraufbeschwört, sieht Clegane, wie die Weißen Wandere zu einer eisigen Festsung am Meer ziehen. Dieselbe Festung, zu der Jon Tormund und die Wildlinge geschickt hat. Bei dem Gedanken wird einem ganz mulmig. Wir hoffen doch, dass Tormund (Kristofer Hivju) Brienne (Gwendoline Christie) weiterhin bezirzen kann.

 

Fazit

Der Staffelauftakt ist trotz ruhigem Erzähltempo eine gelungene Einführung, die zwar keine pompösen Ereignisse, dafür viele tolle Momente und grandiose Dialoge bereit hält. Ein kurzes Atemholen, bevor die nächsten Folgen eine Schlacht nach der anderen heraufbeschwören, hat sicher ihren Platz. Das Spielbrett ist aufgebaut. Nun müssen die Spieler ihre ersten Züge machen. In der Preview zur nächsten Folgen könnt ihr sehen, was die kommenden Ereignisse bereit halten.

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