„Haus des Geldes: Korea“: Namen und Charaktervergleich – Wie sehen Tokio, Rio und Co. im Remake aus?

Wohl kaum eine Figur in „Haus des Geldes“ umgeben so viele Mysterien wie den Professor (Álvaro Morte). Stets an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn, ist er der Kopf hinter dem Überfall auf die Banknotendruckerei und die Bank von Spanien. Erst in Staffel 5 erfährt das Publikum, welche Geschehnisse ihn in der Vergangenheit zu diesem Plan bewogen haben. Auch in „Haus des Geldes: Korea“ leitet der Professor das Unterfangen, jedoch hat er andere Beweggründe als Sergio Marquina alias Salvador Martín, denn im Remake treibt die wirtschaftliche Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas einen Großteil der Bevölkerung in den Ruin, woran die Lehrinhalte des Professors – der zuvor tatsächlich an einer Universität gelehrt hat – nicht ganz unschuldig sind. Gespielt wird der „Korea“-Professor von Yoo Ji-tae, den ihr vielleicht schon aus „Oldboy“ kennt. 

Tokio (Úrsula Corberó) trägt ihr Herz auf der Zunge. Mit ihrem impulsiven Wesen bringt sie Chaos ins Team und hält den Plan durch Empathie, Loyalität und Ideenreichtum trotzdem am Laufen. In „Haus des Geldes“ fungiert sie als Erzählerin und nimmt neben dem Professor damit eine zentrale Rolle ein. Das hat sie mit der „Korea“-Version von Tokyo gemein. Dennoch gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen beiden Charakteren: Während Tokio sich schon vor dem großen Coup als Diebin übte, war Tokyo, die übrigens von Junn Jong-seo gespielt wird, als Soldatin im Koreakrieg aktiv. Zudem kommt sie mit einem deutlich bedachteren Wesen daher als ihr spanisches Original.

Obwohl er das jüngste Mitglied der Bande ist, steht Rio (Miguel Herrán) seinen Kolleg*innen in nichts nach; ganz im Gegenteil. Seit er sechs Jahre alt ist, programmiert und hackt er PC-Programme und macht seinen Platz im Team damit unersetzlich. Entgegen den Regeln des Professors fängt er ein Verhältnis mit Tokio an und könnte dem Rio aus „Haus des Geldes: Korea“ deshalb nicht ähnlicher sein. Dieser wird allerdings von Lee Hyun-woo verkörpert und sticht obendrein durch medizinisches Fachwissen hervor, das er sich zuvor auf Wunsch seiner Eltern in einem Medizinstudium angeeignet hat. Weil ihm beim Anblick von Blut die Übelkeit übermannt, hat er das Studium allerdings abgebrochen und befindet sich deshalb seither im Streit mit seinem Vater.

Während der Professor den Überfall aus sicherer Entfernung überwacht, übernimmt Berlin (Pedro Alonso) die Führung in der Banknotendruckerei und macht von Anfang an deutlich, dass er zu keinem Kompromiss bereit ist. Obwohl er sich bereits in Staffel 2 zum Wohl der Gruppe opfert, nimmt er im gesamten Verlauf der Serie eine zentrale Rolle ein – als Halbbruder des Professors war er nämlich von Anfang an in den Plan involviert. Diese Verbindung teilen der Professor und Berlin in „Haus des Geldes: Korea“ nicht; zumindest fiel in den ersten sechs Episoden keine Andeutung. Stattdessen wurde bekannt, dass Berlin, gemimt vom „Squid Game“-Star Park Hae-soo, in einem nordkoreanischen Gefangenenlager aufgewachsen ist. Dieser Fakt spricht ihm einen noch kaltblütigeren Charakter zu –  auch, wenn er sich seine Rolle als Anführer kurzzeitig streitig machen lässt.

Ihre starke Persönlichkeit und die mitfühlende Art machen Nairobi (Alba Flores) in „Haus des Geldes“ zu einer wichtigen Vertrauensperson innerhalb der Teamdynamik. Um ihrem Sohn Axel eine Zukunft bieten zu können, lässt sie sich auf den Plan des Professors ein. Freche Sprüche hat Nairobi auch in „Haus des Geldes: Korea“ auf den Lippen. Weshalb sie am Bankraub mitwirkt, bleibt uns in den ersten sechs Episoden allerdings verborgen. Stattdessen wird wiederholt betont, dass die koreanische Nairobi, gespielt von Jang Yoon-ju, eine bekannte Betrügerin ist, die sich gern mit fremden Federn schmückt. 

Als alleinerziehender Minenarbeiter driftet Moskau (Paco Tous) schon früh auf den Pfad illegaler Machenschaften ab, um seinen Sohn durchzufüttern. Beim Überfall auf die Banknotendruckerei muss er nach einem Schusswechsel sein Leben lassen. Ob die „Korea“-Version von Moscow, gespielt von Lee Won-jong, ein ebenso trauriges Schicksal bevorsteht, bleibt abzuwarten. Die ersten sechs Episoden übersteht er aber immerhin lebend. Auch in der koreanischen Adaption überzeugt Moscow den Professor, seinen Sohn Denver am Plan mitwirken zu lassen.

Moskaus Sohn Denver (Jaime Lorente) präsentiert sich in „Haus des Geldes“ als impulsiver Spaßvogel. Nachdem er sich in Geisel Mónica (Esther Acebo) verliebt, durchlebt er einen Charakterwechsel und wird zu jenem verantwortungsvollen Vater, der einst Moskau für ihn war. In den ersten sechs Folgen von „Haus des Geldes: Korea“ handelt Denver ebenso abenteuerlustig und unbedacht wie sein Vorbild in Staffel 1. Ob Schauspieler Kim Ji-hun („The Flower of Evil“) dabei eine gleichermaßen große Wandlung hinlegen muss? Schließlich hat es auch zwischen ihm und Geisel Youn Misun (Lee Joobeen) gefunkt, die womöglich ein Kind erwartet und deshalb schon früh Denvers Schutz für sich beanspruchen kann.

Helsinki (Darko Peric) ist während des Überfalls für die Waffengewalt zuständig, denn bevor er der Gruppe rund um den Professor beitrat, kämpfte er mit seinem Cousin Oslo in der serbischen Armee. Zwar verraten die ersten sechs Folgen des „Korea“-Remakes nicht, ob der von Kim Ji-hoon verkörperte Helsinki ein ähnliches Schicksal teilt, haben beiden die schwarze Wollmütze gemein. Auch für die Waffen zeichnet er verantwortlich. 

Zwar überlebte Oslo (Roberto García) gemeinsam mit Helsinki den Krieg, infolge einer schweren Kopfverletzung wird er in „Haus des Geldes“ allerdings von seinem Cousin erstickt und findet damit ein frühes Ende. Ob Schauspieler Lee kyu-ho („#amLeben“) in „Haus des Geldes: Korea“ etwas länger in der Gruppe der roten Overalls verweilen darf, wird sich zeigen, zumindest die ersten sechs Folgen hat er aber schon überlebt. Allerdings verbindet ihn kein Verwandtschaftsgrad mit Oslo, die beiden sind lediglich gute Freunde.

Zunächst ermittelt Inspectora Raquel Murillo (Itziar Ituño) gegen die Bankräuber*innen, verliebt sich jedoch zeitgleich in den Professor und läuft schließlich über, was ihr den Spitznamen Lissabon einbringt. Im koreanischen Remake übernimmt „Lost“-Star Kim Yun-jin die Rolle der Inspectora, die hier den Namen Seon Woo-jin trägt. In Folge 6 wird deutlich, dass sich beide wie in der spanischen Originalfassung ineinander verlieben. Ob sie überlaufen wird, bleibt dem Publikum aber vorerst verborgen. Wie die Inspectora hat auch Woo-jin eine Tochter und eine demente Mutter zu versorgen. 

Als Mitarbeiterin der Banknotendruckerei wird Mónica Gaztambide (Esther Acebo) in „Haus des Geldes“ als Geisel genommen. Obwohl sie sich zur Zeit des Überfalls in einer Affäre mit Arturo Román befindet, verliebt sie sich in Denver, nachdem er sich dem Auftrag Berlins widersetzte und sie nicht erschoss. Dieses Schicksal teilt sie mit Geisel Youn Misun aus der koreanischen Version, die von Lee Joobeen gemimt wird. Ob Youn Misun noch den Decknamen Stockholm annimmt, ist allerdings noch nicht bekannt. Auch ist unklar, ob sie wirklich schwanger ist oder dies als Vorwand nutzt, um Denvers Schutz in Anspruch nehmen zu können.

Arturo (Enrique Arce) ist in der Originalserie Mónicas Vorgesetzter und Vater ihres ungeborenen Kindes. Während der Geiselnahme in der Banknotendruckerei hält er die Gruppe reichlich auf Trab. Schnell wird deutlich, dass die Geisel Cho Youngmin, verkörpert von Park Myeong-hoon, sein Ebenbild in „Haus des Geldes: Korea“ darstellt. Auch er ging eine Affäre mit Misun ein und zeigt sich im Verlauf der Serie als hinterlistiger Feigling, der für reichlich Ärger sorgt.