Für die MCU-Titel gehört zum guten Ton, sich eng an der Comicvorlage zu orientieren. Die neue Disney+-Serie „Hawkeye“ ist da keine Ausnahme. Woche für Woche blicken wir etwas genauer hin und präsentieren euch die Easter Eggs und Anspielungen auf die Comics, die bisherigen MCU-Titel und weitere kuriose Zufälle. Es erwarten euch Spoiler zu den allen Folgen.
Battle of New York 2012
Selten erhielt man in der Vergangenheit des MCU einen Eindruck außerhalb der Kämpfe zwischen den Avengers und den Bösewicht*innen. Mit den ersten Minuten von „Hawkeye“ zeigt man uns die zivile Bevölkerung rund um Kate Bishops Familie im Jahr 2012. Sie musste hilflos zusehen, wie ihre Wohnung während der Ereignisse von „Marvel’s The Avengers“ von den Chitauri zerlegt wurde und sah, wie Hawkeye sie aus der Ferne vor dem sicheren Tod retten konnte.
Titelsequenz
Die Titelsequenz von „Hawkeye“ bietet zahlreiche Hintergrundinfos über Kate Bishop, die in dieser Serie ihr MCU-Debüt feiert. Der Stil des Intros ist eng an die Comic-Vorlage, insbesondere an die „Hawkeye“-Reihe von David Aja und Matt Fraction, angelehnt. Fraction war als konsultierender Produzent am Look der Serie beteiligt.
Rogers Musical
Schon im ersten Trailer zur Serie sah man kurz das „Rogers Musical“. Natürlich ist es keine Seltenheit, dass das Leben berühmter Persönlichkeiten als Broadway-Musical aufgearbeitet wird. Mit Steve Rogers wird einmal mehr der amerikanische Held als Propaganda-Mittel verwendet, um die Superheld*innen im positiven Licht dastehen zu lassen. Als Gag singt Rogers hier natürlich „Das kann den ganzen Tag so weiter gehen.“
Hörhilfe
Zwar wird erst in der zweiten Folge enthüllt, warum Clint Barton eine Hörhilfe benötigt, damit wird jedoch einmal mehr auf die Comicreihe von Matt Fraction und David Aja angespielt. Ohne Superkräfte muss Clint nach all den Jahren seinem Job den Tribut zollen und verliert langsam sein Gehör.
Dieser Typ war nicht dabei
Wenn Clint Barton sich das Rogers-Musical ansieht und seiner Tochter sagt, dass er vor über zehn Jahren selbst an der Schlacht beteiligt war, stimmt dies natürlich. Ebenso stimmt es, wenn er sagt: „Weißt du, wer nicht dabei war? Der Kerl da. Ant-Man.“ In einer anderen Welt hätten MCU-Fans sogar beiwohnen können, wie Ant-Man bei der Schlacht in New York mithilft. Ursprünglich war der „Ant-Man“-Film bereits für die erste Phase des MCU gedacht und sollte von Edgar Wright inszeniert werden.
Thanos hatte Recht
Graffiti findet man gern auch in den nobelsten Gegenden der Stadt. Auf der Toilette des Theaters sieht Hawkeye daher „Thanos hatte Recht“. Tatsächlich herrschte auch unter MCU-Fans eine Debatte darüber, ob Thanos mit seinem Schnippen nicht doch auch etwas Gutes bezweckt haben könnte. Wer auch immer diese Aussage dort hingeschrieben hat, stimmte wohl dem verrückten Titanen zu.
Jack Duquesne
Kates neuer potenzieller Stiefvater Jack Duquesne ist kein Unbekannter für Comicleser*innen. In den Marvel Heftchen nahm Jacques Duquesne den Alter-Ego Swordsman an und unterrichtete Clint Barton einst selbst in er Führung von Melee-Waffen wie Schwerter und ähnlichen.
Ronin
Dass die dunkle Vergangenheit Hawkeyes in seiner Solo-Serie thematisiert werden würde, offerierte schon der erste Trailer. Schließlich nimmt Kate die Maskierung an sich, um halbwegs unentdeckt aus der brenzligen Situation im Keller zu entfliehen. Im Zeitraum von fünf Jahren legte Clint den Namen Hawkeye ab und machte als Ronin weltweit Jagd auf die kriminelle Unterwelt. Er suchte Vergeltung dafür, dass seine Familie von Thanos ausgelöscht wurde, er jedoch weiterleben musste.
Nachrichtensprecher Pat Kiernan
In den Lokalnachrichten von New York ist er eine Koryphäe und bekannt für seinen trockenen Humor. In der Vergangenheit stand Pat Kiernan nicht nur für NY1, sondern auch für Blockbuster-Produktionen wie „Marvel’s The Avengers“, „Doctor Strange“ und „Spider-Man: Far From Home“ vor der Kamera. Er ist vermutlich der Einzige, der im MCU, den Marvel-Netflixserien wie „The Defenders“ und „Marvel’s Daredevil“ und in Sony-Marvel-Produktionen wie „The Amazing Spider-Man 2“ vor der Kamera stand.
Trainingsanzug-Mafia
Die Mafia mit den witzigen Namen machte Hawkeye bereits im Comic das Leben schwer. Darin machten sie etwa gemeinsame Sache mit Schurken wie Bullseye oder Taskmaster, der in den Comics bekanntlich männlich war.
Avengers Tower
Clint gibt Kate zu verstehen, dass vor einigen Jahren der Avengers Tower mitten in New York City verkauft wurde. Wer jedoch inzwischen im Besitz des Wolkenkratzers ist, wurde nicht bekannt. Erstmals sah man ihn – damals noch als Stark Tower bekannt – in „Marvel’s The Avengers“.
Moira Brandon und Comicbuch-Schreiber
Wenn Kate und Clint nach einem sicheren Versteck suchen, finden sie zahlreiche Namen an der Klingel. Darunter etwa (Marcelo) Sosa, (Seth) Meyers, (Glenn) Danzig, (Robert) Bernstein, (Joseph) Dodd und (Sy) Moskowitch – sie alle arbeiteten für Marvel als Comiczeichner und -Schriftsteller. Mit Moira Brandon wird auf Hawkeyes Comic-Historie angespielt. Als wohlhabende Frau an der Westküste wurde ihr Land als neuer Avengers-Stützpunkt verwendet. Sie rettete Hawkeye das Leben, verstarb aber selbst wenige Momente später. Als Ehrung ernannte Hawkeye sie zu einem Ehrenmitglied der Avengers.
Grills
Ein weiterer Verweis auf die Comicbücher findet sich in der LARP-Szene wieder, in der Clint gegen einen begeisterten Larper kämpfen muss, und sich besiegen lassen muss, um die Ronin-Ausrüstung wieder zu erlangen. Dabei trägt Grills die Rüstung, der in den Comics leider kein gutes Ende nahm. Dort war Clint sein Vermieter und wurde Opfer einer gezielten Attacke um Hawkeye aus der Reserve zu locken. Den Spitznamen bekam er, da er stets fürs Grillen zuständig war.
Natashas alte Tricks
Um die nötigen Informationen aus der Tracksuit-Mafia herauszukitzeln und abzuwägen, wie lang er noch in New York bleiben muss, muss sich Hawkeye gezielt fangen lassen. Den Trick hat er sich von Natasha abgeguckt, die bereits in „Marvel’s The Avengers“ eindrucksvoll gezeigt hat, wie der Trick „Angel auswerfen“ funktioniert.
Auf den folgenden Seiten seht ihr die Easter Eggs aus Folge 3.
Echos Ursprung
Sowohl in den Comics als auch in der Serie „Hawkeye“ erfährt Echo frühzeitig Leid. Um sie stark für ihr späteres Leben zu machen, wird sie daher nicht extra auf eine Schule für Gehörlose geschickt, sondern auf eine ganz normale Schule. Ihr Vater bezweckt damit, dass sie von früh an lernt, in „beiden Welten“ zu leben. In den Comics dachten Erwachsene in ihrem Leben, sie wäre zurückgeblieben und schickten sie deswegen auf spezielle Schulen. Dort wurde offenbart, dass sie hingegen äußerst talentiert ist und binnen weniger Sekunden alles kopieren kann, was sie sieht.
Der Tod von Echos Vater
Wie auch in den Comics starb Echos Vater gewaltsam durch einen Gegner. Während in „Hawkeye“ William Lopez von Ronin getötet wurde, kam er in den Comics durch Kingpin zu Tode. Dieser wurde für Maya zum Ziehvater, die erst spät herausfand, wer ihren Vater wirklich getötet hat. Könnte mit Mayas ominösen Onkel in der Marvel-Serie auch der Kingpin selbst gemeint sein? In den Comics wuchs sie schließlich als Einzelkind auf.
Echos Hand
In seinen letzten Moment berührte ihr Vater Maya und hinterließ dadurch eine blutige Hand auf ihrem Gesicht. Dies ist eine Comicanspielung, in der Maya ebenso zusehen musste, wie ihr Vater stirbt. Als sie erstmals den Decknamen Echo annimmt, malt sie sich mit weißer Farbe den Handabdruck auf ihr Gesicht, in Erinnerung an ihren Vater.
Trickpfeile
Noch in Folge 2 war Kate Bishop neugierig, ob Clint einige Trickpfeile in seinem Sortiment führt. Nun erhält Kate einen ganz schnellen Crash-Kurs binnen einer Autoverfolgungsjagd, welche Trickpfeile Hawkeye unter anderem besitzt: Einen Pfeil mit wachsender Knete, Explosionspfeile, Saugnapf-Pfeil, Pfeil mit ausgreifenden Seilen, Säurepfeile, Rauchbombenpfeile, Enterhakenpfeile und natürlich noch den USB-Pfeil und einen Pym-Pfeil.
USB-Pfeil
Mit einem weiteren Trickpfeil versucht sich Kate die Verfolger*innen vom Leib zu halten. Enttäuscht stellt sie jedoch fest, dass dieser lediglich als USB-Stick fungiert. Findige MCU-Zuschauer*innen wissen jedoch, wie wichtig dieser USB-Pfeil sein kann: Schließlich konnte Clint in „Marvel’s The Avengers“ einen Computervirus auf den Helicarrier laden, als er unter der Kontrolle von Loki war. Ebenso sah man in „Marvel’s What If“, wie Clint das Bewusstsein von Arnim Zola mittels USB-Pfeil in eine Ultron-Drone schoss.
Pym-Pfeil
Der wohl außergewöhnlichste Trick-Pfeil, den Hawkeye in seinem Sortiment hat, ist ein sogenannter Pym-Pfeil. Hank Pym entdeckte einst das sogenannte Pym-Partikel, mit dessen Hilfe man Moleküle eines Objekts vergrößern und verkleinern konnte. Erstmals kam Clint in „Captain America: Civil War“ mit der Technologie in Berührung, als er Ant-Man höchstpersönlich auf seinem Pfeil platzierte und damit Tony Stark traf.
Hawkeyes Klassisches Kostüm
Wenn Kate mit Clint über sein Image-Problem spricht, malt sie ihm einen Kostümvorschlag auf eine Serviette, der dem originalen Comic-Kostüm von Hawkeye ähnelt. Clint Barton feierte sein Comicdebüt im Jahr 1964. Dort trägt der brillante Bogenschütze seit jeher eine Maskierung im Gesicht, die den Augen eines Adlers ähneln sollte.
Pizza Dog
Als Kate sich Gedanken darüber macht, wie sie den einäugigen Hund nennen sollte, landet sie schließlich bei dem eingängigen Namen „Pizza Dog“. In den Comics gab sie ihm ebenso diesen Spitznamen. Clint hielt es dort anders. Der Hund mit Namen „Arrow“ gehörte einst den Männern der Tracksuit Mafia, die ihn nach einem Autounfall jedoch links liegen ließen. Clint rettete ihm das Leben und gab ihm den neuen Rufnamen „Lucky“.
Auf den kommenden Seiten besprechen wir die Easter Eggs auf Folge 4.
Bedrohung auf Avengers-Niveau
Wenn Eleanor Bishop bei Clint nachfragt, warum ausgerechnet ihre Tochter Kate bei einem Anliegen hilft, das nach den Avengers verlangt, versteckt sich darin ein Easter Egg auf „Spider-Man: Far From Home“ – auch wenn man dies in der deutschen Synchronisation nicht unbedingt bemerkt. Im englischen Original-Ton spricht sie von einem „Avengers Level Threat“, also einer Bedrohung, bei der die Avengers eingreifen. Mit den gleichen Worten sprach Mysterio (Jake Gyllenhaal) in „Spider-Man: Far From Home“ von seinen Illusionen, die in Europa für Unheil sorgten. Erst Venedig, Prag und am Ende London – seine Illusionen haben eine „Bedrohung auf Avengers-Niveau“ beschworen.
Swordboy
Etwas abschätzig spricht Clint beim Gespräch mit Kate über Jack Duquesne, den er nur als „Swordboy“, in etwa „Schwertjunge“, bezeichnet. In den Comics agierte Jacques Duquesne unter dem Alter Ego „Swordsman“ und trainierte einst sogar Clint Barton selbst, bevor dieser zum Hawkeye wurde.
Thanos lag richtig
Das gleiche provokative Motto sah Clint bereits in der ersten Folge „Hawkeye“ in einem öffentlichen Badezimmer im Theatersaal von Rogers The Musical. In Folge Vier steht „Thanos was right“ – also „Thanos lag richtig“ auf seiner Kaffeetasse. Fragt sich nur, wer diese Tasse gekauft hat.
Boomerang Pfeil
Dass Clint zahlreiche Trickpfeile in seinem Sortiment führt, sah man bereits in der Verfolgungsjagd in Folge Drei. Einer gehört in der Serie „Hawkeye“ jedoch nicht dazu: Ein Boomerang-Pfeil. Doch ausgerechnet dieser Trickpfeil rettete ihm in den Comics am Ende von eben jener Verfolgungsjagd das Leben. Hawkeye war dort die Geisel von einem Mitglied der Tracksuit-Mafia. Kate konnte den Sportanzug-tragenden Schurken nur mittels eines Boomerang-Pfeils ausschalten, als der Pfeil zurück zu ihr kam.
Budapest
Schon in „Marvel’s The Avengers“ hörte man erstmals von der Mission in Budapest. Spätestens seit „Black Widow“ wissen die MCU-Fans auch die Umstände, die zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Clint und Natasha geführt haben. Clints bester Schuss, sei der Schuss gewesen, den er nie abfeuerte. In Budapest verschonte er Natashas Leben, da er spürte, dass sie aus der kriminellen Organisation der Black Widows entfliehen wollte. Er verschonte ihr Leben, half ihr und die beiden Agenten wurden die besten Freunde. Nun wird es Kate sein, die Yelenas Leben verschonte – der Beginn einer neuen Freundschaft zwischen Hawkeye und Black Widow?
Grills sorgt für das leibliche Wohl
Im beliebten Comic-Run von Matt Fraction und David Aja traf man ein ums andere Mal den Charakter Grills. Während der LARPer in der Serie für seine Gilde offenbar keine Kekse backt, war er in den Comics ein Nachbar von Clint Barton und stand bei Nachbarschaftszusammenkünften gern am Grill – daher auch sein griffiger Spitzname.
Auf den nächsten Seiten seht ihr die Easter Eggs und Anspielungen aus Folge 5.
Gegenmittel
Im Red Room wurden die Black Widows von General Dreykov einer willenlosen Gedankenkontrolle unterzogen. Yelena und Natasha gelang es, andere Black Widows dank eines Gegenmittels von dieser Kontrolle zu befreien. Während Natasha zu ihrer Avengers-Familie zurückkehrte, schwor Yelena, die weiteren Black Widows auf der Erde zu befreien.
Blip
Die Frage, was mit Natashas Familie während des Blips geschah, wurde in „Black Widow“ nicht beantwortet. Zumindest was Yelena angeht, erhielt man in „Hawkeye“ nun die Antwort. Sie wurde, wie viele weitere, Opfer von Thanos und tauchte fünf Jahre später an gleicher Stelle wieder auf. Welchen Eindruck der Umgebung sich dabei für sie selbst ergab, erfuhr man in der Serie.
Die renovierte Freiheitsstatue
Als Yelena mit Kate über die Sehenswürdigkeiten von New York spricht, die sie sich ansehen will, redet sie auch von der „renovierten Freiheitsstatue“. Um dieses Easter Egg in Gänze zu verstehen, lohnt sich der Gang ins Kino in den neuesten MCU-Streifen „Spider-Man: No Way Home“ – aus Spoiler-Gründen wird auf eine weitere Ausführung an dieser Stelle verzichtet. Zur zeitlichen Einteilung: „Spider-Man: No Way Home“ spielt im Herbst/Winter 2023, während „Hawkeye“ erst Weihnachten 2025 spielt.
Yelenas Auftraggeber*in
Die Freundschaft zwischen Natasha und Clint wurde bereits im ersten „Avengers“-Film etabliert. Dass sich jetzt hingegen die (in)offiziellen Nachfolgerinnen Kate und Yelena über die Fehler von Clint unterhalten, lässt auch die Frage offen, wer Yelena auf die Fährte von Clint gebracht hat. Die Zuschauer*innen sahen in der Post-Credit-Szene von „Black Widow“, wie Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) Yelena auf Clints Spur ansetzt. Erst am Ende der Folge offenbart Yelena Kate jedoch, dass ihre eigene Mutter Eleanor Bishop für den Auftrag verantwortlich sei. Sowohl Valentina und Eleanor treten in den Marvel Comics häufig gegen die Avengers auf.
Dämlicher orangener Stein
Als Clint sich am Denkmal der Avengers mit Natasha unterhält, erwähnt er dabei den „dämlichen orangenen Stein“, den Seelen-Stein für den Natasha auf Vormir in „Avengers: Endgame“ gestorben ist. Ob Clint jemals über die genauen Abläufe auf Vormir mit seinen Avengers-Kolleg*innen sprach, wird aus dieser Unterhaltung nicht klar. Hingegen spricht er über ihre Dickköpfigkeit, Loyalität und den Drang, immer zu gewinnen.
Royal Tenenbaums / Sopranos
Wenn sich die Mitglieder der Tracksuit-Mafia über weitere berühmte Träger*innen von Trainingsanzügen unterhalten, fallen auch die Titel „Die Royal Tenenbaums“ und „Sopranos“. Im Wes-Anderson-Film „Royal Tenenbaums“ läuft sowohl Ben Stillers Charakter Chas Tenenbaum als auch seine beiden Filmsöhne Uzi und Ari beinah die gesamte Laufzeit in roten Adidas-Anzügen durch New York. Zudem war Tony Soprano in der Serie „Die Sopranos“ für seine legere Kleidung als Mob-Anführer bekannt. Nicht nur die Tracksuit-Mafia in „Hawkeye“ findet seinen Fila-Trainingsanzug daher legendär.
Kingpin
Es war die größte Überraschung, auch wenn eingefleischte Marvel-Fans schon lange wussten, wer der Strippenzieher im Hintergrund sein musste. Der Kingpin, dargestellt von Vincent D’Onofrio, ist endlich und ganz offiziell Teil des Marvel Cinematic Universe. D’Onofrio stellte Kingpin alias Wilson Fisk bereits in der Netflix-Marvelserie „Daredevil“ dar und erntete für seine Darstellung viel Lob von Kritiker*innen und dem Publikum. Wie wichtig seine Rolle etwa für die kommende „Echo“-Serie werden wird, liegt auf der Hand. In den Comics war Echo eine Ziehtochter des Mafia-Bosses, der meist in weißen Anzügen auftritt. Er veranlasste jedoch, dass Mayas Vater sterben musste. Es bleibt spannend, wie sein Auftreten im MCU erklärt werden wird – die Netflix-Serien gehören offiziell nicht zum Kanon des MCU. D’Onofrio ist jedoch nicht der Einzige aus diesen Serien, der nun im MCU mitmischt. Charlie Cox darf weiterhin als Matt Murdock auftreten, dies bestätigte Kevin Feige vor Kurzem.
Auf den folgenden Seiten, seht ihr die Easter Eggs auf dem Staffelfinale.
Scotts Hilfe
Bereits in Folge 3 von „Hawkeye“ sah man, wie Clint die Hilfe von Scott Lang und Hank Pym in Anspruch nahm, um die Vergrößerungs- beziehungsweise Verkleinerungstechnologie für seine Trickpfeile zu nutzen. Während man in Folge 3 den Vergrößerungspfeil sah, sieht man nun den Verkleinerungspfeil, der auf die Schergen der Tracksuit-Mafia und ihren Truck geschossen wird. Wie er jedoch die Personen danach wieder größer bekommt, muss Clint erst noch bei Scott in Erfahrung bringen.
Autotür
Wenn Wilson Fisk die Tür eines Fluchtwagens öffnet – oder wie in diesem Fall: einfach wegreißt –, sollte man lieber anfangen, um sein Leben zu bangen. Während Eleanor Bishop dank ihrer Tochter halbwegs unbeschadet aus der Konfrontation hervorging, sah man schon in der ersten Staffel von „Marvel’s Daredevil“, wozu Kingpin imstande ist. Dort tötete Wilson Fisk in einem Kampf einen Russen, der ihn verpfeifen wollte – mit Hilfe einer Autotür.
Die Manschettenknöpfe
Ein kleines, aber wichtiges Detail sieht man im Kampf zwischen Kate Bishop und Wilson Fisk. Dort zerstört Fisk zuvor die Trickpfeile von Kate, die jedoch einen seiner Manschettenknöpfe zu greifen bekommt. Noch vor einigen Folgen zeigte ihr Clint einen Taschenspielertrick, den sie nun anwendet, um Fisk unschädlich zu machen. Die Manschettenköpfe kennen geneigte Marvel-Fans bereits aus der Serie „Marvel’s Daredevil“. Dort wurde etabliert, wie der junge Fisk unter seinem kriminellen Vater leiden musste und ihn schließlich im Kindesalter tötete. Eben jene Manschettenköpfe waren das Erbe seines Vaters.
Natasha und Yelenas Vergangenheit
Im Kampf zwischen Yelena und Clint will die Black Widow endlich Klarheit darüber erlangen, was mit ihrer Schwester auf Vormir geschehen ist. Clint war der Einzige, der vor Ort war – daher soll er ihr vor seinem Tod erklären, was vor sich ging. Doch erst mit dem geheimen Pfeifen von Natasha kann er Yelena beruhigen und ihr erklären, dass Natasha alles für ihre Schwester gemacht hat. So berichtet Clint auch, dass Natasha als Kind ein Flugzeug fliegen musste, um sich, Yelena und ihre Familie in Sicherheit zu bringen. Eben jene Fluchtszene und das Pfeifen sah beziehungsweise hörte man im Film „Black Widow“.
Echos Rache
Mayas Vater musste einst sterben, sodass ihr Hass auf den Ronin sie zur Verzweiflung bringt. Der Kingpin hatte einen Schuldner weniger, um den er sich Sorgen machen musste. Nun will die gehörlose Superheldin-in-spe Rache an demjenigen, der für den Tod ihres Vaters wirklich verantwortlich war. Die Szene, in der sie ihren „Onkel“ Wilson erschießt, ähnelt dabei den Bildern aus der Comicreihe. Dort starb der Kingpin jedoch nicht, sondern verlor für eine Weile sein Augenlicht, dass er dank einer teuren Operation wieder zurückbekam. Womöglich blüht ihm hier ein ähnliches Schicksal.
Lucky
Es ist das versöhnliche Ende, auf das alle gewartet haben. Clint hat es mit Kate und dem Pizza-Dog zu seiner Familie ins abgelegene Haus geschafft. Dabei wird auch der neue Name des Hundes offenbart, der nun offiziell „Lucky“ heißt – genauso wie in den Comics.
Agent 19
Findige Marvel-Expert*innen hatten bereits darüber spekuliert, nun folgte die Bestätigung: Die offizielle Mockingbird innerhalb des MCU ist niemand Geringeres als Laura Barton. Clint gibt ihr die Uhr zurück, die in Folge 1 von „Hawkeye“ auf der geheimen Auktion versteigert werden sollte. Diese Uhr, die man aus den Überresten den Avengers Hauptquartiers entnahm, sollte die wahre Identität eines engen Partners von Clint offenbaren. Die eingravierte 19 deutet auf „Agent 19“ hin alias Barbara Morse, die unter dem Decknamen Mockingbird agierte. In den Comics waren Hawkeye und Mockingbird lange Zeit verheiratet, ließen sich jedoch auch scheiden. Fun Fact: In der Serie „Agents of S.H.I.E.L.D.“ sah man bereits eine Version von Bobbi Morse – so ihr Spitzname. Da die Serie jedoch anscheinend nicht mehr zum Kanon des MCU gehört, wurde dies nun angepasst. Nicht mehr Adrianne Palicki ist Mockingbird, sondern ganz offiziell Linda Cardellini.
Die Zielscheibe und Lady Hawkeye
Es ist quasi die offizielle Staffelstabübergabe an symbolischer Stelle mit dem wohl versöhnlichsten Abschluss für einen Marvel-Charakter. An eben jener Zielscheibe, an der Clint Barton einst seine Familie verlor und zu einem fünf Jahre andauernden Rachefeldzug aufbrach, spricht er mit Kate nun über ihren neuen Superheldinnen-Rufnamen. Tatsächlich hatte Kate Bishop in den Comics Namen wie „Lady Hawkeye“ und „Lady Hawkman“. Obwohl es Clint nicht offen ausspricht, als er zu ihr sagt: „Weißt du was? Ich hätte da einen Vorschlag“, lässt die Einblendung des Serientitels „Hawkeye“ nur den Schluss zu, dass sie nun ganz offiziell den Decknamen im MCU angenommen hat.
Rogers Musical
Statt mit einer weiterführenden Post-Credit-Szene Marvel-Fans Lust auf mehr zu machen, werden sie mit einer langen Szene aus dem „Rogers Musical“ aus dem Jahr 2021 entlassen. Darin fällt natürlich erneut der prägnante Satz von Steve Rogers „I could do this all day“ – „Kann den ganzen Tag so weitergehen“. Außerdem spricht Tony Stark von Schawarma, was die Avengers in der Post-Credit-Szene von „Marvel’s The Avengers“ aßen. Steve gibt Tony noch den guten Rat mit, auf die atomare Bombe zu achten und Hulk darf sich – ganz so wie in den Comics – durch die Gegend smashen. Und dann wäre da noch der fiese Satz der Zivilbevölkerung: „Blame you then, but you’re good for now“, ein Satz der in der deutschen Übersetzung leider nicht korrekt übersetzt wurde. Korrekt übersetzt müsste der Liedtext in etwa: „Wir geben euch später die Schuld, aber jetzt seid ihr uns gut genug“ lauten. Nach den Sokovia Accords mussten sich die Avengers schließlich für die Kollateralschäden auf der Erde vor der Zivilbevölkerung verantworten, nachdem sie ihnen zuvor das Leben gerettet und dafür bejubelt wurden.