„Black Widow“ hat die offensichtliche und perfekte Chance nicht genutzt und jetzt wissen wir auch warum: „Hawkeye“ sorgt nun dafür, dass wir ab sofort anders auf „Avengers: Endgame“ blicken.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Folge 5 von „Hawkeye“! –
Sicherlich nicht nur wir haben uns gewundert, warum „Black Widow“ in diesem Jahr die offensichtlichste Möglichkeit ungenutzt ließ, „Avengers: Endgame“ nachträglich aufzuwerten. Schließlich lernten wir in dem Film die andere Familie von Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) kennen, in der vor allem ihre Schwester Yelena Belova (Florence Pugh) herausstach und direkt zum Fanliebling avancierte.
„Hawkeye“, „Avengers: Endgame“ und noch mehr vom MCU gibt es bei Disney+
Da war es doch eigentlich logisch, uns zu zeigen, dass auch Yelena und / oder andere Mitglieder von Natashas Familie Thanos‘ (Josh Brolin) Schnipser zum Opfer fallen. Immerhin wäre so Natashas Verhalten in „Avengers: Endgame“ rückwirkend auf ein neues Level gehievt worden. Mit ein paar Monaten Verspätung erfüllte uns jetzt aber Folge 5 von „Hawkeye“ diesen Wunsch.
Der Anfang der Episode entführt uns ins Jahr 2018, wo bereits bei allen MCU-Fans die Alarmglocken schrillen müssten. Wir sehen darin, wie Yelena und eine andere Black Widow eine Kollegin mit dem Gegenmittel von der chemischen Kontrolle von Dreykov (Ray Winstone) befreien wollen – nur um festzustellen, dass sie gar nicht nach der Pfeife des Leiters des Roten Raums, wo die Black Widows ausgebildet wurden, tanzt. Dass im MCU etliche Titel miteinander verbunden sind, beweist euch auch das folgende Video:
Als Yelena sich anschließend zur Toilette verabschiedet, passiert beim Händewaschen das, was Fans schon am Anfang der Sequenz vermutet haben dürften: Sie löst sich in Staub auf. Wir erleben ihr Verschwinden und ihre Rückkehr im Jahr 2023 aber aus ihrer Sicht, womit nur ein paar Sekunden dazwischenliegen. Von ihrer Black-Widow-Kollegin wird Yelena danach aufgeklärt und sagt anschließend die Sätze, die einigen Fans emotional dezent zugesetzt haben dürften:
„Ich muss Natasha finden. Kannst du mir helfen, sie zu finden? Ich muss ihr sagen, dass es mir gut geht.“
„Hawkeye“ gibt uns eine neue Sicht auf Natashas Tod
Yelena weiß zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts von Natashas Opfer auf Vormir. Mit ihrem Sprung sicherte sie dort den Seelenstein, der die Rückkehr der Hälfte allen Lebens im Universum – einschließlich ihrer Schwester Yelena – überhaupt erst ermöglichte.
Wir haben jetzt wiederum ein deutlich besseres Bild von Natashas Gefühlswelt in „Avengers: Endgame“. Zwei Jahre, nachdem sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder mit ihrer Schwester vereint war, löste sich diese wegen Thanos in Staub auf. Entsprechend ist es noch verständlicher, warum sie sich in Arbeit stürzte, die Avengers – oder das, was davon übrig war – so gut es ging am Leben hielt und warum sie letztlich wirklich zu allem bereit war. Das macht ihren Tod auf Vormir rückblickend aber natürlich noch tragischer. Natasha leistete ihren Beitrag, um ihre Schwester zurückzuholen und konnte sie doch nie wiedersehen.
Offen ist jetzt natürlich noch, was aus ihren Adoptiveltern Alexei alias Red Guardian (David Harbour) und Melina (Rachel Weisz) geworden ist. Lösten sie sich ebenfalls in Staub auf? Ein künftiges Marvel-Projekt könnte diese Frage beantworten und Natashas Opfer so noch weiter emotional aufladen.
Bei Yelena stellt sich wiederum die spannende Frage, ob sie ihre blinde Wut gegen Clint Barton alias Hawkeye (Jeremy Renner) trotz ihres Schmerzes überwinden kann. Da Clint ebenfalls noch unter Natashas Tat leidet, wie Folge 5 erneut bewies, wäre dies der naheliegende Hebel, um die beiden doch miteinander zu versöhnen. Folge 6 von „Hawkeye“ ist zugleich das Staffelfinale, weswegen wir am 22. Dezember 2021, wenn die letzte Episode bei Disney+ erscheint, die Antwort erhalten sollten.
Nicht nur Natasha segnete im MCU das Zeitliche. Doch wie gut erinnert ihr euch an all diese Tode?
