Netflix bedient sich bei der Produktion neuer Serien gern an Buchvorlagen. Einer dieser Titel ist diesen Monat besonders wichtig – und mehr als empfehlenswert.
Beliebte Netflix-Serien wie „Bridgerton“, „3 Body Problem“ und „You – Du wirst mich lieben“ eint nicht nur der Erfolg beim Publikum, sondern auch ihr Ursprung: Sie alle basieren auf einer Romanvorlage. Wer nach der neuesten Staffel wissen möchte, wie es weitergeht, greift da gern zum nächsten Band. Das hat einer Buchreihe Rekordzahlen beschert – und die könnten im Oktober womöglich nochmals durch die Decke gehen. Anlässlich des aktuellen Pride Month möchte ich euch sowohl Serie als auch die zugrundeliegenden Graphic Novels aber schon jetzt ans Herz legen:
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Dank Netflix: „Heartstopper“ bricht Rekord
Bereits 2019 fanden sowohl der erste als auch der zweite „Heartstopper“-Band ihren Weg in den Buchhandel. Drei Jahre später hat sich Netflix der queeren Coming-of-Age-Geschichte aus der Feder der britischen Autorin und Illustratorin Alice Oseman angenommen – und damit direkt ins Herz der Fans getroffen. Die erste „Heartstopper“-Staffel landete in 54 Ländern in den Netflix-Top-10, Season 2 erweiterte sogar auf 64 Länder (via Tudum). Aktuell wartet das Publikum auf die neuen Folgen von „Heartstopper“ Staffel 3.
Da die Fortsetzung erst am 3. Oktober 2024 Premiere feiern wird, haben sich Fans stattdessen der Graphic Novel zugewandt. Der fünfte Band, der am 7. Dezember 2023 veröffentlicht wurde, verrät nämlich bereits, was die Hauptfiguren nach dem berührenden Cliffhanger erwartet. Die Neugier war offenbar so groß, dass die Verkaufszahlen direkt einen Rekord gebrochen haben. Wie The Guardian berichtete, etablierte sich „Heartstopper“ Volume 5 als am schnellsten verkaufte Graphic Novel aller Zeiten in Großbritannien. Innerhalb der ersten drei Verkaufstage ging der Band im Vereinigten Königreich 60.012 Mal über die Theke. Damit hatte sich das Werk in der Release-Woche Kategorie- und Genre-übergreifend als meistverkauftes Buch platziert. Für Oseman ein riesiger Erfolg, wie sie zu Protokoll gab:
„‚Heartstopper‘ ist eine Geschichte, in der Freude, Liebe und Queerness im Mittelpunkt stehen. Zu sehen, dass sie von so vielen Leser*innen, jung oder alt, auf diese Weise angenommen wird, gibt mir ein echtes Gefühl der Hoffnung.“
Die neuen Folgen lassen noch auf sich warten. Welche Neustarts auf Netflix das Jahr darüber hinaus für euch bereithält, seht ihr im Video:
„Heartstopper“: Ein Gefühl von Geborgenheit und Hoffnung
– Dieser Teil des Artikels spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen. –
Falls ihr „Heartstopper“ weder gelesen noch auf Netflix gestreamt habt, solltet ihr das schleunigst nachholen. Denn die Geschichte um Nick Nelson (Kit Connor) und Charlie Spring (Joe Locke) bietet etwas, das in der Buch- und Serienwelt nur ganz schwer zu finden ist: 100 % Komfort. Die Handlung schafft einen Rahmen, in dem ich mich unfassbar geborgen fühle. Aus einer bedingungslosen Freundschaft wächst die erste großen Liebe heran – und das inszenieren sowohl die Graphic Novels als auch Netflix herzergreifend schön.
Jedes Knistern in der Luft ist regelrecht greifbar. Trotzdem wird nichts geschönt: Die Charaktere werfen sich schüchterne Blicke zu, kichern verlegen. Hin und wieder fehlen ihnen die Worte. Und manchmal sind sie verletzt, tragen ein düsteres Päckchen mit sich herum. Es wirkt schlichtweg real – und genau das ist es, was „Heartstopper“ vielen anderen Titeln aus dem Coming-of-Age-Genre voraushat. Wie eine Studie der University of California Los Angeles zeigt, liefert „Heartstopper“ vor allem dem jüngeren Publikum (befragt wurden Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zehn und 24 Jahren) genau das, wonach sie sich sehnen (via Entertainment Weekly):
„Wie dieser Bericht zeigt, sind der stereotypen, heteronormativen Erzählungen überdrüssig, die romantische und/oder sexuelle Beziehungen aufwerten – insbesondere solche, die toxisch sind – und suchen nach mehr Darstellungen von Freundschaft, die ein zentraler Aspekt des Heranwachsens und des sozialen Wohlbefindens ist.“
Zwar gehen Nick und Charlie eine „romantische“ Beziehung ein, sie blenden dabei aber nie aus, dass sie auch beste Freunde sind. Sie treten einander und ihrem Umfeld mit Respekt gegenüber – und machen trotzdem Witze übereinander. Wenn ich in die Welt von „Heartstopper“ eintauche, dann gibt mir das Hoffnung. Hoffnung, dass wir Ausgrenzung und Feindlichkeit als Gesellschaft endlich überwinden können. Hoffnung, dass jeder Mensch ohne Angst sein wahres Ich zeigen darf. Hoffnung, die jede*r von uns gelegentlich braucht, um sich wieder in den Alltag stürzen zu können.
Wenn ihr „Heartstopper“ bereits in euer Herz geschlossen habt, legt euch folgender Artikel weitere fantastische Filme und Serien ans Herz:
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