Bei aller Liebe wurde die erste Staffel der „Game of Thrones“-Serie wegen einer Sache durchaus kritisiert. In Staffel 2 ist damit aber endgültig Schluss.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 1 von „House of the Dragon“! –
Wer hätte das nach dem viel kritisierten Ende von „Game of Thrones“ gedacht? Das Spin-off „House of the Dragon“ erfreut sich allgemeiner Beliebtheit, schlägt in unserem direkten Vergleich sogar die große Fantasy-Konkurrenz „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ und weckt definitiv die Hoffnung, ein rundum gelungenes Serien-Event zu werden.
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Staffel 2 von „House of the Dragon“ ist zum Glück bereits bestätigt – lässt aber noch etwas auf sich warten –, weitere Staffeln sollen folgen und was uns darin erwartet, dürfte nach dem Ende von Staffel 1 klar sein: der Tanz der Drachen, der berühmte Targaryen-Bürgerkrieg. Das bringt auch einige wichtige Änderungen im Vergleich mit den bisherigen Folgen mit sich, wie Showrunner Ryan Condal im Gespräch mit The Sunday Times (via IndieWire) bestätigte:
„Wir widmen uns jetzt dem Spektakel. Aber man muss die Komplexität dieser Personen verstehen, bevor sie in einen Krieg geworfen werden.“
Staffel 2 bringt „Game of Thrones“-Gefühl zurück
Staffel 1 war also lediglich der Aufbau, die nächste Season – und vermutlich die darauffolgenden – werden ein deutlich höheres Tempo an den Tag legen, wie Condal versprach:
„Staffel 2 wird den Rhythmus haben, den die Leute durch die mittleren Staffeln von ‚Game of Thrones‘ gewohnt sind, aber wir haben uns das verdient und die Zuschauer*innen werden bei den Tragödien mitfühlen, weil wir uns das erarbeitet haben.“
Trotz der positiven Reaktionen waren die etlichen Zeitsprünge in Staffel 1, durch die auch mehrere Darsteller*innen teils wiederholt ausgetauscht wurden, der sicherlich größte Kritikpunkt von vielen. Nach dem großen Zeitsprung von zehn Jahren mit Folge 6 wurden gar einige Stimmen laut, die „House of the Dragon“ nicht weitersehen wollten. Condal selbst ist sich bewusst, dass die Serie dem Publikum einiges abverlangt hat:
„Es ist eine herausfordernde Serie, weil wir in einer Welt leben, in der die Leute zwischen mehreren Bildschirmen und Kanälen hin- und hergerissen sind und wir verlangen, dass man aufmerksam bleibt bei diesen verrückten Änderungen der Zeitlinien und Neubesetzungen von Schauspieler*innen. Aber das hat seine Wirkung nicht verfehlt.“
Dass der letzte Satz von Condal kein leeres Versprechen ist, durften wir bereits mit den letzten Folgen von Staffel 1 erleben, in denen die Vergangenheit der Figuren immer wieder für emotionale Momente sorgte. „House of the Dragon“ hat eben mit den ersten zehn Folgen die Grundlage für künftige Wendungen und Interaktionen zwischen Charakteren gelegt. Staffel 2 kann die Früchte dieser Arbeit ernten, indem sie uns vollends in den Tanz der Drachen wirft und somit das Tempo enorm anzieht. Die Phase der großen und vielen Zeitsprünge ist also vorbei, vielmehr waren die vergangenen drei Folgen, die ja bereits eng zusammenhingen, ein Vorgeschmack dessen, was noch kommt.
Zudem dürfen wir damit rechnen, dass die Seherfahrung über das veränderte Tempo hinaus anders sein wird. Nach eher ruhigerem Taktieren folgt jetzt ein offener Krieg, in dem uns deutlich mehr Action erwartet. Darüber hinaus erfahren wir sicherlich mehr über die politischen Verhältnisse in Westeros über das Haus Targaryen hinaus. Schließlich sind die Schwarzen um Rhaenyra (Emma D’Arcy) auf der einen und die Grünen um Alicent (Olivia Cooke) auf der anderen Seite aktuell damit bemüht, die verschiedenen Häuser des Kontinents um sich zu scharen. Und wie man es von „Game of Thrones“ gewohnt ist, sollte man sich der Loyalität anderer nie zu sicher sein.