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Folge 4 beweist: Darum sind die Sexszenen in „House of the Dragon“ besser als in „Game of Thrones“

Folge 4 beweist: Darum sind die Sexszenen in „House of the Dragon“ besser als in „Game of Thrones“
© IMAGO / ZUMA Press

Folge 4 des Spin-offs beweist, dass die Verantwortlichen einen Kritikpunkt an „Game of Thrones“ offenbar berücksichtigt haben, wovon „Hosue of the Dragon“ enorm profitiert.

– Achtung: Es folgen Spoiler für Folge 4 von „House of the Dragon“! –

„Game of Thrones“ war das Serienevent unserer Zeit – und doch gab es hier natürlich auch einiges an Kritik. Nicht nur am Serienende, sondern bereits davor, denn das, was etliche Zuschauer*innen anlockte, störte andere wiederum: die Gewalt und der Sex. Oft genug wirkte es, als wollten die Verantwortlichen ihrer Serie lediglich einen zusätzlichen Schauwert hinzufügen und taten dies durch drastische und freizügige Darstellungen gleichermaßen.

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Nun ist „House of the Dragon“ wahrlich ebenfalls keine Serie von Traurigkeit, doch gerade die Sexszenen wirken mit deutlich mehr Bedacht und Intention gewählt. Daemon-Darsteller Matt Smith stört sich zwar dennoch an der Anzahl der schlüpfrigen Einlagen, doch im Vergleich zu „Game of Thrones“ wirkt das Spin-off bislang zurückhaltender. Der Vorgänger erweckte gerne mal den Anschein, blanke Brüste einfach nur so einzustreuen, doch gerade die vierte Folge von „House of the Dragon“ tritt den Beweis an, dass selbst die Sexszenen im Spin-off eine Geschichte erzählen und mehr über die Figuren verraten.

Am schnellsten wird das sicherlich bei der nächtlichen Szene zwischen Viserys (Paddy Considine) und Alicent (Emily Carey) offensichtlich. Alicents Abneigung, mit dem dahinrottenden König Verkehr haben zu müssen, war auf erdrückende Art spürbar, was durch die gleichzeitige Gegenüberstellung mit Rhaenyras Abenteuern Alicents ambivalente Lage verdeutlicht. Sie lebt zwar als Königin in Saus und Braus und ist doch in ihrer Ehe mit Viserys gefangen, was eben eine eklige Schattenseite hat – der sich Viserys nicht einmal bewusst ist. Nicht das einzige Beispiel in dieser Folge, dass er seine Frau nicht vollends respektiert, man denke nur an die Wandteppiche…

Bei einer „Game of Thrones“-Szene funkte es aber offenbar gewaltig zwischen den Darsteller*innen:

„House of the Dragon“ setzt sich die Messlatte selbst nach oben

Genau solch ein Schicksal, wie Alicent es ereilt hat, wünscht sich Rhaenyra nicht und gibt sich mit ihrem Onkel Daemon deswegen einem rebellischen Ausflug in Königsmund hin, getarnt als einfaches Volk. In einem Freudenhaus wird dann offensichtlich, dass Rhaenyra und Daemon in bester Targaryen-Tradition Gefühle füreinander hegen. Hier wirkt wohl wiederum eine subtilere Erzählung durch die Inszenierung ihrer Fast-Sex-Szene, denn Daemon bricht die Intimität ab, sobald Rhaenyra Blickkontakt mit ihm aufbaut. Zuvor sahen wir Daemon nur in einer Sexszene mit der Prostituierten Mysaria (Sonoya Mizuno), zu der er wiederum im Akt keinen Blickkontakt hatte und das Stelldichein letztlich sogar unerledigter Dinge abbrach. Hat ausgerechnet der so hedonistisch wirkende Daemon ein Problem mit Intimität? Denkbar wäre es jedenfalls und würde seinem Charakter eine weitere interessante Note hinzufügen.

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Ein schöner Kniff gelang den Verantwortlichen dann letztlich auch bei der Inszenierung der Sexszene zwischen Rhaenyra und Kriston Kraut (Fabien Frankel). Sein Zaudern und Zögern war während des ganzen Aufbaus ihrer Vereinigung zu spüren und es ist kein Zufall, dass uns halbwegs detailliert gezeigt wurde, wie lange es dauerte, bis Kriston sich seiner Rüstung entledigt hatte. Das Mitglied der Königsgarde weiß nur zu gut, dass er sein Leben verliert, wenn herauskommt, dass er die Prinzessin entjungfert hat, zumal sich eigentlich einem enthaltsamen Leben verschrieben hatte. Doch nicht nur dieser innere Zwist wurde durch das längere Vorgeplänkel deutlich, sondern auch, dass Kriston und Rhaenyra hier eben nicht nur aus einer kurzen Laune, einem flüchtigen Aufflammen von Leidenschaft heraus agieren, sondern sich wirklich begehren. Kriston ist offensichtlich bewusst dazu bereit, sein Leben für diesen Moment zu riskieren.

Diese Sexszenen verraten uns ohne Worte allerdings nicht nur mehr über die Figuren, sie sind zudem im Vergleich zu „Game of Thrones“ deutlich weniger aufreizend und effekthascherisch inszeniert. Somit bleibt der Fokus stets auf der Narrative und der Bedeutung dieser Momente für die individuellen Figuren. Ob „House of the Dragon“ diesem selbstgewählten Standard in den nächsten Folgen gerecht wird, erfahrt ihr immer montags bei Sky und WOW.

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