Hat eine beliebte Figur des „Game of Thrones“-Spin-offs unwissentlich ihr Todesurteil unterschrieben? Die Fans rätseln, wie dem Charakter ein schauriges Schicksal erspart bleiben könnte.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Folge 3 von „House of the Dragon“! –
Kritisch und besorgt blickten etliche „Game of Thrones“-Fans nach den Erfahrungen mit der Hauptserie auf den Ableger. Nach den ersten drei Folgen lässt sich festhalten: „House of the Dragon“ liefert und darf sich Hoffnungen machen, am Ende des Jahres in einigen Bestenlisten zu landen – sofern die Qualität nicht doch noch einbricht, versteht sich.
Hoch im Kurs bei den neuen Figuren steht unter anderem Daemon Targaryen (Matt Smith), vor allem nachdem er im actionreichen Finale der dritten Folge den Krieg gegen den Krabbenspeiser Craghas Drahar (Daniel Scott-Smith) praktisch im Alleingang entschied. Letztlich war es auch Daemon überlassen, den Piratenanführer zu töten. Nachdem er ihn in einer Höhle erschlagen und zweigeteilt hatte – was wir nicht zu sehen bekamen –, schleifte der mit dem Blut seines Gegners überströmte Daemon die obere Hälfte von Craghas Drahar an der Hand haltend über das Schlachtfeld, als Zeichen für alle, dass der Krieg vorüber ist.
Zuschauer*innen zeigten sich ob dieses Bild jedoch schnell besorgt, denn der Krabbenspeiser litt immerhin an Grauschuppen. Bestätigt wurde dies laut ScreenRant in „The House That Dragons Built“, einer Dokuserie, die genauere Einblicke in die Entstehung der Serie gewährt. Die schreckliche Krankheit kennen wir bereits aus „Game of Thrones“, wo unter anderem Sharin Baratheon (Kerry Ingram) und Jorah Mormont (Iain Glen) darunter litten. Grauschuppen ist hoch ansteckend, wie wir bei Jorah Mormont sehen konnten. Hat sich Daemon jetzt also ebenfalls damit infiziert und werden seine Muskeln langsam zu Stein, verfällt er dem Wahnsinn, wenn es sein Gehirn erreicht, während er langsam dahinsiecht?
Höchstwahrscheinlich nicht. Co-Showrunner und Regisseur Miguel Sapochnik verreit bei einem Blick in die Episode auf YouTube, dass der Daemon, der aus der Höhle mit den Überresten des Krabbenspeisers tritt, eine neue Version von Daemon ist, die wir danach für den Rest der Staffel zu sehen bekommen. Doch wie kann er den Kontakt mit Grauschuppen überlebt haben?
Wie lustig Dreharbeiten in Westeros sein können, beweist euch das folgende Video:
Fans erklären, warum Daemon wohl nicht unter Grauschuppen leidet
Um sich nicht der einfachen und unschönen Erklärung ausliefern zu müssen, dass Daemon einfach überlebt, weil er zu wichtig ist, präsentierten Fans bei Reddit bereits einige Theorien. Eine Möglichkeit, die vorgetragen wurde, ist, dass die Grauschuppen bei Craghas Drahar inzwischen nicht mehr aktiv sind. Bei Sharin war dies der Fall, die entsprechend zwar noch Narben im Gesicht hatte, aber nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Craghas wird in der aktuellen Folge als Prinz bezeichnet und stammt aus der Freien Stadt Myr, die in Essos liegt. In Essos sind die Grauschuppen deutlich stärker verbreitet, entsprechend dürfte man sich dort besser mit Heilmethoden auskennen und als Prinz könnte Craghas Zugang dazu gehabt haben.
Dass seine Haut aber an etlichen Stellen so rötlich aussieht, was bei Sharin nicht der Fall war, könnte daran liegen, dass zunächst versucht wurde, die Grauschuppen wegzuschneiden, genau wie es später bei Jorah Mormont erfolgreich geschah. Eventuell war die Krankheit bei Craghas schon zu stark verbreitet, um die schmerzhafte und wegen der Ansteckungsgefahr gefährliche Prozedur abzuschließen. Vielleicht geschah dies also nur an einigen Stellen, womit die rötlichen Narben zurückblieben, danach könnte man Craghas erfolgreich geheilt haben, um die Ausbreitung und Ansteckungsgefahr der Grauschuppen zu unterbinden.
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Andere bringen das Argument hervor, dass Targaryens angeblich immun gegen Krankheiten sind. Dabei handelt es sich aber höchstwahrscheinlich nur um Propaganda des Hauses, um einen gottähnlichen Anschein zu erwecken; es gibt etliche Beispiele für Targaryens, die an Krankheiten litten; Daemons Tante Maegelle Targaryen starb beispielsweise ausgerechnet an Grauschuppen (via eisundfeuer.fandom.com). Wieder andere meinten, dass nur der Kontakt mit der von Grauschuppen infizierten Haut ansteckend sei, nicht aber das Blut als solches. Es sieht auch tatsächlich so aus, als würden die Grauschuppen auf der linken Schulter von Craghas enden. Daemon könnte also einfach Glück gehabt haben, weil er seinen getöteten Widersacher an der eventuell nicht ansteckenden Hand über das Schlachtfeld zog.
Zuschauer*innen haben also die Auswahl aus zwei durchaus plausiblen Argumenten dafür, warum Daemon sich nicht mit Grauschuppen infiziert hat. Wir dürfen derweil gespannt sein, ob sich Verantwortliche der Serie noch zu dieser Frage öffentlich äußern werden. Bis dahin dürfen wir uns aber ohnehin auf Folge 4 von „House of the Dragon“ freuen, die am 12. September bei Sky und WOW erscheint.