Serien-Fans kennen das zu genüge: Über Jahre hinweg verfolgt man gebannt vor dem Fernseher seine Lieblingsserie, lebt quasi ein zweites Leben mit den Charakteren und dann wird alles durch ein schlechtes Ende oder eine plötzliche Wendung zunichte gemacht. Diese Liste präsentiert euch einige dieser Serien. Wenn ihr sie noch nicht gesehen habt, dann schaut sie bitte nur bis zur angegebenen Staffel. Die Spoiler-Warnung ist obligatorisch.
„Prison Break“ - 2. Staffel
Die zweite Staffel von „Prison Break“ beginnt kurz nach dem Ausbruch von Lincoln aus dem Fox River State Gefängnis. Darauf folgten allerdings so viele absurde Ereignisse, dass die Macher bei den Zuschauern komplett daneben lagen. Es ist zwar schön, dass sie etwas Neues probieren wollten, aber hier hat das nicht funktioniert.
„Dexter“ - 8. Staffel
Während die Serie im Großen und Ganzen ziemlich gut bei den Fans ankam, sank die Qualität mit der finalen Staffel signifikant. Nach der seltsamen Beziehungskiste zwischen den Adoptivgeschwistern Dexter (Michael C. Hall) und Debra (Jennifer Carpenter), entgleiste die Serie am Ende komplett. Ganz zu schweigen vom offenen Ende der Serie, welches die Fans mehr als nur verärgerte.
„Sons of Anarchy“ - 3. Staffel
Staffel zwei von „Hamlet auf Harleys“, wie „Sons of Anarchy“ von seinen Fans auch liebevoll genannt wird, endete mit der Entführung von Jax‘ Sohn Abel (Evan Londo/Ryder Londo). Während dann der Großteil der Charaktere in Irland umherirrte, um Abel zu finden, wussten die Zuschauer bereits von Anfang an, wo er sich befand. Unspannender geht es kaum. Es gab zwar noch vier weitere Staffeln, aber für viele Zuschauer war es danach einfach nicht mehr dasselbe.
„Orange Is the New Black“ - 3. Staffel
Die ersten beiden Staffeln von „Orange is the New Black“ steckten voller Drama und lebten von ihrer „alles ist möglich“-Mentalität. In der dritten wurde all das gegen die Eckpfeiler einer Sitcom ausgetauscht, was der Serie alles andere als gut tat. Seitdem ist die Serie einfach nicht mehr, was sie einmal war.
„Game of Thrones“ - 7. Staffel
Das Fantasy-Epos ist weiterhin eine der populärsten Serien aller Zeiten. An der vergangenen Staffel scheiden sich aber die Geister. Während viele sich von Staffel 7 gut unterhalten fühlten, driftete sie für zahlreiche eingefleischte Fans zu sehr in den Mainstream ab. Viele Kernkompetenzen der Serie wurden plötzlich fallen gelassen, oftmals wurde die Handlung übereilt vorangetrieben, wobei Charakterentwicklungen und prägende Momente auf der Strecke blieben. Selbst vorgetäuschte Beinahe-Tode waren auf einmal an der Tagesordnung, wobei „Game of Thrones“ diese stets verteufelt hatte. Einigen Zuschauern fehlten damit die nötigen Konsequenzen, stattdessen schraubte die Staffel den Humor-Anteil nach oben, was ebenfalls zwiegespalten aufgenommen wurde. Vielleicht kann „Game of Thrones“ ja in der abschließenden achten Staffel wieder alle Fans hinter sich vereinen.
„Akte X“ - 8. Staffel
Mit der Entführung von Fox Mulder (David Duchovny) in Staffel sieben, endete für viele eine TV-Mystery-Ära. Robert Patrick, der als Ersatz für Duchovny herhalten sollte, konnte leider nicht in die großen Fußstapfen treten, was allerdings nicht die Schuld des Darstellers ist. Nach Staffel sieben hätte die Serie schlicht enden sollen, denn der neue Ton der Serie, den John Doggett mitbrachte, passte einfach nicht zur Serie. Selbst die neuen Staffeln, in denen wieder Mulder und Scully (Gillian Anderson) gemeinsam ermitteln, konnten den alten Zauber nicht zurückbringen.
„Community“ - 4. Staffel
Am Ende von Staffel drei von „Community“ verließ der Drehbuchschreiber Dan Harmon die Serie. Für ihn und für viele Fans waren alle folgenden Staffeln nur noch ein schlechtes Abziehbild von dem einstigen Comedy-Meilenstein. Es fehlte einfach Harmons cleverer Humor. Da half es auch nicht, dass Harmon später zur Serie zurückkehrte.
„The Walking Dead“ - 7. Staffel
Spätestens ab Staffel 5 beschwerten sich einige Zuschauer über Monotonie und fehlende Geschwindigkeit bei „The Walking Dead“. Staffel 7 brachte allerdings einen spürbaren Umbruch mit sich. Die erste Folge wurde noch von über 17 Millionen Zuschauern in den USA gesehen, das Finale nur noch von 11 Millionen, teilweise brach die Quote sogar auf nur knapp über 10 Millionen Zuschauer ein. Den erhofften Schwung durch den neuen Bösewicht Negan konnte „The Walking Dead“ nicht mitnehmen – im Gegenteil. Viele störten sich an Ricks passiver Rolle, an der extremen Brutalität bei den Toden von zwei Fanlieblingen in der ersten Folge und am häufig langsamen Tempo. Staffel 8 bestätigte diesen Trend, hier schalteten teilweise nicht einmal mehr sieben Millionen Zuschauer ein. Weiterhin ein sehr guter Wert, doch für das erfolgsverwöhnte „The Walking Dead“ begann in Staffel 7 ein für dessen Verhältnisse rasanter Niedergang, der bislang nicht gestoppt werden konnte.
„How I Met Your Mother“ - 9. Staffel
Die finale Staffel von „How I Met Your Mother“ kann man als Paradebeispiel dafür sehen, wie man es als Schreiber einer Serie nicht machen sollte. Nach Jahren des Hinhaltens wurde Teds Frau, die Mutter seiner Kinder, quasi in einem Nebensatz umgebracht, nur damit Ted und Robin am Ende ihr gemeinsames Glück finden durften. Nie war ein Serienfinale umstrittener.
„True Detective“ - 2. Staffel
Die erste Staffel der Krimiserie gilt als eine der besten Erfahrungen, die das Genre für Fans bereithält. Staffel 2 konnte daran allerdings nie anknüpfen. In der Anthologie-Serie wurden sämtliche Darsteller ausgetauscht und eine komplett neue Geschichte erzählt, die die tragenden Charaktermomente und die intensive Spannung der ersten Staffel aber nicht erreichen konnte. An Staffel 3 wird jetzt nach einer langen Pause wieder getüftelt, mal sehen, welcher seiner beiden Vorgängerstaffeln sie folgt.
„Scrubs“ - 9. Staffel
Eigentlich sollte „Scrubs“ mit der finalen Folge von Staffel acht beendet werden. Dann entschied sich der Heimatsender der Serie ABC allerdings dazu die Cash-Cow noch weiter zu melken. Allerdings tauschten sie den kompletten Hauptcast aus und ließen einige alte Charaktere nur ab und an mal vorbeischauen. Ein großer Fehler, die neue Truppe passte überhaupt nicht zusammen und vermieste vielen Fans die ganze Serie.
„Two and a Half Men“ - 9. Staffel
Über die Qualität der Sitcom lässt sich streiten, aber selbst für viele Fans ereignete sich mit Staffel 9 ein Umbruch, den sie nicht mitmachen wollten. Hauptdarsteller Charlie Sheen wurde nach einem Streit mit Serien-Schöpfer Chuck Lorre vor die Tür gesetzt und Ashton Kutcher als Ersatz verpflichtet. Damit ging für viele Zuschauer das verloren, was für sie „Two and a Half Men“ ausgemacht hat.
„Roseanne“ - 9. Staffel
Acht Staffeln lang war „Roseanne“ der Prototyp einer modernen Sitcom Ende der 1980er. Die Hauptcharaktere waren echte Menschen der Unterklasse, die von der Hand in den Mund lebten und trotz des beschwerlichen Lebens nie den Spaß daran verloren. Es reichte nur eine Staffel, um die großartige Reputation der Schreiber zu zerstören. In der letzten Staffel gewinnen die Conners nämlich im Lotto und begeben sich auf eine Reihe absurder Abenteuer. In einem scheinbar verzweifelten Versuch der Rehabilitierung wurde dies dann als die Fantasie des Hauptcharakters Roseanne (Roseanne Barr) abgetan.
„Lost“ - 4. Staffel
„Lost“ ist generell eine der umstrittensten Serien aller Zeiten. J. J. Abrams‘ Sci-Fi-Mystery-Format gilt bei vielen als der Inbegriff für faules Drehbuch-Schreiben. Am Ende wurden einfach so viele Stränge offen gelassen beziehungsweise mit der simpelsten finalen Auflösung abgetan, dass Fans sich mit Recht veralbert fühlten. Dabei hätten sie schon in Staffel vier den Braten riechen können, denn schon hier wurde das Grundkonzept der Serie zu Tode geritten, weil den Machern anscheinend nichts Neues mehr einfiel.
„Die wilden Siebziger“ - 8. Staffel
Die Macher von „Die wilden Siebziger“ hätten sich auch denken können, dass ihre Serie ohne die Haupt-Sympathen Eric Foreman (Topher Grace) und Michael Kelso (Ashton Kutcher) nicht mehr tragfähig ist. Nach dem Abgang der beiden Stars versuchte man dennoch, mit der achten Staffel bei den Fans zu landen - ohne Erfolg. Da halfen auch nicht die fünf Episoden, in denen Kutcher dann doch mitspielte.