Bereits der dritten Netflix-Serie wurde in diesem Juni der Stecker gezogen. Einmal mehr zeigt sich, dass dem Streamingdienst bei Sitcoms das glückliche Händchen fehlt.
Die Superheld*innen-Serie „Jupiter’s Legacy“ von Netflix sollte dem Streaminganbieter ähnliche Erfolge wie die Amazon-Serie „The Boys“ bescheren. Doch nach nur einem Monat entschied sich Netflix dazu, die Serie nach den Comics von Mark Millar abzusetzen. Das war allerdings nur die erste von mittlerweile drei Serien, denen Netflix im Juni 2021 den Stecker zog.
Das jüngste Opfer ist „Dad Stop Embarrassing Me!“. Die Sitcom konnte zwar Hollywood-Top-Star Jamie Foxx in der Hauptrolle und als Produzenten vorweisen, aber das reichte nicht: Laut Deadline entschied sich Netflix gemeinsam mit Foxx dazu, der Comedy-Serie keine zweite Staffel zu spendieren. Somit bleibt es für „Dad Stop Embarrassing Me!“ bei einer acht Folgen umfassenden Staffel, die im April 2021 erschien und auf der echten Beziehung von Jamie Foxx und seiner Tochter basiert, die auch als Produzentin beteiligt war.
Die Sitcom konnte offenbar weder Kritiker*innen noch das Publikum überzeugen: Bei Rotten Tomatoes gab es nur 25% positive Bewertungen von Kritiker*innen-Seite, bei den Zuschauer*innen sah es mit 49% positiver Einschätzungen ebenfalls nicht gut aus. Der Partnerschaft zwischen Netflix und Foxx dürfte diese Delle aber nichts anhaben. Der Hollywood-Star wird nach „Project Power“ in den kommenden Filmen „They Cloned Tyrone“ (Sci-Fi-Komödie) und „Day Shift“ (Vampir-Komödie) zu sehen sein. Wir können nur hoffen, dass Jamie Foxx mit diesen humoristischen Werken stärker überzeugen kann.
Welche Netflix-Serien ohne ein richtiges Ende abgesetzt wurden, erfahrt ihr im Video:
Netflix setzte drei Serien im Juni nach einer Staffel ab
Laut Variety erhält „Grand Army“ ebenfalls keine zweite Staffel bei Netflix. Immerhin starteten die neun Folgen der Serie schon im Oktober 2020, sodass sie etwas länger als „Jupiter’s Legacy“ und „Dad Stop Embarrassing Me!“ leben durfte. Die Teenie-Dramaserie dreht sich um eine Gruppe Schüler*innen aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, die ihr alltägliches Leben bestreiten müssen.
„Grand Army“ stammt von Katie Cappiello und basiert auf ihrem Theaterstück „SLUT: The Play“ von 2013. Bei den Folgen führte unter anderem Silas Howard Regie, der schon bei „Transparent“ und „Dickinson“ mitgearbeitet hat. Das Theaterstück und die Serie sind von realen Geschichten inspiriert, die Cappiello als Lehrerin gehört hat, wie sie in einem Interview mit Entertainment Weekly erklärt hat:
„Es sind Jahre, in denen ich meinen Schüler*innen beim Reden zugehört habe, es sind Jahre in denen ich zu Bar- und Bat-Mizwas gegangen bin. Es sind Jahre, in denen Kinder einen anrufen, weil sie nicht wissen, wie sie sich die Schule leisten sollen. Und kann man das mit ihnen besprechen und versuchen, ihnen zu helfen, einen Plan zu entwickeln? Wenn sie Probleme mit ihren Eltern haben, mit wem können sie dann reden, und kann ich ihnen empfehlen, wie man dabei vorgeht? [‚Grand Army‘] nimmt all diese Zeit, all diese Jahre und all diese Beziehung und verschmilzt sie zu diesen fünf Figuren.“
Mittlerweile ist Netflix dafür berüchtigt, dass Serien, die eine kleine Fangemeinde unter den Zuschauer*innen aufgebaut haben, von dem Streamingdienst viel zu früh und ohne befriedigenden Abschluss abgesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, ob Netflix im Juni eine weitere Serie absetzt und das Quartett komplett macht.
Testet euer Netflix-Wissen im Quiz: