„Little Fires Everywhere“ wurde ursprünglich als abgeschlossene Mini-Serie geplant. Ist eine zweite Staffel dennoch möglich?
Mini-Serien können unter bestimmten Bedingungen durchaus verlängert werden. Ein kürzliches Beispiel ist „Big Little Lies“ (ebenfalls mit Reese Whiterspoon). Die HBO-Serie war ursprünglich auf sieben Folgen begrenzt. Nachdem die Serie zum mehrfach preisgekrönten Publikumshit wurde, machte der Sender dennoch weiter. Hinzu kam, dass sich die hochkarätigen Darstellerinnen (Nicole Kidman und Reese Witherspoon) und Buchautorin Liane Moriarty für eine Fortsetzung einsetzten.
Bei „Little Fires Everywhere“ ist die Ausgangslage derzeit eine andere. Zumindest die Serienmacherin Liz Tigelaar machte in einem Interview mit The Entertainment Weekly widersprüchliche Aussagen bezüglich einer Verlängerung. Auf der einen Seite würde sie die zweite Staffel mit Freuden drehen, auf der anderen Seite gibt die Geschichte ihrer Meinung nach nicht genügend Material her: „Ich fühle es in meinem Herzen, dass es eine Mini-Serie bleiben sollte. Es ist eine Show mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende.“ Zum Abschluss meint Tigelaar jedoch, dass sie „niemals nie“ sagen würde, falls der Sender doch anklopft.
Die Hauptdarstellerinnen Reese Witherspoon (Elena) und Kerry Washington (Mia) haben indes noch kein Interesse bekundet und auch der verantwortliche US-Sender Hulu ließ noch nichts von sich hören. Aber wer weiß, falls „Little Fires Everywhere“ einen ähnlichen Hype wie „Big Little Lies“ auslöst, könnte eine zweite Staffel durchaus realisiert werden, auch wenn wir es nicht unbedingt für nötig halten (zu den Gründen äußern wir uns im unteren Abschnitt).
Wer nach der Serie gerne die Buchvorlage von Celeste NG lesen möchte, der findet sie sowohl auf Englisch als auch in deutscher Übersetzung.
„Little Fires Everywhere“: Warum eine zweite Staffel unnötig ist
– Achtung, ab hier folgen Spoiler zum Ende der Serie –
Wir haben „Little Fires Everywhere“ bereits gesichtet und halten eine Verlängerung, ähnlich wie die Serienmacherin, von der Geschichte her für unwahrscheinlich, auch wenn zum Schluss viele Fragen offen bleiben.
In der letzten Folge trennen sich die Wege der Richardsons und Warrens auf tragische Weise. Die Richardson-Kinder brennen das Haus ab und Izzy läuft endgültig weg. Somit ist die scheinbar heile Familienidylle, die Elena so krampfhaft aufrecht erhalten wollte, zerstört. Mia und Pearl fahren derweil nach New York, wo sie Kontakt mit ihrer Familie und wahrscheinlich auch Pearls leiblichem Vater aufnehmen. Damit ist klar, dass sich die beiden Hauptfiguren Mia und Elena zumindest freiwillig nicht wieder sehen werden. Da „Little Fires Everywhere“ im Kern vom Konflikt der beiden Powerfrauen handelt, wäre eine zweite Staffel womöglich nicht mehr so spannend, auch wenn die Geschichten von Elena und Mia getrennt weitergeführt werden könnte.
Izzy könnte die Frauen als Bindesglied doch noch zusammenführen. Das letzte Mal, als wir sie sehen, träumt sie davon, Teil von Mias Familie zu werden. Izzy könnte den beiden nach New York folgen und damit eine ungewollte Verbindung zu Elena schaffen. Doch selbst wenn das passiert, Mia wird auch in Zukunft einen großen Bogen um Elena und die spießige Vorstadtwelt machen und Izzy wird ebenfalls nicht zurückkehren wollen.
Das Ende lässt indes noch einige Fragen offen:
- Was wird aus den Richardsons? Wird die Familie durch die Krise endgültig entzweit oder schweißt es sie zusammen?
- Kann sich Elena zum Besseren ändern? Und wird die Familie Izzy wiedersehen?
- Was wird aus Izzy? Kann sie ihren Weg finden oder blüht ihr ein schlimmes Schicksal auf der Straße?
- Werden Mia und Pearl sich in New York niederlassen, damit Pearl endlich eine normale Kindheit haben kann?
- Und was wird aus Linda und Bebe?
Im Buch gibt zumindest einige Antworten auf diese Fragen, denn dort weicht die Geschichte teilweise ab. Falls ihr den Roman noch lesen wollt, solltet ihr an dieser Stelle aufhören.
– Achtung, ab hier folgen Spoiler zum Ende des Buches –
Im Buch zünden nicht die Geschwister, sondern nur Izzy das Haus an. Wir erfahren außerdem, dass Izzy auf die Suche nach Mia und ihrer Agentin Anita geht und sie womöglich auch finden wird. Damit gibt es zumindest hier ein wenig Hoffnung.
Im Buch wird außerdem angedeutet, dass Elena Izzy wahrscheinlich nie wiedersehen wird. Denn dort steht geschrieben, dass Elena den Rest ihres Lebens vergeblich nach Izzys Gesicht Ausschau halten wird.
Mias und Pearls Ende fällt im Buch derweil ambivalenter aus. Dort erfahren wir nur, dass sie die Stadt verlassen, aber nicht wo sie genau hinfahren.
Und schließlich steht im Roman, dass Bebe mit May Ling/Mirabelle nach China zurückkehrt. Damit hat Linda keine Chance, ihr Adoptivkind aufzuspüren. Wobei der Roman auch andeutet, dass Linda ein anderes Kind adoptieren wird.