Menschen, die sich nicht nur zu einem Geschlecht hingezogen fühlen, sehen sich immer noch vielen Vorurteilen ausgesetzt. Außerdem werden bisexuelle Charaktere gerade auch in Filmen und Serien oft nicht als solche benannt. Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: Es ist als Unsichtbarmachung von Bisexualität (engl. „Bi Invisibility“ oder „Bi Erasure“, via Brown University und Filmdaze) bekannt. Doch mittlerweile gibt es auch eine Menge Positivbeispiele, die wir euch hier zusammengestellt haben.
Loki (u. a. „Loki“ und „Thor“-Reihe)
Beginnen wir mit einem echten Meilenstein: In der dritten Episode der ersten Staffel von „Loki“ offenbart sich der titelgebende Trickster-Gott (Tom Hiddleston) gegenüber Sylvie als bisexuell. Damit ist er der erste Marvel-Superheld (bzw. -Bösewicht), der laut Kanon auf Männer und Frauen steht. Auch auf seine Genderfluidität spielt Marvel zumindest an, schließlich ist Sylvie aka Lady Loki eine alternative TVA-Version von ihm aus einer anderen Timeline. Und ganz ehrlich: Ein gestaltwandelnder Gott, der in der nordischen Mythologie sogar hin und wieder das Geschlecht wechselt, soll sich ausschließlich zu Frauen hingezogen fühlen? Klingt ziemlich unwahrscheinlich.
„Loki“ und alle anderen Marvel-Filme und -Serien könnt ihr auf Disney+ streamen.
Rosa Diaz („Brooklyn Nine-Nine“)
Rosa (Stephanie Beatriz) ist in der Popkultur schon eine Art Bi-Ikone (via Buzzfeed), seit sie sich in Staffel 5, Folge 10 von „Brooklyn Nine-Nine“ mit dem ebenso simplen wie kraftvollen Satz „Ich bin bisexuell“ vor ihren Kolleg*innen vom NYPD geoutet hat. Auf ihrem Schreibtisch weht sogar oft eine Pride- bzw. Bi-Pride-Flagge – süß!
„Brooklyn Nine-Nine“ läuft auf Netflix. Ihr wollt dazu noch exklusive Sky-Inhalte? Dann sichert euch das Sky-Entertainment-Plus-Paket inklusive Netflix für nur 15 Euro.
Piper Chapman („Orange is the New Black“)
Als eine der wichtigsten Serien für die Sichtbarmachung weiblicher* Queerness der letzten Jahre darf „OitNB“ in dieser Liste nicht fehlen, obwohl die Serie jahrelang Probleme hatte, Pipers (Taylor Schilling) Bisexualität anzuerkennen. Fast die gesamte Serie lang war Piper entweder als „hetero“ oder „lesbisch“ bezeichnet worden, je nachdem, mit wem sie gerade zusammen war – typische „Bi Invisibilty“ eben. Erst in der letzten Staffel schafften es die Produzent*innen endlich, das „B-Wort“ in ihr Skript aufzunehmen – immerhin.
„Orange Is the New Black“ findet ihr auf Netflix, mit dem Sky-Entertainment-Plus-Paket kriegt ihr exklusive Sky-Inhalte zu Netflix obendrauf.
Oberyn Martell („Game of Thrones“)
Bereits vor dem Riesen-Hype um seine Person durch „The Last of Us“ hatte Pedro Pascal seit seinem eher kurzen, aber unvergesslichen Auftritt als Oberyn Martell bei „Game of Thrones“-Fans Kultstatus. Auch wenn die Hypersexualisierung von Bisexuellen nichts Neues und ziemlich stereotyp ist: Oberyn steht bedingungslos zu sich und seinen Neigungen, und gerade in der ziemlich bigotten „Game of Thrones“-Welt ist das einfach verdammt cool – und ja, auch ganz schön sexy.
Kleiner Fun Fact zu Bisexualität im „Game of Thrones“-Universum: Laut Screenrant wurde aus der ersten Staffel von „House of the Dragon“ eine Szene rausgeschnitten, in der Daemon ziemlich offensichtlich mit einem männlichen Bediensteten flirtet. Vielleicht erfahren wir in Staffel 2 von „House of the Dragon“ mehr dazu?
„Game of Thrones“ und „House of the Dragon“ könnt ihr bei WOW streamen.
Kelly („Black Mirror: San Junipero“)
„San Junipero“ ist eine herausragende Folge (Staffel 3, Folge 4) aus der ohnehin sehr sehenswerten dystopischen Science-Fiction-Serie „Black Mirror“, die mit zwei Emmys ausgezeichnet wurde. Wir wollen den abgedrehten Twist hier nicht spoilern, aber die Beziehung zwischen der extrovertierten Kelly (Gugu Mbatha-Raw, links) und der ruhigen Yorkie (Mackenzie Davis, rechts), die auch so schon sehr berührend ist, wird dadurch erst so richtig herzzerreißend.
Alle Folgen „Black Mirror“ findet ihr auf Netflix. Mit dem Sky-Entertainment-Plus-Paket zahlt ihr nur 15 Euro und kriegt noch die Sky-Serien-Inhalte dazu.
Darryl Whitefeather („Crazy Ex-Girlfriend“)
Als exzentrischer Familienvater mittleren Alters, der seine Bisexualität erst recht spät entdeckt, widersetzt sich Darryl (Pete Gardner) schon mal ziemlich erfrischend den typischen Bi-Klischees auf Leinwand und Bildschirm. Denn bisexuelle Charaktere sind meistens weiblich, jung, „klassisch“ sexy und oft kinderlos. Mit seinem Song „Gettin‘ Bi“ (siehe Video) hatte er das vielleicht witzigste Coming-out aller Zeiten.
„Crazy Ex-Girlfriend“ ist im Netflix-Abo enthalten. Mit dem Sky-Entertainment-Plus-Paket sichert ihr euch neben Netflix alle Sky-Serien-Inhalte für nur 15 Euro.
Prinzessin „Bonnibel“ Bubblegum und Marceline die Vampirkönigin („Adventure Time – Abenteuerzeit mit Finn und Jake“)
Auch wenn das manche Kritiker*innen anders sehen mögen – auch und gerade in Serien für Kinder und Jugendliche ist die Repräsentation von queeren Charakteren wichtig. Dadurch erfahren diese, dass ihre Gefühle normal und in Ordnung sind, was zur psychischen Gesundheit beiträgt (via Deutsches Jugendinstitut). Die Beziehung von Bubblegum und Marceline entspricht dem „Enemies-to-Lovers“-Trope, sie sind also zunächst Feindinnen, bevor sie zueinander finden. Die Liebesgeschichte der beiden gegensätzlichen Cartoon-Mädels ist aber trotzdem sehr niedlich.
„Adventure Time“ ist aktuell nur zum Kauf bei Amazon Prime verfügbar.
Nick Nelson („Heartstopper“)
„Heartstopper“ basiert auf dem gleichnamigen Webcomic und den Graphic Novels von Alice Oseman und ist neben „Love, Simon“ eine der beliebtesten aktuellen queeren Serien. Laut thegeekiary bricht die Darstellung von Nick (Kit Connor) mit dem Stereotyp, dass Bisexuelle untreu und besonders anfällig für Seitensprünge seien, weil sie sich trotz Beziehung ausprobieren wollen. Nicht so cool ist leider, dass sich Darsteller Kit Connor durch Druck der Fans zu seinem Coming-out gedrängt gefühlt hat (via NBC).
„Heartstopper“ seht ihr auf Netflix. Im Sky-Entertainment-Plus-Paket ist Netflix für nur 15 Euro pro Monat dabei.
Fleabag („Fleabag“)
In der dritten Folge der zweiten Staffel von „Fleabag“ erwidert die titelgebende Protagonistin (Phoebe Waller-Bridge) auf die Frage, ob sie lesbisch sei, nonchalant: „Nicht ausschließlich“. Ein beiläufiges Coming-out, das dieses normalisiert und außerdem im Subtext mit dem Klischee bricht, dass Bisexualität zwangsläufig 50/50 sein muss.
„Fleabag“ könnt ihr bei Amazon Prime streamen.
Ola („Sex Education“)
Mit ihren witzigen Charakteren und der lockeren Art, mit Aufklärung umzugehen, ist die britische Coming-of-Age-Comedy „Sex Education“ sowieso uneingeschränkt zu empfehlen. Ola (Patricia Allison, im Bild rechts neben ihrer Freundin Lily, gespielt von Tanya Reynolds) ist nur einer von vielen queeren Charakteren in der Serie und identifiziert sich streng genommen als pansexuell. Da Pan-Charaktere aber bisher noch seltener in Film und Fernsehen vorkommen als Bisexuelle, nehmen wir sie ehrenhalber gerne in diese Liste auf.
„Sex Education“ findet ihr auf Netflix. Wer noch kein Abo hat, kann sich mit dem Sky-Entertainment-Plus-Paket für nur 15 Euro noch dazu exklusive Sky-Inhalte sichern.
Valkyrie (u.a. „Thor: Tag der Entscheidung“)
Wir enden mit einem weiteren Beispiel, das zeigt, dass es gerade bei der Repräsentation in großen Franchises noch eine Menge Verbesserungspotential gibt: Bereits zwei Jahre vor Loki sollte eigentlich Valkyrie (Tessa Thompson), der toughe Neuzugang in Asgard in „Thor: Tag der Entscheidung“, die erste zentrale MCU-Figur sein, deren Bisexualität klar bestätigt wird. Letztendlich wurde eine entsprechende eindeutige Szene im finalen Cut aber entfernt.
Auch in „Thor: Love and Thunder“ wurde eine ganz klare Beziehung Valkyries zu einer Frau groß angekündigt, doch auch diesmal wurde das Versprechen nicht eingelöst. Das Vorgehen von Marvel in Bezug auf Valkyrie ist also noch deutlich ausbaufähig – genau wie die Repräsentation von Bisexualität im Allgemeinen.
Die „Thor“-Filme und alle weiteren Marvel-Filme und -Serien gibt’s auf Disney+ im Stream.