Bei den Dreharbeiten zur nächsten großen Marvel-Serie „Wonder Man“ ist ein Crewmitglied bei den Vorbereitungen am Set bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Um eine möglichst perfekte Illusion bei Film- und Fernsehproduktionen zu erzielen, werden weder Kosten noch Mühen gescheut. Was das Publikum allerdings nicht zu sehen bekommt, sind die zahlreichen Risiken, die Crewmitglieder und Stuntleute eingehen, um die Vision der Filmschaffenden zu realisieren – alles für die Unterhaltung. Sicherheitsauflagen gehören heute vor allem bei US-Produktionen unter Beteiligung der Gewerkschaften zu den strengsten der Welt. Einem Jackie Chan hätte man heute den waghalsigen Sprung von der obersten Etage eines Einkaufszentrums an der Beleuchtung bis ganz nach unten in „Police Story“ niemals erlaubt. Der Hongkonger Schauspieler erlitt dabei neben Brandverletzungen an beiden Händen eine schwere Wirbelsäulenfraktur.
Trotz all der Sicherheitsvorkehrungen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen an Sets, die Menschenleben fordern. So ereigneten sich zwischen 1990 und 2014 in den Vereinigten Staaten 194 Unfällen mit insgesamt 43 Toten (via AP). Nun kam es an einem Marvel-Set zu einem tragischen Unfall mit Todesfolge. Laut Deadline ereignete sich der Arbeitsunfall am Dienstagmorgen in den CBS Radford Studios in Los Angeles, Kalifornien. Bei dem Toten handelt es sich um das 41-jährige Crewmitglied Juan Carlos Osorio, der als sogenannter Rigger bei der Marvel-Produktion „Wonder Man“ angestellt war und an dem besagten Tag bei Arbeiten von einer erhöhten Plattform gestürzt ist. Dabei zog er sich tödliche Verletzungen zu. Marvel Studios hat den tragischen Unfall per Mitteilung bestätigt:
„Unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Freund*innen. Wir unterstützen die Ermittlungen zu den Umständen dieses Unfalls.“
Gedreht wurde zum Zeitpunkt nicht, es befanden sich also keine der Stars am Set. Die Marvel-Serie von Destin Daniel Cretton („Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“) und Andrew Guest („Brooklyn Nine-Nine“) wurde aufgrund der Streiks der Gewerkschaften Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) und Writers Guild of America (WGA) im vergangenen Jahr notgedrungen pausiert. Die Dreharbeiten sollen nun im kommenden März beginnen.
Das ist die Marvel-Serie „Wonder Man“
Bei „Wonder Man“ handelt es sich um eine für den Streamingdienst Disney+ produzierte Marvel-Serie innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU). Verantwortet wird sie von Destin Daniel Cretton und Andrew Guest. Bei der zehn Episoden umfassenden Marvel-Serie dreht sich die Handlung um Simon Williams, einen Schauspieler und Stuntman, der zu Wonder Man wird, als er unfassbare Superkräfte erhält. Diese werden ihm in der Comicvorlage von Baron Zemo verliehen. Interessant ist auch sein familiärer Hintergrund: Simon Williams Vater ist Sanford Williams, Gründer des Unternehmens Williams Innovations, das später von Stark Industries geschluckt wird. So kommt es zur Verbindung mit Baron Zemo und zu einer anfänglichen Feindschaft mit den Avengers.
Das alles bietet genügend Dynamik und Raum für jede Menge Interaktionen mit bestehenden Marvel-Charakteren wie Baron Zemo, aber auch Scarlet Witch und Vision sowie auch Tony Stark. Bleibt nur die Frage, ob Robert Downey Jr. für so einen Cameo-Auftritt ins MCU zurückkehren würde. Neben Yahya Abdul-Mateen II („Aquaman“) als Simon Williams alias Wonder Man, der damit die Seiten von DC zum MCU wechselt, sind bislang nur Ben Kingsley als Trevor Slattery und Lauren Glazier für die kommende Serie bestätigt.