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Das Ende von „Lost“: Ein Rückblick auf ein TV-Mysterium

Das Ende von „Lost“: Ein Rückblick auf ein TV-Mysterium

Nach sechs Staffeln erreichte „Lost“ 2010 ein Ende, das bis heute noch eines der meistdiskutiertesten Events der Fernsehgeschichte ist. Wir wagen einen Rückblick.

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Schaut euch hier die Serien an, die durch eine schlechte Staffel ruiniert wurden:

Um es vorwegzunehmen: Das Ende von „Lost“ hat gemeinhin einen schlechten Ruf. Allerdings sind längst nicht alle Vorwürfe gerechtfertigt. Zum Abschluss der Serie lastete großer Druck auf den Schöpfern, denn „Lost“ war längst zu einem Popkultur-Phänomen geworden und hatte dabei Fernsehen als Medium weiterentwickelt. Wie schwierig es ist, solch einem Erbe gerecht zu werden, hat „Game of Thrones“ erst vor Kurzem bewiesen. Ein Rückblick auf eine der größten Serien-Kontroversen aller Zeiten lohnt sich also!

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Folgt uns zurück auf die Insel! Wir lassen das Ende von „Lost“ Revue passieren, klären ein großes Missverständnis auf und analysieren die Stärken und Schwächen der letzten Episode. Vorsicht, es folgen Spoiler!

Das Ende von „Lost“: Die Insel-Zeitebene und die Flash-Sideways

Die finale Staffel von „Lost“ spielte im Wesentlichen auf zwei Handlungsebenen: Erstens: Die lineare Inselhandlung, bei der die Gruppe um Jack (Matthew Fox), Kate (Evangeline Lilly), Sawyer (Josh Holloway), Hurley (Jorge Garcia) und Desmond (Henry Ian Cusick) gegen den Mann in Schwarz/das Rauchmonster/Jacobs Bruder/Locke (Terry O’Quinn) kämpfen und versuchen die Insel zu retten, um ein noch größeres Unheil zu verhindern. Zweitens: Die sogenannten Flash-Sideways (Sprünge in eine Parallelwelt), die eine alternative Wirklichkeit zeigen, in der der Flug Oceanic 815 nie abgestürzt ist und die Figuren ihrem gewohnten Leben nachgehen konnten.

In der linearen Inselhandlung töten Kate und Jack den Mann in Schwarz und retten die Insel. Hurley und Ben werden zu den Beschützern der Insel, während Kate, Sawyer und Claire endlich fliehen können. Jack stirbt an den Verletzungen, die er im Finale erlitten hat. Am Ende von „Lost“ stellt sich heraus, dass die Flash-Sideways Momentaufnahmen aus einer Art Fegefeuer sind, die nach dem Ableben der Charaktere geschehen. Die Figuren treffen sich schließlich in einer Kirche wieder und machen den nächsten Schritt nach dem Tod gemeinsam.

Das Ende von „Lost“: Offen, komplex und spirituell

Das Ende von „Lost“ wird heute von vielen fast als Synonym für ein Finale verwendet, bei dem die Story den Schöpfern entglitten ist – allerdings basiert dies zumindest zu Teilen auf einem weitverbreiteten Missverständnis:

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Viele Zuschauer gehen aufgrund der Zusammenführung der Charaktere in den Flash-Sideways davon aus, dass sie zusammen beim Flugzeugunglück gestorben sind und somit die Handlung der gesamten Serie de facto nie stattgefunden hat. Tatsächlich aber ist dies NICHT die offizielle Deutung.

Das Fegefeuer der Flash-Sideways ist ein Ort abseits von Zeit und Raum. Die Figuren, die sich darin in der Kirche zusammenfinden, sind zu unterschiedlichen Zeiten gestorben. Somit hat die Handlung auf der Insel definitiv stattgefunden und die Leben der Charaktere für immer verändert. Deshalb erkennen sie sich in dem Fegefeuer-ähnlichen Flash-Sideways auch wieder und realisieren, dass sie zusammen den nächsten Schritt ins Jenseits machen müssen. Die Zeit auf der Insel war für sie alle die prägendste Zeit ihres Lebens.

Mit Blick auf diese Erklärung findet die Geschichte der Charaktere eine durchaus zufriedenstellende Auflösung. Es deckt keinesfalls alle Rätsel um die sagenumwobene Insel auf, aber die Figuren finden ihr Finale – und eingeschworene „Lost“-Fans betonen, dass das Herz der Serie in Wirklichkeit nicht der Mystery-Faktor, sondern die Entwicklung ihrer Charaktere ist.

Hier gehen die Meinungen jedoch naturgemäß auseinander und viele Zuschauer waren von den offenen Rätseln und Handlungssträngen frustriert. Auch in Bezug auf die fast erdrückende Spiritualität des Finales von „Lost“ gab es mehrere Auffassungen. Das Ende in der Kirche, das gleißende Licht, das Zusammenfinden von Freunden und Familienmitgliedern ist selbstverständlich von religiösen Motiven durchzogen. Aber auch hier wenden Fans ein, dass sich das Motiv der Spiritualität durch die gesamte Serie zieht und somit keinesfalls aus dem Nichts kommt.

Das ist aus den „Lost“-Stars geworden: Klickt euch durch die Galerie!

Das Ende von „Lost“: Ein passendes Finale für eine ambitionierte, aber nicht perfekte Mystery-Serie

Nach sechs Staffeln fand „Lost“ ein Ende, das im Grunde nahtlos dem Charakter der Serie entspricht. „Lost“ war von Anfang an extrem ehrgeizig und entwickelte eine komplexe Mythologie mit zahlreichen Omen, Rätseln und Erscheinungen, die zum Weiterschauen animierten. Allerdings gab es zu Beginn der Serie noch keinen Plan, wie der Plot enden sollte und damit wurden im Laufe der Serie einige Handlungsstränge, Figuren und Ereignisse eingeführt, die im besten Fall Ablenkungen und im schlimmsten Fall verwirrend waren. Dies gilt keinesfalls für die gesamte Serie, aber das Storytelling war über die sechs Staffeln hinweg keinesfalls konsequent.

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Die schwindelerregenden Zeitreisen sorgten ab der dritten Staffel für wenig hilfreiches Kopfschütteln und die Flash-Sideways in der finalen Staffel wurden als Erzählinstrumente längst nicht von allen begeistert aufgenommen. Trotzdem zeigten diese manchmal verworrenen und oftmals zu komplizierten Handlungselemente, dass „Lost“ stets den Anspruch hatte, etwas Besonderes zu schaffen und dabei keine Kompromisse eingegangen werden sollten.

Angesichts des häufig kritisierten und missverstandenen Abschlusses von „Lost“ muss jedoch zu einem gewissen Punkt konstatiert werden, dass die Schöpfer ihre eigene Kreation nicht immer unter Kontrolle hatten. Auf eine gewisse Weise aber passt auch das perfekt zu der Serie, die sechs Jahre lang wie eine Naturgewalt über die Fernsehbildschirme wütete. Nach dem Ende von „Lost“ bleiben unweigerlich Höhen und Tiefen zurück, Zufriedenheit und Frustration, Freude und Trauer. „Lost“ ist somit nicht nur eine Serie über eine mysteriöse Insel, es ist selbst ein einzigartiges Mysterium.

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