Mein Herz in Chile: Zweiteiliges TV-Melodram mit Hannelore Elsner als Mutter, die seit über dreißig Jahren ein gut gehütetes Geheimnis mit sich herumträgt.
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Handlung und Hintergrund
1973 gerät die junge Laura Hansen in Chile in den Sog des Pinochet-Putsches. In dem Glauben, eine große Schuld auf sich geladen zu haben, lässt sie alles hinter sich und flieht nach Deutschland. Doch die Geister der Vergangenheit lassen sie nicht los, und das Verhältnis zu ihrer Tochter Isabel gestaltet sich im Laufe der Jahre als immer schwieriger. Als Laura jetzt an das Sterbebett ihrer Mutter nach Chile zurückkehrt, reist Isabel ihr nach. Langsam wird dieser klar, welches Drama sich damals abgespielt hat.
Besetzung und Crew
Regisseur
Jörg Grünler
Produzent
Prof. Nico Hofmann,
Dr. Jürgen Schuster,
Sascha Schwingel,
Katrin Goetter
Darsteller
Hannelore Elsner,
Bettina Zimmermann,
Franco Nero,
Oliver Bootz,
Peter Haber,
Teresa Weißbach,
Huub Stapel,
Gabriela Medina,
Francisco Moraga
Drehbuch
Dr. Andrea Stoll,
Kathrin Richter,
Jörg Grünler
Musik
Marius Felix Lange
Kamera
Daniel Koppelkamm
Schnitt
Jens Müller
Casting
Nina Haun
Kritikerrezensionen
Mein Herz in Chile Kritik
Mein Herz in Chile: Zweiteiliges TV-Melodram mit Hannelore Elsner als Mutter, die seit über dreißig Jahren ein gut gehütetes Geheimnis mit sich herumträgt.
Hier stimmt die Mischung aus Melodram und Thriller genau. Der neue Film von Jörg Grünler besticht durch eine bewegende Geschichte, ausgezeichnete Schauspieler wie Hannelore Elsner, Franco Nero und Peter Haber sowie eindrucksvolle Bilder.
Mit ihren Töchtern hat die Hamburger Ärztin Laura (Hannelore Elsner) nie über ihr Leben in Chile gesprochen. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an den Militärputsch im Jahr 1973 und die blutigen Geschehnisse, in die sie verwickelt war. Als sie jedoch erfährt, dass ihre Mutter in Chile im Sterben liegt, ringt sie sich durch, nach über dreißig Jahren in ihre Heimat zurückzukehren. Ihre Tochter Isabel (Bettina Zimmermann) folgt ihr nach Chile, sie will unbedingt mehr über das unbekannte Leben von Laura herausfinden. Beide begeben sich nicht nur auf eine Reise in ein fremdes Land, sondern auch in eine dunkle Vergangenheit, die bis in die Gegenwart hineinwirkt. Dabei rühren Laura und Isabel an Geheimnisse und werden plötzlich von mächtigen, skrupellosen Gegnern bedroht.
Chile mit den Schauplätzen Santiago de Chile und Valparaiso wird nicht nur als pittoreske Kulisse genutzt, sondern ist im besten Sinne Handlungsort des Zweiteilers, der nach einem Drehbuch von Andrea Stoll und Kathrin Richter entstanden ist. Die Entwicklung der Hauptfiguren ist tief mit der dramatischen Vergangenheit des Landes verbunden, in jedem Bild klingen die Narben an, die die Militärdiktatur in Chile hinterlassen hat. Jörg Grünler („Neger, Neger, Schornsteinfeger“) setzt in seiner Inszenierung gleichermaßen auf Gefühl und Spannung, auch die Rückblicke überzeugen durch eine spezielle Ästhetik und einen ganz eigenen Erzählton. Laura ist eine kompromisslose, mutige Hauptfigur, von Hannelore Elsner und Ingrid Isensee (als junge Laura) mit der nötigen Energie und Durchlässigkeit verkörpert. Franco Nero beweist als Weingutbesitzer und Jugendliebe Lauras einmal mehr, dass die Kamera ihn liebt, „Kommissar Beck“ Peter Haber überzeugt als ehrgeiziger Geschäftsmann, aber auch Bettina Zimmermann und Oliver Bootz zeigen, dass sie mehr können als gut aussehen. Ein rundherum gelungener Zweiteiler für den Sonntags- und Montagssendeplatz des ZDF. sw.