Das muss man sich auch erstmal trauen: Gerade frisch im MCU angekommen, bietet „Ms. Marvel“-Star Iman Vellani tatsächlich MCU-Architekt Kevin Feige die Stirn.
Der Einstand von „Ms. Marvel“ kann sich wahrlich sehen lassen: Satte 95 % positiver Bewertungen strich die neueste Serie aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) von Kritiker*innen bei Rotten Tomatoes ein. Es sieht also alles danach aus, als würde dem erfolgsverwöhnten Franchise der nächste Hit gelingen, zumal der diesmal auch Vorbildfunktion hat: Die von Iman Vellani dargestellte Kamala Khan alias Ms. Marvel ist die erste muslimische Superheldin im MCU und sorgt als Kind pakistanischer Einwander*innen für dringend benötigte Vielfältigkeit.
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Zumal Iman Vellani auch außerhalb ihrer Rolle für Wirbel im MCU sorgt. So bahnt sich zwischen ihr und Kevin Feige, seines Zeichens Präsident der Marvel Studios und CCO von Marvel Entertainment, eine schöne Dauerfehde an. Die beiden haben offenbar reichlich Spaß daran, sich gegenseitig zu necken und spielerisch zurechtzuweisen. Nachdem Vellani Feige einen MCU-Fehler unterstellte (dazu gleich mehr), kam jetzt heraus, dass der auch nicht auf den Mund gefallen ist.
„Ms. Marvel“-Darsteller Saagar Shaikh verriet im Gespräch mit Marvel.com, dass Vellani sich einiges anhören musste, weil Kevin Feige sie beim seiner Meinung nach frevelhaften Konsum einer MCU-Serie erwischt hat:
„Ich verrate euch ein Geheimnis. Kevin Feige war sauer auf sie, weil sie ‚WandaVision‘ auf ihrem Handy geschaut hat. Er meinte: ‚Die sind nicht für Handys gemacht worden! Schau es auf einem Fernseher!‘“
Klingt ganz nach einem Generationenkonflikt, denn natürlich hat Kevin Feige recht, dass man sich Serien und Filme eigentlich auf einem Fernseher oder eben im Kino ansehen sollte. Die jungen Leute heutzutage halten sich daran aber selten, der Konsum an sich scheint da oftmals über dem Erlebnis zu stehen. Zumal Vellani laut Co-Darsteller Shaikh sogar einen Schritt weiterging. Denn sie schaute „WandaVision“ während der Drehpausen. Das ist nun wirklich nicht die richtige Umgebung, um solch eine Produktion, an der etliche Menschen hart gearbeitet haben, wirklich würdigen zu können. Ganz zu schweigen davon, dass sie die einzelnen Folgen bestimmt öfter für ihre Arbeit unterbrechen musste. So hatten sich das die „WandaVision“-Verantwortlichen sicherlich nicht vorgestellt.
„Ms. Marvel“-Star widerspricht Kevin Feige
Saagar Shaikh bestätigte in dem Interview zudem einmal mehr, was über Iman Vellani inzwischen hinlänglich bekannt ist: Die junge Schauspielerin ist ein eingefleischter Marvel-Nerd. Das kriegt auch Kevin Feige zu spüren, denn die MCU-Newcomerin zögert nicht, dem Chef ihre Meinung zu geigen, wenn ihr etwas nicht gefällt. So auch zu einer Szene in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“, wo die uns aus dem MCU vertraute Welt als Erde-616 bezeichnet wird. Diesen Titel hat aber eigentlich schon die Hauptdimension der Marvel-Comics inne, weswegen etliche Fans verwirrt waren.
Das MCU unterscheidet sich schließlich deutlich von den Comics, weswegen es eine andere Bezeichnung haben müsste. Die erhielt es auch mal: Erde-199999, wie es im „Official Handbook of the Marvel Universe A to Z Vol. 5“ stand. Der Auffassung, dass das MCU also als Erde-199999 bezeichnet werden sollte, ist neben etlichen Fans auch Iman Vellani, wie sie angesprochen auf ihre Meinung zu „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ im Gespräch mit Elite Daily deutlich machte:
„Jedes Mal, wenn ich mit Kevin [Feige] spreche, haben wir diese Diskussion, in der ich sage: ‚Das MCU ist nicht 616.‘ Er meint dann: ‚Es ist es, weil ich es so sage‘. Ich dann: ‚Nein, es ist 199999‘. Er hasst das. Also, wir haben dauernd diese Diskussion und dann packen sie 616 in den Film. Ich meinte dann: ‚Kevin, du weißt, dass es nicht 616 ist.‘ Er hat mir nur ein trauriges Gesicht geschickt. Ich daraufhin: ‚Toll.‘“
Erde-616 ist natürlich nur eines von etlichen Easter Eggs im MCU. In unserem Video findet ihr viele weitere, die ihr vielleicht verpasst habt:
Marvel-Fans geben mehrheitlich Iman Vellani recht
Für viele Fans ist jetzt schon klar, wer diese Diskussion gewonnen hat: Iman Vellani. Dafür muss man sich nur mal exemplarisch die beliebtesten Reaktionen auf die News bei Reddit ansehen:
„Sie hat ganz alleine dafür gesorgt, dass ich mich jetzt darauf freue, ‚Ms. Marvel‘ zu sehen.“
„Geht es nur mir so, oder ist dieses Kind ein genauso großer Depp wie wir alle hier in diesem Subreddit?“
„Heilige Scheiße. Sie IST Kamala.“
Zwar gibt es natürlich auch Stimmen, die Kevin Feige die Deutungshoheit über das MCU zusprechen oder denen es schlicht egal ist, wie das Universum nun bezeichnet wird. Die am stärksten hochgewählten Kommentare geben jedoch Iman Vellani recht und zeigen sich irritiert, dass das MCU den Titel als Erde-616 ebenfalls für sich beanspruchen will.
Unterhaltsam ist die selbstverständlich nicht ganz ernstgemeinte Diskussion zwischen dem neuen Marvel-Star und dem Chef des Franchise allemal. Wir dürfen gespannt sein, ob diese Fehde zwischen Kevin Feige und Iman Vellani uns noch über Jahre hinweg begleiten wird. Immerhin hat der 19-jährige „Ms. Marvel“-Star gute Chancen, das MCU über längere Zeit hinweg unsicher zu machen. So steht ihr Leinwanddebüt ebenfalls schon fest: Ab dem 26. Juli 2023 wird Kamala Khan an der Seite ihres großen Idols Captain Marvel (Brie Larson) in „The Marvels“ zu sehen sein. Zuvor geht es aber natürlich mit ihrer eigenen Serie weiter: Folge 3 von „Ms. Marvel“ erwartet euch ab dem 22. Juni bei Disney+.
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