Fast hätte es wohl ein Wiedersehen mit Darth Maul in „Obi-Wan Kenobi“ gegeben. Doch die Kultfigur soll der kreativen Generalüberholung zum Opfer gefallen sein.
„Star Wars“-Fans werden sich sicher noch an den Schreckmoment Anfang 2020 erinnern, als die Meldung die Runde machte, dass Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy die Arbeiten an der Serie „Obi-Wan Kenobi“ in den britischen Pinewood Studios direkt wieder abbrechen und alle Mitarbeiter*innen nach Hause schicken ließ. Als Begründung ließen Disney-Verantwortliche damals wissen, man wolle noch an den Drehbüchern weiterarbeiten, um die Serie noch besser zu machen. Darum sei es unumgänglich, die Dreharbeiten um wenige Monate zu verschieben.
Wie The Hollywood Reporter nun aus Insiderkreisen erfahren haben will, soll eine absolute Kultfigur der weit, weit entfernten Galaxis diesen Änderungen zum Opfer gefallen sein: Darth Maul. Der von Stuntman und Martial-Arts-Experte Ray Park in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ verkörperte dathomirische Zabrak und Sith-Lord war ein Schüler von Darth Sidious alias Imperator Sheev Palpatine (Ian McDiarmid). Sein Markenzeichen waren nicht nur seine Kampfkünste, sondern auch ein Doppelklingen-Lichtschwert.
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Darsteller Ray Park soll Informationen zufolge sogar schon Szenen gedreht haben. Unklar ist, ob es sich dabei um Testaufnahmen oder tatsächliche Aufnahmen für die Serie gehandelt haben könnten, wobei ersteres zu dem Zeitpunkt wahrscheinlicher sein dürfte. Angeblich soll Regisseurin Deborah Chow die von Hossein Amini verfassten Drehbücher zur Durchsicht an Jon Favreau und Dave Filoni, ihres Zeichens Macher der Hitserie „The Mandalorina“, weitergereicht haben. Offenbar sollen sich die beiden besorgt über die Handlung bei „Obi-Wan Kenobi“ gezeigt haben, die Parallelen zu ihrer eigenen Serie aufgewiesen haben soll: Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) beschützt den noch jungen Luke Skywalker. Zudem befanden sie das Projekt für zu „klein“ und sollen Chow dazu gedrängt haben, in größeren Dimensionen zu denken.
Das Ganze soll dann bis zu Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy vorgedrungen sein, die daraufhin das Projekt pausieren ließ, um die gewünschten Änderungen am Drehbuch durchzusetzen. Als die Dreharbeiten endlich starten konnten, war Darth Maul als Antagonist raus, dafür Darth Vader und der Großinquisitor dabei. Auch der zunächst als junger Luke Skywalker engagierte Kinderschauspieler musste weichen, Grant Feely erhielt seine Rolle. Auf Anfrage hat Lucasfilm die ursprünglichen Pläne mit Darth Maul dementiert. Den Teaser-Trailer zur kommenden Disney+-Serie könnt ihr hier noch einmal ansehen.
„Obi-Wan Kenobi“: Warum Darth Maul keine gute Wahl gewesen wäre
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Star Wars: The Clone Wars“ und „Star Wars Rebels“ –
Klar, wer hätte es nicht gern gesehen, dass Ewan McGregor und Ray Park als Obi-Wan Kenobi und Darth Maul einmal mehr die Klingen kreuzen? Allerdings gibt es hier ein entscheidendes Problem: Darth Mauls Werde- und Untergang ist bereits in den Animationsserien „Star Wars: The Clone Wars“ und „Star Wars Rebels“ sowie dem Spin-off „Solo: A Star Wars Story“ thematisiert worden. Und für das Gros der Kinogänger*innen, die nur die „Star Wars“-Hauptfilme verfolgen, ist Darth Maul schon in „Episode 1“ gestorben und vergessen.
Wie man weiß, hat Darth Maul in „Episode 1“ nicht das Zeitliche gesegnet, sondern verbrachte Jahre auf dem Schrottplaneten Lotho Minor im Exil. Als ihn die Nachtschwester Große Mutter Talzin von seinem Heimatplaneten ausfindig machen kann, holt ihn sein Bruder Savage Opress nach Hause, wo er neue Beine erhält. In der Folge steigt er zum Verbrecherkönig und Anführer von Crimson Dawn auf und macht sich mit seiner kriminellen Organisation einen Namen. Den Titel Darth legt er zwischenzeitlich sogar ab. Doch seine Rachegelüste haben ihn in all der Zeit nie losgelassen. Als er dann endlich den Aufenthaltsort von Obi-Wan Kenobi auf Tatooine in Erfahrung bringen kann, sucht er ihn dort auf. Es kommt zum entscheidenden Duell, bei dem Maul getötet wird.
Wahre „Star Wars“-Fans hätten demnach nichts Neues erfahren. Mit Darth Vader (Hayden Christensen), dem bekanntesten Bösewicht des „Star Wars“-Universums, und den Inquisitor*innen, die erstmals den Sprung in eine Live-Action-Produktion schaffen, gibt es nun für alle eine völlig neue Erfahrung. „Obi-Wan Kenobi“ startet ab dem 25. Mai 2022 auf Disney+.
Stammt das jeweilige Zitat aus „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“? Das werden nur Fans beider Reihen definitiv sagen können: